Düsseldorf Vom K 20 zum Centre Pompidou?

Düsseldorf · Die Ausstellungseröffnung mit Turnerpreisträgerin Susan Philipsz könnte ihre letzte in Düsseldorf gewesen sein: Wie die französische Zeitung "Le Monde" meldet, gehört die Direktorin der renommierten Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Marion Ackermann, zu den vier Favoriten bei der Neubesetzung der Direktion des Musée National d'Art Moderne (MNAM) im Centre Pompidou in Paris.

Düsseldorf: Vom K 20 zum Centre Pompidou?
Foto: Endermann, Andreas

Neben der 48-jährigen Ackermann und zwei Franzosen ist weiter ein in Deutschland gut beschäftigter Museumsmann im Gespräch: der Österreicher Max Hollein, derzeit Chef an den drei Frankfurter Häusern Städel, Schirn und Liebieghaus. Doch alle Hinweise verdichten sich, dass Ackermann das Rennen machen wird. Wie sie aus ihrem Sieben-Jahres-Vertrag in Düsseldorf, der seit September 2009 läuft, herauskommen will, ist eine Frage von politischen Verhandlungen; erste Gespräche mit dem NRW-Kultusministerium soll es bereits gegeben haben.

Ackermann gilt als eine der international mächtigsten Museumsfrauen. Als "Durchbeißerin mit Charme" bezeichnete ein Kunst-Magazin die reisefreudige Kunsthistorikerin, die Mutter zweier kleiner Kinder ist. Mit 38 war sie die jüngste Leiterin eines Kunstmuseums.

Die Kandinsky-Kennerin kam von Stuttgart nach Düsseldorf, wo ihr der Start an den zwei großen Häusern am Grabbeplatz (K20) und im Ständehaus (K21) nicht immer kritiklos gelang. Die gebürtige Göttingenerin lebt inzwischen mit ihrer Familie in Düsseldorf. Die Fußstapfen, die ihr Vorgänger Werner Schmalenbach hinterlassen hatte, erschienen manch einem zu groß. Viele erwarteten mehr Ausstellungen mit Schwerpunkt auf der Klassischen Moderne, für die die Kunstsammlung bekannt ist. Marion Ackermann wagt das Experiment, und sie fördert Frauen.

(RP)
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