Krawalle bei FC-Spiel in Nizza Kölner Polizei sucht Zeugen aus dem Stadion

Köln · Nach den Fußball-Ausschreitungen in Nizza hat die Kölner Polizei eine Ermittlungsgruppe gegründet. Über ein Hinweisportal können Zeugen Bilder und Videos hochladen. Kölns Polizeipräsident äußerte sich entsetzt.

 Fans laufen mit Pyrotechnik über eine Tribüne im Stadion in Nizza.

Fans laufen mit Pyrotechnik über eine Tribüne im Stadion in Nizza.

Foto: dpa

Nach den Ausschreitungen vor dem Europapokal-Spiel des 1. FC Köln beim OGC Nizza hat die Kölner Polizei noch am Donnerstagabend eine „Besondere Aufbauorganisation“ (BAO) eingerichtet und eine eigene Ermittlungsgruppe gegründet, um die Beteiligung von Kölner Gewalttätern an den Vorgängen im Stadion Allianz Riviera zu untersuchen. Eine BAO wird immer dann gebildet, wenn komplexe Ermittlungen notwendig werden, etwa nach einem Terroranschlag oder in einem Entführungsfall.

Kölns Polizeipräsident Falk Schnabel äußerte sich entsetzt über die Bilder beim Conference League Spiel in Nizza: „Es wird einmal mehr deutlich, dass wir Gewalttäter von den Stadien fernhalten müssen“, sagte er. „Die Videoaufzeichnung, auf der der Sturz eines Zuschauers von der Tribüne geradezu bejubelt wird, macht mich fassungslos.“

Die Polizei bittet Zeugen, die Videos von den Vorfällen gemacht haben, diese der Kripo zur Verfügung zu stellen. „Sie helfen uns damit, Gewalttäter zu identifizieren und friedliche Zuschauer, insbesondere beim Rückspiel, zu schützen“, sagte Schnabel. Die Polizei werde alles daran setzen, „dass sich die Szenen von Nizza in unserer Stadt nicht wiederholen“.

Der 1. FC Köln habe zugesichert, die Ermittler bei der Aufklärung der Hintergründe „vollumfänglich zu unterstützen“.

Beim Kriminalkommissariat 45 wurde ein Hinweisportal freigeschaltet, das unter diesem Link erreichbar ist.

Zeugen, die Fotos oder Handy-Videos haben, werden dringend gebeten, diese auf das Portal hochzuladen. Alle sonstigen Hinweise nimmt die Polizei Köln unter der Telefonnummer 0221/229-0 oder per Mail an poststelle.koeln@polizei.nrw.de entgegen.

Bei der Randale am Donnerstagabend vor Spielbeginn waren 32 Menschen verletzt worden. Im Stadion kam es zu Sachbeschädigungen.

(hsr)
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