Lieblingsorte in Düsseldorf Drei Mädels und zwei Vans bei den #RheinStories

Düsseldorf · Von bestem Kaffee, über Theater bis zu Streetart. Düsseldorf hat so einiges zu bieten – wenn man die richtigen Ecken kennt. Die hat die Düsseldorferin Sabine Klemens, Krankenschwester und Rollstuhlmodel, in den #RheinStories gezeigt.

 Die Düsseldorferin Sabine Klemens (rechts) ist Krankenschwester und Rollstuhlmodel.

Die Düsseldorferin Sabine Klemens (rechts) ist Krankenschwester und Rollstuhlmodel.

Foto: Marie Ludwig

Ein Düsseldorf, dass wir so noch nicht kannten – und das, obwohl wir beide gebürtig aus der Landeshauptstadt kommen. Das hat uns Sabine Klemens gezeigt. Die Krankenschwester ist eine besondere Düsseldorferin. Nebenher arbeitet die 54-Jährige nämlich als Krankenschwester und Rollstuhlmodel und nimmt die Follower und Followerinnen ihres Instagram-Accounts @sabineklementine mit in ihre Welt. Für die #RheinStories hat Sabine uns auf einen Streifzug durch ihr Düsseldorf mitgenommen.

Sabines erster Lieblingsort: ihr eigenes Zuhause, mitten in Düsseldorf. Gemeinsam mit ihrem Mann lebt sie mit vielen anderen Familien im Wohnprojekt „Wohnen mit Kindern“, das sie vor über 20 Jahren aus einer Spielplatz-Initiative mitgegründet hat. „Wir wollten, dass unsere Kinder im Grünen und in Gemeinschaft aufwachsen“, sagt Sabine. Gemeinschaft ist auch das, was das Familien-Wohnprojekt ausmacht: Es gibt einen Gemeinschaftsgarten, einen Gießplan, viele Treffen mit allen Hausbewohnern und einen benachbarten Kindergarten.

Zweiter Stopp? Kaffee natürlich! Und zwar nur den besten. Gemeinsam mit Sabine besuchen wir ihr Lieblingscafé auf der Schlüterstraße – geführt von einem der bekanntesten Barista Deutschlands: Dritan Alsela. Der Kaffeemeister und gebürtige Albanier leitete das Café Bazzar in der Düsseldorfer Altstadt, bevor er sein eigenes Café eröffnete. Rund eine Million Follower auf Instagram bestätigen ihm: Er macht wohl ziemlich guten Kaffee. Ihm beim Kaffee machen über die Schulter schauen, dürfen allerdings nur seine Stammgäste – ein Glück für uns, dass Sabine Klemens dazu zählt.

 Sabine Klemens in der Kiefernstraße.

Sabine Klemens in der Kiefernstraße.

Foto: Maren Könemann

Weiter geht’s: Sabine in ihrem liebevoll ausgebauten Camper-Van mit Blümchen-Stickern, wir hinterher. Das Ziel: Die Kiefernstraße in Düsseldorf. Dort bestaunen wir gemeinsam die vielen bunten Häuser und die Streetart, die Leben in die ruhige Straße zaubern. Es ist der Moment, in dem uns Sabine von ihrem Hobby als Rollstuhlmodel erzählt. Man bräuchte einfach andere Schnitte, erklärt sie uns. Hosen würden einschneiden, Kleider müssen etwas länger sein. „Und ich möchte auch nicht immer nur in Jogging-Klamotten herumlaufen – ich möchte auch einfach schick sein“, sagt sie. Mit dem Modeln für besondere Modelabels möchte Sabine das Bewusstsein für Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrer nicht nur auf Instagram verstärken.

Sabine selbst sitzt seit sechs Jahren im Rollstuhl – die genauen Umstände möchte sie gerne für sich behalten. Doch es ist ihr wichtig, dass die Menschen in ihrer Stadt ein größeres Bewusstsein für das Thema bekommen. „Manchmal sind die Leute so distanzlos. Dann stehe ich an der Ampel und jemand fragt mich unaufgefordert, ob ich denn selbst Schuld gewesen sei“, sagt Sabine. Wir sind fassungslos.

Ein bisschen Aufmunterung gibt uns der nächste und letzte Stopp: Die Theaterkantine in Flingern. Dort hat Sabine schon viele wunderbare Abende verbracht, wie sie erzählt. In dem charmanten Industriegebäude bieten Heike und Rüdiger Fabry und ihr Team bis zu fünf Mal in der Woche Theateraufführungen an – alle Stücke sind aus eigener Feder. Im Preis ist zudem ein ganzes Dreigänge-Menü enthalten. Für Sabine das perfekte Konzept für einen gelungenen Abend: „Wir waren schon in allen Stücken, in manchen sogar mehrmals, die Mischung gefällt uns einfach super. Man fühlt sich wie bei Freunden Zuhause.“

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