Tag der Warnung 2018 So lief der Sirenen-Test im Lagezentrum der Feuerwehr Düsseldorf ab

Düsseldorf · Am Donnerstag haben Feuerwehren in ganz NRW ihre Sirenen getestet. In Düsseldorf gab es viel Rückmeldung aus der Bevölkerung. Unser Reporter war im Lagezentrum dabei.

 Im Lagezentrum der Feuerwehr werteten die Mitarbeiter die Meldungen der Bevölkerung zum Sirenentest aus.

Im Lagezentrum der Feuerwehr werteten die Mitarbeiter die Meldungen der Bevölkerung zum Sirenentest aus.

Foto: RP/Dominik Schneider

Fast ehrfürchtig steht Feuerwehrsprecher Stefan Gobbin zwischen Lösch- und Rettungswagen auf dem Innenhof der Feuerwehrzentrale an der Hüttenstraße und starrt zu der unauffälligen grauen Sirene auf dem Dach hinauf, aus der ein durchdringendes Heulen an- und abschwillt. Nach einer Minute ist das Geräusch verklungen, Gobbin senkt den Blick und sagt: „Das war’s. Jetzt warten wir.“

Am Donnerstag wurden zum ersten Mal in ganz NRW die Alarmsirenen getestet. Bisher gab es den Probealarm nur auf kommunaler Ebene, in Düsseldorf beispielsweise zweimal im Jahr. „Solche Tests sind sehr wichtig für uns“, erklärt Sprecher Gobbin. „Sie helfen uns zu prüfen, ob die Warnsignale tatsächlich überall ankommen und wo noch Lücken zu schließen sind.“ Der Heulton mit einer Dauer von einer Minute bedeutet Gefahr, ein gleichbleibender Ton signalisiert Entwarnung. Beide Töne waren am Donnerstagvormittag zu hören.

Im Vorfeld hatte die Feuerwehr in den Medien und im Internet auf den Probealarm hingewiesen und um Berichterstattung aus der Bevölkerung gebeten. „Wir haben nicht überall Ohren“, scherzt Gobbin. Darum sei es wichtig, dass die Bürger die Feuerwehr unterstützen. Nachdem die Sirenen verklungen waren, begann für die Feuerwehrleute die Auswertung: Per Telefon sowie über die sozialen Medien wurden die Rückmeldungen entgegengenommen und verarbeitet. 375 Menschen meldeten sich und berichteten, wo und wie gut sie die Sirenen gehört hatten, das sind 150 mehr als beim letzten Test im März. „Wir werden uns die Ergebnisse genau ansehen und eventuelle Lücken ausfindig machen“, verspricht Stefan Gobbin. 80 Feuerwehrsirenen gibt es in Düsseldorf, vier davon sind zurzeit außer Betrieb. In den nächsten Tagen wird die Feuerwehr entscheiden, ob zur flächendeckenden Warnung im Notfall noch weitere installiert werden müssen.

Die Feuerwehr ist in der Lage, die Bevölkerung über verschiedene Kanäle zu informieren: Neben den Sirenen kann es Ansagen im Radio geben, außerdem können Fahrzeuge betroffene Regionen per Lautsprecher warnen. Auch über die Profile der Düsseldorfer Feuerwehr bei Twitter und Facebook wird im Ernstfall gewarnt. Außerdem gibt es die Notfall-App NINA für Smartphones. „Die Sirenen müssen wir nur bei wirklich großen Unglücken einsetzen, etwa bei großen Bränden, oder einem Chemieunfall. Das ist zum Glück in Düsseldorf noch nicht vorgekommen“, erzählt Gobbin.

Sollten doch einmal außerplanmäßig die Sirenen ertönen, rät die Feuerwehr den Menschen, sich in ein Haus zurückzuziehen, Fenster und Türen zu schließen und sich über Internet oder Radio zu informieren.

Trotz der Vorankündigung des Probealarms hatten am Donnerstag nicht alle Bürger mitbekommen, dass es sich nur um einen Test handelte. 13 Menschen riefen den Notruf, um zu fragen, was los sei. Dieser soll jedoch nicht zur Information genutzt werden, dafür gibt es das Gefahrentelefon. Stefan Gobbin sagt jedoch: „Das Wichtigste ist, dass die Menschen die Alarmsignale hören und darauf reagieren.“

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