Eklat um freien WDR-Mitarbeiter Intendant Tom Buhrow mit Brandbrief wegen Hetze konfrontiert

Düsseldorf · Weil der freie Mitarbeiter und Satiriker Jean-Philipp Kindler ein Instagram-Video hochgeladen hatte, in dem er Hass gegen die CDU verbreitet, fordern die Verfasser des Schreibens nun seine Entlassung. Von WDR-Intendant Tom Buhrow werden ebenfalls Konsequenzen erwartet.

Tom Buhrow - das ist der WDR-Intendant
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Mit einigen Mitgliedern seines Rundfunkrates hat Tom Buhrow zurzeit Ärger. Denn die CDU-Mitglieder haben einen mehrseitigen Brandbrief an den WDR-Intendanten geschrieben. Darüber berichtet das Magazin „Focus Online“, das den Brief nach eigenen Angaben vorliegen hat. Die Verfasser machen dem Sender schwerwiegende Vorwürfe und stellen mehrere Forderungen an den Intendanten.

Unter anderem beschweren sich die Verfasser des Briefes, der NRW-Vizefraktionschef Gregor Golland, seine Landtagskollegen Florian Braun und Jan Heinisch sowie die beiden ehemaligen Abgeordneten Kirstin Korte und Eva Vogt, laut dem Bericht des „Fokus“ darüber, dass „Hetze und der Aufruf zur Radikalisierung“ gegen eine demokratische Partei nicht zum Auftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, der sich durch den Rundfunkbeitrag finanziert, gehörten.

Privates Instagram-Video war der Auslöser

Dieser Vorwurf fußt auf einem Video des Satirikers und freien WDR-Mitarbeiters Jean-Philipp Kindler, der der CDU auf seinem privaten Instagram-Account im Zuge der Debatte nach den Silvesterkrawallen in Berlin unter anderem Rassismus vorgeworfen und die CDU zum Feind erklärt hatte.

Kindler sagt darin zum Beispiel, dass er „Radikalisierung gegen diese Scheiß-Partei“ wolle. Das meine er 26-Jährige ernst und nicht ironisch, wie er sagt.

Die Verfasser des vierseitigen Schreibens an Buhrow fordern daher, dass der Sender Kindler nicht weiter beschäftigen sollte. Der WDR solle den Beweis einer klaren demokratischen Haltung nebst Entschlossenheit sowie „die Handlungsfähigkeit der WDR-Spitze gegenüber derartigen Vorkommnissen und Personen“ antreten. Buhrow solle sich laut den Verfassern des Schreibens nun erklären, welche Konsequenzen der Intendant aus dem Video gezogen habe.

Konsequenzen von Buhrow gefordert

WDR-Intendant Tom Buhrow hat zurzeit Ärger mit einigen Teilen seines Rundfunkrats.

WDR-Intendant Tom Buhrow hat zurzeit Ärger mit einigen Teilen seines Rundfunkrats.

Foto: dpa/Oliver Berg

Bereits kurz nach der Veröffentlichung des Videos hatten mehrere CDU-Politiker den WDR kritisiert. Der Generalsekretär der Partei, Mario Czaja, schrieb bereits am 13. Januar 2023 auf Twitter: „Wenn ein Mitarbeiter des WDR uns als Partei zum Feind erklärt und in unerträglicher Weise zum Kampf gegen uns aufruft, dann ist eine Grenze überschritten. Keine #GEZ-Gebühren für solche Hetze! Ich werde mich an den Intendanten des WDR wenden. Das muss Konsequenzen haben.“

(lst)
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