Commerzbank Düsseldorf Boom bei Immobilienkrediten

Düsseldorf · Die Commerzbank in Düsseldorf hat 2018 deutlich mehr Kredite vergeben und Kunden gewinnen können. Das nachlassende Wirtschaftswachstum trübt die Stimmung jedoch. Die 20 Filialen sollen bestehen bleiben.

 Jens Koschik (l.) und Christian Erber freuen sich über das gute Ergebnis ihres Geldhauses.

Jens Koschik (l.) und Christian Erber freuen sich über das gute Ergebnis ihres Geldhauses.

Foto: Anne Orthen (ort)

Die Commerzbank in Düsseldorf hat im vergangenen Jahr sowohl bei der Kreditvergabe als auch bei der Neukundengewinnung weiter zulegen können. So stieg die Zahl der Kunden im Privatkundengeschäft netto um rund 1000 auf etwas mehr als 200.500. „Unsere Wachstumsstrategie funktioniert“, erklärt Christian Erber, Direktor der Commerzbank in Düsseldorf. „Ein Grund dafür ist unser kostenloses Girokonto mit Startguthaben. Das bieten wir weiter an.“ Auch bei den Immobilienkrediten konnte das Geldhaus in Düsseldorf weiter Zuwächse verzeichnen. So stieg das Kreditvolumen für den Kauf oder die Modernisierung von Wohneigentum im Vergleich zu 2017 um 4,6 Prozent auf etwas über 500 Millionen Euro. Grund für die anhaltend hohe Nachfrage nach Immobilienkrediten seien die weiterhin sehr niedrigen Zinsen. Obwohl die Immobilienpreise seit 2010 um gut 60 Prozent gestiegen sind, sieht Erber für Düsseldorf keine Immobilienblase. „Der Anstieg der Nachfrage nach Wohnraum ist real“, so der Banker. „Pro Jahr kommen aktuell rund 10.000 neue Einwohner in die Stadt.“

Das zöge bei gleichbleibendem Angebot an Wohnraum dessen Verteuerung nach sich. „Düsseldorf ist ein attraktiver Standort. Deswegen kommen immer mehr Menschen in die Landeshauptstadt. So verteuern sich Kaufpreise und Mieten“, erklärt Erber. Die Commerzbank ist historisch in Düsseldorf im Vergleich zu anderen Städten stark vertreten. Insgesamt unterhält das Geldhaus in der Landeshauptstadt 20 Filialen. „Das wird auch so bleiben. Wir werden unser Filialnetz nicht ausdünnen“, so Erber weiter. „Denn rund 85 Prozent unserer Kunden gewinnen wir über die Filialen und nicht über das Internet.“

Auch die Deutsche Bank hat zehn Zweigstellen in Düsseldorf. Ob es nach einem eventuellen Zusammenschluss der beiden Geldhäuser zu einer Reduzierung der Filialen kommen wird, wollte keines der Institute kommentieren. „Dazu ist es noch zu früh“, so ein Sprecher der Zentrale der Deutschen Bank in Frankfurt auf Nachfrage unserer Redaktion. „Außerdem gibt es auch noch keine Garantie, dass es wirklich zu einem Zusammenschluss unserer Häuser kommen wird.“

Bei der Commerzbank in Düsseldorf gibt man sich optimistisch. „Wir gehen ergebnisoffen und selbstbewusst in die Gespräche mit der Deutschen Bank“, so eine Sprecherin der Commerzbank in Düsseldorf. Gegenwärtig haben die Commerzbank und die Deutsche Bank zusammen 30 Filialen in der Landeshauptstadt und damit etwa zehn weniger, als die Stadtsparkasse nach Schließung mehrerer Zweigstellen ab Herbst voraussichtlich haben wird.

Bei den Konsumkrediten konnte die Commerzbank in Düsseldorf im vergangenen Jahr ebenfalls kräftig zulegen. So stieg das Volumen der Ratenkredite für Anschaffungen, wie Pkw oder Haushaltsgeräte, um ganze 28 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Positiv entwickelte sich auch das Geschäftsfeld im Firmenkundenbereich.

So konnte die Düsseldorfer Commerzbank im vergangenen Jahr netto rund 750 neue Kunden gewinnen. Auch das Kreditvolumen ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 3,5 Prozent auf rund 1,4 Milliarden Euro gestiegen. Die Düsseldorfer Wirtschaft ist stark exportorientiert. „Das Volumen der Exportabsicherungen im Auslandsgeschäft der Commerzbank in Düsseldorf stieg vergangenes Jahr um 8,2 Prozent“, so Jens Koschik, Niederlassungsleiter Firmenkunden.

Für das laufende Jahr gibt man sich bei der Commerzbank verhalten optimistisch. „Die wirtschaftliche Lage ist begrenzt spannend“, erklärt Christian Erber. Vor allem der unsichere Ausgang des Brexit, der Handelskonflikt USA-China und das schwächere Wirtschaftswachstum trüben die Stimmung etwas ein.

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