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Düsseldorfer Obdachlosenhilfe Fiftyfifty feiert sein 25-jähriges Bestehen mit einer Ausstellung

Düsseldorf · Das Straßenmagazin der Obdachlosenhilfe gibt es seit 25 Jahren. Aus diesem Anlass haben zahlreiche Künstler ihre Werke gespendet. Die Bilder sind im NRW-Forum ausgestellt und können gekauft werden.

 Hubert Ostendorf in der Ausstellung „Die Kunst zu helfen“ im NRW-Forum. Ostendorf ist Gründer und Geschäftsführer der Obdachlosenhilfe Fiftyfifty.

Hubert Ostendorf in der Ausstellung „Die Kunst zu helfen“ im NRW-Forum. Ostendorf ist Gründer und Geschäftsführer der Obdachlosenhilfe Fiftyfifty.

Foto: Foto: Anke Kronemeyer/Anke Kronemeyer

Die Liste der Künstler ist beeindruckend. Thomas Struth spendet drei Fotografien, deren Wert bei 100.000 Euro liegen soll, Gerhard Richter gibt sechs Bilder, ihr Wert wird auf 600.000 Euro geschätzt, dazu kommen etwa Thomas Ruff und Candida Höfer. Die Kunstwerke sind zurzeit im NRW-Forum im Ehrenhof Düsseldorf ausgestellt. „Die Kunst zu helfen“ heißt die Schau, die durch Verkäufe die Obdachlosenorganisation Fiftyfifty und das Straßenmagazin gleichen Namens unterstützen soll. Anlass der Ausstellung ist das 25-jährige Bestehen des Magazins im vergangenen Jahr.

Die Arbeit des Vereins wird fast von Beginn an zu einem Großteil durch Spenden von Künstlern finanziert. In der Ausstellung sind deshalb viele Werke berühmter Künstler zu sehen, auch Jonathan Meese, Beat Streuli und Markus Lüpertz haben Kunst begeisteuert. Am Freitag wurde die Schau feierlich eröffnet.

Hubert Ostendorf, Gründer und Geschäftsführer von Fiftyfifty, erinnerte sich an die Zeit, in der er das Magazin aufbaute. „Mir wurde gesagt, das Projekt habe keine Chance. Düsseldorfer seien versnobt und würden nur an sich denken.“ Mehr als zehn Millionen Exemplare des Fiftyfifty-Magazins seien seit der Premiere verkauft worden. Gleichzeitig wurden in den Jahren zahlreiche Hilfsangebote initiiert. Das Housing First Fonds etwa: es bietet flexible Hilfen zum dauerhaften Wohnungserhalt und vermittelt obdachlosen Menschen eine Wohnung.

Auch Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) gratulierte: „Die Organisation und das Magazin haben es geschafft, die Bürger für das Thema Obdachlosigkeit zu sensibilisieren und den betroffenen Menschen eine Stimme zu geben.“ Es gebe eine konstruktive Zusammenarbeit zwischen Fiftyfifty und der Stadt.

NRW-Sozialminister Karl-Josef Laumann (CDU) mahnte, dass das Land bei der Bekämpfung von Obdachlosigkeit mehr tun müsse. „Wir müssen auch die Wohnraumwirtschaft verpflichten, Raum für Obdachlose einzuplanen“, sagte er. Zwar gebe es in Deutschland einen Anspruch auf Wohnung, aber der Rechtsstaat allein reiche da nicht aus, räumte er ein.

„Solange es nötig ist, werden wir uns für die Rechte der Armen und Ausgegrenzten einsetzen“, sagte Ostendorf. „Unser Ziel ist weiterhin eine Gesellschaft ohne Armut und Obdachlosigkeit, wir wollen uns selbst überflüssig machen.“

Die Ausstellung „Die Kunst zu helfen“ ist noch bis zum 26. September im NRW-Forum zu sehen. Zwar sollte sie schon im vergangenen Jahr stattfinden, die Eröffnung wurde aber wegen der Corona-Pandemie verschoben. Allerdings standen einige Bilder seit 2020 schon zum Verkauf und haben neue Besitzer. Die Bilder sind aber dennoch in der Ausstellung zu sehen.

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