Prozess in Köln Staatsanwältin fordert Haftstrafe auf Bewährung für Militär-Offizier

Köln · Im Prozess gegen einen Oberstleutnant des Militärischen Abschirmdienstes hat die Staatsanwaltschaft eine Haftstrafe von einem Jahr auf Bewährung gefordert. Vor Gericht wird dem Mann Geheimnisverrat vorgeworfen.

Ein Offizier des Militärischen Abschirmdienstes steht im Gerichtssaal in Köln.

Ein Offizier des Militärischen Abschirmdienstes steht im Gerichtssaal in Köln.

Foto: dpa/Oliver Berg

Der angeklagte Offizier des Militärischen Abschirmdienstes (MAD) solle zudem 5000 Euro als Bewährungsauflage zahlen, forderte die Staatsanwältin am Mittwoch in der Verhandlung vor dem Amtsgericht Köln. Der Verteidiger forderte einen Freispruch seines Mandanten. Der Oberstleutnant hat die Tat bestritten. Ein Urteil sollte nach den Worten der Richterin noch am Mittwoch verkündet werden.

Der Offizier ist beschuldigt, Informationen über eine Razzia bei der Eliteeinheit Kommando Spezialkräfte (KSK) vorab weitergegeben zu haben. Der Polizeieinsatz in der Graf-Zeppelin-Kaserne des KSK in Calw in Baden-Württemberg am 15. September 2017 war Teil der Ermittlungen im Fall Franco A.

Dem aus Offenbach stammenden Oberleutnant Franco A. wird von der Bundesanwaltschaft vorgeworfen, einen Anschlag geplant und sich als Asylbewerber ausgegeben zu haben, um den Verdacht auf Flüchtlinge zu lenken. Aus einer rechtsextremen Gesinnung heraus soll er unter anderem einen Anschlag auf den damaligen Justizminister und heutigen Außenminister Heiko Maas (SPD) geplant haben. Den Haftbefehl gegen A. hatte der Bundesgerichtshof jedoch Ende November 2017 aufgehoben - mangels dringendem Tatverdacht.

(mba/dpa)
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