Werksleiter Bayer Dormagen Der Bayer-Sport trauert um Bertram Anders

Vor knapp einem Jahr war er noch einmal in „seiner“ Halle zu Gast: Als die Handballer des TSV Bayer Dormagen das „Zehnjährige“ ihres Bundesliga-Aufstiegs feierten, mussten Bertram Anders und Ehefrau Sigrid viele Hände schütteln.

 In der Karwoche verstorben: Ex-Bayer-Chef Bertram Anders.

In der Karwoche verstorben: Ex-Bayer-Chef Bertram Anders.

Foto: Jazyk, Hans/Jazyk, Hans (jaz)

In der Karwoche ist der promovierte Chemiker, der von 1986 bis 1990 Werksleiter des Dormagener Bayer-Werks sowie von 1990 bis 1997 in gleicher Funktion in Leverkusen tätig war, zwei Monate nach Vollendung seines 85. Lebensjahres verstorben.

Den Dormagenern ist Bertram Anders vor allem als Vorsitzender des TSV Bayer in Erinnerung geblieben, ein Amt, das er von März 2000 bis September 2009 innehatte. Und das mit viel Engagement in einer für den Bayer-Sport schwierigen Zeit. Anders stand an der Spitze, als die Handballer nach anderthalb Jahrzehnten in der Ersten Liga 2002 wegen finanziellen Missmanagements in die Regionalliga „zwangsversetzt“ wurden. Anders stand an der Spitze, als die Bayer AG fünf Jahre später ihre Sportförderung „reformierte“ und den Werks-Handballern (und anderen) den Geldhahn zudrehte.

Bertram Anders hat diese Klippen in der ihm eigenen Art gemeistert: „Geradlinig, beharrlich, freundlich im Wesen, aber bestimmt und wenig kompromissbereit, wenn es um die Umsetzung von Zielen geht. Anders kanzelt nicht ab, aber seine Sätze enden immer mit einem Punkt - für Unverbindlichkeiten ist der promovierte Chemiker nicht zu haben,“ schrieb die NGZ in einer Würdigung zu seinem siebzigsten Geburtstag vor 15 Jahren.

Der passionierte Jäger mit Wohnsitz Pulheim wollte nie im Mittelpunkt stehen, die „großen Auftritte“ überließ er anderen. Vielleicht ist er gerade deshalb so nachhaltig im Gedächtnis derjenigen haften geblieben, die irgendwann einmal mit ihm zu tun hatten.

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