Düsseldorf Dringend gesucht: Jobs für Flüchtlinge in Düsseldorf

Düsseldorf · Essam Alhammod blickt mit Spannung auf die kommende Woche. Dann darf sich der aus Syrien stammende IT-Manager bei Siemens vorstellen. "Erst einmal für ein Praktikum, in dem ich mein berufliches Deutsch verbessern kann. Aber vielleicht wird mehr daraus", sagt der 40-Jährige. Vor 15 Monaten kam der Mann, der in Syrien als IT-Experte bei einer Bank arbeitete und zudem Geldautomaten reparierte, über die Balkanroute nach Deutschland. Inzwischen leben auch seine Frau und die beiden Kinder hier.

Dass der 40-Jährige von Siemens eingeladen wurde, verdankt er nicht zuletzt dem von der Sozial-Stiftung der Sparda-Bank mitfinanzierten Diakonie-Projekt Welcome@work. "Wir haben einige gute Kontakte zu Firmen, aber trotzdem spüren wir bei möglichen Arbeitgebern noch Zurückhaltung. Das wollen wir ändern", sagt Marlies Heeke von der Diakonie-Beschäftigungsgesellschaft "Renatec". Dass beim Thema "Jobs für Flüchtlinge" noch viel Luft nach oben ist, belegen die aktuellen Zahlen: Von den 163 Projekt-Teilnehmern (seit April 2015), haben acht einen Ausbildungsplatz in der Gastronomie, dem Handwerk oder der Textilbranche bekommen, 26 Männer und Frauen wurden in den ersten Arbeitsmarkt vermittelt. Zum Vergleich: Inzwischen leben rund 3000 Flüchtlinge in der Landeshauptstadt, deren Aufenthaltsstatus den Bezug einer eigenen Wohnung ermöglichen würde. Wichtig für Arbeitgeber: Schutzsuchende, die eine Ausbildung machen, dürfen inzwischen mindestens fünf Jahre in Deutschland bleiben. "Das ist wichtig, denn bis vor kurzem verloren die meisten erst einmal drei wertvolle Jahre", sagt Diakoniesprecher Christoph Wand.

Düsseldorfer Arbeitgeber, die motivierten Mitarbeitern aus anderen Ländern eine Chance geben wollen, können sich jederzeit bei Frank vom Hoff unter Telefon 2209061 oder per Mail (vomhoff@renatec.de) melden.

(jj)
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