Zoll- und Steuerfahndung Razzien gegen Clankriminalität in zahlreichen Ruhrgebietsstädten

Oberhausen/Recklinghausen · Seit Monaten fährt die Polizei in Nordrhein-Westfalen eine „Nadelstich“-Strategie gegen kriminelle Clans. Hundertschaften der Polizei, Zoll und Steuerfahnder sind bei Razzien in Cafés im Einsatz. Das zeigt offenbar Wirkung.

 Polizisten stehen in einem Lokal. (Archivfoto)

Polizisten stehen in einem Lokal. (Archivfoto)

Foto: picture alliance / Ina Fassbende/Ina Fassbender

Bei Einsätzen gegen Clankriminalität in Oberhausen und anderen Ruhrgebietsstädten haben Polizei und Zoll mit einem Großaufgebot Shisha-Bars und Cafés kontrolliert. In Oberhausen seien am Freitagabend drei Shisha-Bars und Cafés in der Innenstadt durchsucht und 62 Menschen überprüft worden, teilte die Polizei am Samstag mit. In Bottrop, Dorsten, Marl, Haltern, Gladbeck, Recklinghausen und Herten wurden laut Polizei insgesamt 14 Shisha-Cafés und 89 Menschen kontrolliert.

In den Revier-Städten waren neben Hundertschaften der Polizei demnach auch Zollbeamte, Steuerfahnder und Ordnungsämter an den Aktionen beteiligt. Die Fahnder stellten in Oberhausen fast 60 Kilogramm unversteuerten Tabak sicher. In allen Betrieben wurden dort zudem Verstöße gegen die Corona-Schutzverordnung festgestellt. Bei der Aktion in den anderen Revierstädten wurden laut Polizei 133 Tabakdosen konfisziert sowie auch Fahrzeuge kontrolliert.

Nach Angaben der Oberhausener Polizei gibt es derzeit keine Hinweise „auf die Verfestigung von Strukturen der Clankriminalität oder Netzwerke organisierter Kriminalität“ in Oberhausen. Die Maßnahmen nun seien aber notwendig, da Kontrollen in Nachbarstädten für eine Verdrängung nach Oberhausen sorgen könnten.

Die Polizei kündigte weitere behördenübergreifende Kontrollen an. Kostenpflichtiger Inhalt Die Behörden in Nordrhein-Westfalen gehen seit Monaten mit einer sogenannten Strategie der Nadelstiche gegen kriminelle Clans vor. Seit 2019 seien rund 2300 Objekte im Land kontrolliert worden, hatte Innenminister Herbert Reul Ende Juni gesagt. Dabei seien mehrere Tausend Strafanzeigen, Ordnungsanzeigen und Verwarngelder verhängt worden.

(dpa)
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