Lustige Rolle, ernster Hintergrund „Hausmeister Krause“ nimmt sich in Video Gaffer zur Brust

Bonn · In seiner Paraderolle als „Hausmeister Krause“ setzt sich TV-Komiker Tom Gerhardt (61) gegen Gaffer ein - und für mehr Respekt vor der Polizei und anderen Einsatzkräften.

 Mit dem Schauspieler und Comedian Tom Gerhardt hat die Kampagne "Respekt-Bonn/Rhein-Sieg!" einen prominenten Unterstützer an der Seite.

Mit dem Schauspieler und Comedian Tom Gerhardt hat die Kampagne "Respekt-Bonn/Rhein-Sieg!" einen prominenten Unterstützer an der Seite.

Foto: Polizei Bonn/Rhein-Sieg/Screenshot Video Polizei

Ein Internet-Video, das die Polizeibehörden in Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis mit Gerhardt produziert haben, wurde am Freitag veröffentlicht. Das Motto: „Respekt ist voll normal“.

In dem knapp zweiminütigen Film muss „Hausmeister Krause“ der Polizei helfen, Gaffer mit Fotohandys aus einem Hausflur zu drängen, in dem ein Bewusstloser liegt. Gegen Ende des Clips verlässt Gerhardt seine Rolle und wirbt - ganz im Ernst - dafür, bei Einsätzen nicht mit dem Handy zu filmen. In Uniformen von Polizei, Feuerwehr, Ordnungsamt und Technischem Hilfswerk (THW) fordert er danach Respekt für alle Einsatzkräfte ein: „Weil: Respekt - ist voll normal“. Hier geht es zum Video.

Gerhardt fühle sich geehrt, für ein so wichtiges Thema Aufmerksamkeit zu generieren, sagte er laut Mitteilung der Polizei. Für Drehbuch, Kamera und Schnitt war ein Polizeioberkommissar zuständig. Als Schauspieler machten Beamte einer Hundertschaft mit.

In Duisburg ging die Polizei derweil ganz konkret gegen Gaffer vor und fotografierte Schaulustige. Wie die Behörde mitteilte, machten die Beamten am Donnerstagabend auf der A40 Fotos von Autofahrern, die mit ihren Handys einen Lkw-Unfall filmten. „Dass sich durch ihr Verhalten ein Rückstau bildete und mitunter nachfolgende Verkehrsteilnehmer gefährdet wurden, nahmen die Hobby-Paparazzi billigend in Kauf“, hieß es. Die abgelichteten Schaulustigen erwartet eine Ordnungswidrigkeitenanzeige wegen vorschriftswidriger Nutzung eines Mobiltelefons am Steuer und mitunter eine Strafanzeige wegen Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereiches durch Bildaufnahmen.

Auch in Leverkusen musste die Polizei erst vor wenigen Tagen wieder gegen Gaffer vorgehen. Bei einem Unfall waren vier Menschen verletzt worden. Die Polizei erstattete gegen drei Gaffer Anzeige und gegen zwei weitere Autofahrer, weil sie keine Rettungsgasse gebildet hatten.

(dtm/dpa)
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