Erwartungen an neue Landesregierung Weniger Bürokratie, mehr Personal – Was Bürger fordern

Dormagen · Ehrenamtler kommen viel herum und haben oft tiefe Einblicke in verschiedene Themenbereiche. Wir haben vor der NRW-Landtagswahl mit einigen Vertretern gesprochen und nach ihren Wünschen für die nächste Legislaturperiode gefragt.

 Ehrenamtler wie die Initiative „You‘ll nevAhr walk alone“ haben konkrete Wünsche an die nächste Landesregierung.

Ehrenamtler wie die Initiative „You‘ll nevAhr walk alone“ haben konkrete Wünsche an die nächste Landesregierung.

Foto: ynwa

Viele Menschen in Dormagen engagieren sich in Initiativen und haben so Einblicke in die verschiedensten Bereiche. So fällt auch auf, wo es vielleicht Verbesserungen geben kann – deshalb haben diese Menschen meist klare Forderungen an die nächste Landesregierung. Guido Schenk, Vorsitzender der City-Offensive Dormagen, wünscht sich mehr Planungssicherheit für die Händler. Gerade wenn es um verkaufsoffene Sonntage gehe, sei die Lage in der Vergangenheit oft sehr schwierig gewesen. „Jeder verkaufsoffene Sonntag ist eine Zitterpartie, weil Klagen und einstweiligen Verfügungen drohen“, sagt er. „Oft werden offene Sonntage erst zwei Tage vor Termin weg geklagt. Hier sollte die neue Landesregierung klare Regelungen im Sinne des Einzelhandels schaffen, damit die für Gastronomie und Handel so wichtigen zusätzlichen Umsatztage rechtssicher gefeiert werden können.“

Christian Soldin wünscht sich von der neuen Landesregierung vor allem weniger Bürokratie. Der Ehrenamtler ist seit der Gründung der Gruppe You‘ll nevAhr walk alone“ im Ahrtal aktiv und engagiert sich seit dem Beginn des Ukraine-Krieges auch für die Flüchtlinge, die von dort kommen. „Die bürokratischen Hürden bei uns sind so hoch, dass Betroffene aus dem Ahrtal teilweise bis heute keine Hilfe beantragt haben, weil sie damit nicht zurecht kommen“, erzählt er. Man werde immer unbeweglicher statt flexibler im Land, hat er den Eindruck. „Ich hoffe sehr, dass den Flüchtlingen aus der Ukraine schneller und unbürokratischer geholfen werden kann.“ Soldin koordiniert die Handwerker-Gruppe bei den Flüchtlingshelfern aus Dormagen. „Unter den Ukrainern sind so viele Leute dabei, die wirklich was können im handwerklichen Bereich. Außerdem beherrschen sie die europäischen Standards. Wir haben Fachkräftemangel und ich hoffe, dass man zügig die Weichen stellen kann, dass die Ukrainer hier arbeiten können. Die Menschen möchten das gerne und es würde unserer Wirtschaft gut tun“, ist er überzeugt.

Swen Schwidden, Vorsitzender des Jugendamtelternbeirats wünscht sich, dass die Personaldecke bei Erzieherinnen und Erziehern in den Kitas erhöht wird. „Wenn Personal aufgrund von Krankheit oder Urlaub ausfällt, wird es immer gleich eng. Kitas brauchen mehr Personal.“

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