Autobahnen NRW-Verkehrsminister gegen starre Tempolimits

Düsseldorf · Der NRW-Verkehrsminister lehnt auch eine flexible Regelung wie in den Niederlanden ab.

 NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst (CDU) lehnt ein generelles Tempolimit auf NRW-Autobahnen ab.

NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst (CDU) lehnt ein generelles Tempolimit auf NRW-Autobahnen ab.

Foto: dpa/Andreas Arnold

In die neu aufgeflammte Diskussion um ein generelles Tempolimit auf Autobahnen bringen SPD und Grüne in NRW ein zeitabhängiges Tempolimit nach niederländischem Vorbild ins Gespräch. In den Niederlanden sollen in Kürze zwei unterschiedliche Tempolimits gelten: Tagsüber soll nie schneller als 100, nachts nie schneller als 130 Stundenkilometer gefahren werden.

Der Fraktionsvize der SPD im Landtag, Jochen Ott, sagte: „Verschiedene Limits zu unterschiedlichen Tages- und Nachtzeiten können durchaus Sinn machen. NRW-Verkehrsminister Wüst sollte das Thema schnellstmöglich zum Erfahrungsaustausch auf die Agenda der Regierungskonsultationen mit den Niederlanden setzen.“

Auch der Fraktionschef der Grünen im Landtag, Arndt Klocke, sagte: „Das sollte man prüfen.“ NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst (CDU) spreche oft davon, wie viel man von den Niederlanden lernen könne. „Hier könnte NRW mit einer mutigen Bundesratsinitative für ein allgemeines Tempolimit vorangehen“, so Klocke.

Die SPD plädiert für eine maximale Höchstgeschwindigkeit von 130 Stundenkilometern auf Autobahnen, die Grünen sehen das vernünftige Limit bei 120. Der Gesamtverband der Versicherungswirtschaft schlägt einen groß angelegten Tempolimit-Feldversuch vor und kann sich zeitabhängige Vorgaben ebenfalls vorstellen.

NRW-Verkehrsminister Wüst sagte unserer Redaktion: „Innovative Lösungen erreichen mehr als Verbote.“ Dynamische Schilderbrücken, mit denen je nach Verkehrssituation das Tempo flexibel gesteuert und bei Störungen der Verkehr auch umgeleitet werden können, seien „im dichten Verkehr insbesondere an Rhein und Ruhr das bessere Mittel“, so Wüst.

116 solcher Schilderbrücken gibt es bereits in NRW, weitere 53 sind laut Wüst in Planung. Wichtig für den Klimaschutz seien aber auch bessere Angebote bei Bussen und Bahnen sowie mehr Investitionen in neue Antriebstechnologien wie Elektromotoren.

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