Rallye mit der Kinderbeauftragen der Stadt Dormagen Das Rathaus mit Kinderaugen sehen

Dormagen · Im Familienbüro der Stadt Dormagen ist ein breites Spektrum an Angeboten und Beratung vereint. Die Kinder- und Jugendbeauftragte Julia Stöcker kümmert sich um Mädchen und Jungen, die sie mit auf eine Rathausrallye nimmt.

 Julia Stöcker (3.v.r.), Kinder- und Jugendbeauftragte der Stadt Dormagen, führt Schüler der Horremer Christoph-Rensing-Schule auf einer Rallye durch das Rathaus.

Julia Stöcker (3.v.r.), Kinder- und Jugendbeauftragte der Stadt Dormagen, führt Schüler der Horremer Christoph-Rensing-Schule auf einer Rallye durch das Rathaus.

Foto: Carina Wernig

Wer kennt denn das Rathaus? Wahrscheinlich alle Erwachsenen, zumindest diejenigen, die ihren Personalausweis dort beantragt und abgeholt haben – aber wie sieht das bei den Kindern aus? Erstaunlich viele heben die Hand, als Julia Stöcker diese Frage stellt. Die Kinder- und Jugendbeauftragte der Stadt Dormagen führt gespannt mitmachende Mädchen und Jungen bei einer „Rathausrallye“ durch das Verwaltungsgebäude und erläutert viele Abteilungen und deren Aufgaben.

„Es ist wichtig, dass die Kinder das Rathaus kennen und zum Beispiel wissen, dass sie einen Schlüssel, den sie auf dem Bürgersteig finden, dort im Fundbüro abgeben können“, erklärt sie den Sinn des neuen Angebots, das sich großer Beliebtheit erfreut. Zehn Klassen haben sich für 2019 angemeldet, bisher waren schon 115 Kinder bei der Rallye dabei, bis November sind es 220.

Und so können die Drittklässler der Horremer Christoph-Rensing-Schule in der Woche vor den Schulferien mal ausgiebig „Rathausluft schnuppern“: Sie dürfen im Ratssaal dort Platz nehmen, wo sonst die Politiker sitzen, über das Rathausdach gehen, um ins Bürgermeisterbüro einen Blick zu werfen. Im Flur begegnen sie Bürgermeister Erik Lierenfeld, der sich trotz Besprechung in einer Pause kurz Zeit für die Kinder aus Horrem nimmt. Auch das Bürgeramt mit der Zimmernummer 0.01, direkt am Haupteingang des Neuen Rathauses, lernen sie von außen kennen, ebenso den Rathausbalkon, auf dem die närrische Schlüsselübergabe an Altweiber stattfindet, und das Trauzimmer im Standesamt im Historischen Rathaus. Ein Ordnungsamtsmitarbeiter erläutert den interessierten Kindern dann die Funktionsweise des „Blitzers“, eines Autos, mit dem Raser „erwischt“ werden. Dass sie kurz im Auto Platz nehmen dürfen und auch noch als Gruppenfoto vom Blitzer erfasst werden, bereitet den Kindern viel Spaß. Erstaunt sind sie, dass der Spielplatz an der Rathaus-Galerie rund 37.000 Euro gekostet hat.

Auch das Familienbüro mit dem bunten und einladenden Eingang von der Ecke Römer-/Castellstraße aus, wo auch Julia Stöckers Arbeitsplatz ist, stellt sie vor: Das Angebot ist vielseitig – vom Jugendamt, dessen Mitarbeiter bei Problemen helfen, über die Beratung bei Kita-Platz-Schwierigkeiten bis zur Ausarbeitung von Schulbus-Plänen. „Wichtig ist, dass die Kinder wissen, wo sie Hilfe finden – im Familienbüro, im akuten Notfall natürlich unter 110 und 112“, spricht Julia Stöcker mit den Schülern über die Notrufnummern. Auch darüber, dass Polizisten und auch Ordnungsamtsmitarbeiter in Uniform helfen müssen.

 Auch das gehört zur Rathausrallye: Einmal schauen, wie der „Blitzer“ des städtischen Ordnungsamtes die Raser erwischt.

Auch das gehört zur Rathausrallye: Einmal schauen, wie der „Blitzer“ des städtischen Ordnungsamtes die Raser erwischt.

Foto: Carina Wernig
 Vor dem Bürgeramt direkt am Rathaus-Eingang erläutert Julia Stöcker den Kindern das Fundbüro und andere Einrichtungen der Stadt.

Vor dem Bürgeramt direkt am Rathaus-Eingang erläutert Julia Stöcker den Kindern das Fundbüro und andere Einrichtungen der Stadt.

Foto: Carina Wernig

„Viele Kinder kennen das Rathaus gar nicht oder verbinden es nur mit Fristen und Verboten – das wollen wir ändern. Schon Schüler sollen auf kindgerechte Art mit den Aspekten der Verwaltung und den Mitbestimmungsmöglichkeiten in Berührung kommen“, erklärte Julia Stöcker bei der Vorstellung der Kinderrallye, die nur ein Baustein der „Jugendpartizipation“ ist, die die Kinder- und Jugendbeauftragte mit Unterstützung von Politik und Verwaltung voranbringen möchte. „Da ist richtig viel Leben in der Bude“, sagt Stöcker lachend über die erfolgreichen Kinderrallyes. Mit Kinderparlament und Jugendpolitischem Praktikum (#lifehackpolitik) sollen auch Kinder- und Jugend-Blickwinkel vermehrt Einzug in Politik und Verwaltung finden. „Es kommt auch unglaublich viel zurück, wenn die Kinder Anregungen geben“, betont Julia Stöcker.

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