Konzert Heino singt Rammstein in der Kirche

Düsseldorf · Machen wir es kurz und schmerzlos, denn er wird es eh tun, egal, was man sagt oder schreibt: Heino wird wieder singen. Und zwar am 5. Januar um 17 Uhr in der Christuskirche an der Kruppstraße. Er macht das seit Jahren schon, seine Hannelore hat sich so eine Kirchentournee von ihm zum 30. Hochzeitstag gewünscht. "Und das haben wir dann auch gemacht", sagt Hannelore, die nicht mit aufs Foto möchte, weil das mit dem Laufen im Moment nicht wirklich gutgeht.

 Sooo lang dauert Heinos Karriere schon an: Der Düsseldorfer stellte gestern in der Christuskirche seine Pläne vor.

Sooo lang dauert Heinos Karriere schon an: Der Düsseldorfer stellte gestern in der Christuskirche seine Pläne vor.

Foto: Bernd Schaller

Machen wir es kurz und schmerzlos, denn er wird es eh tun, egal, was man sagt oder schreibt: Heino wird wieder singen. Und zwar am 5. Januar um 17 Uhr in der Christuskirche an der Kruppstraße. Er macht das seit Jahren schon, seine Hannelore hat sich so eine Kirchentournee von ihm zum 30. Hochzeitstag gewünscht. "Und das haben wir dann auch gemacht", sagt Hannelore, die nicht mit aufs Foto möchte, weil das mit dem Laufen im Moment nicht wirklich gutgeht.

Hannelore hat Schmerzen, im kommenden Monat steht eine Hüftoperation an, doch vorher gibt es noch eine Pressekonferenz im Füchschen, zu der sie die Anwesenden auch alle "herzlich" einlädt. Man bekommt "umsonst was zu essen und zu trinken", sagt Hannelore, als wäre es kurz nach Kriegsende. Aber irgendwie ist es das ja auch, hier in der Christuskirche, wo Heino sich nun erinnert, wie er mit seiner Mutter und seiner Schwester damals nach Bilk zurückkam und alles in Trümmern lag.

Er kommt noch regelmäßig nach Düsseldorf, wo er aufgewachsen ist und seine Bäckerlehre machte, in seine alte Heimat. Schon allein deshalb, weil seine Mutter auf dem Stoffeler Friedhof liegt, sagt Heino. Und weil er seinen Friseur noch in Düsseldorf hat.

Heino sieht anders aus als auf den Plakaten, die die Tournee bewerben. Ein bisschen künstlich, und manchmal zucken seine Lippen seltsam, wenn er seinem Gesicht für die Kameras ein Lächeln abringt.

Heino hat das beste Jahr seiner inzwischen gefühlt ein ganzes Jahrhundert währenden Karriere hinter sich. Sein Rock-Album war Nummer Eins in Deutschland, gemeinsam mit Rammstein hat er auf dem Metal-Festival in Wacken "Sonne" gespielt, die Ärzte waren einfältig genug, sich über seine Chuzpe aufzuregen. Wenn er sagt, dass er jetzt Junge und Alte auf seinen Kirchenkonzerten zusammenbringe, ist das natürlich trotzdem Blödsinn, aber was soll's? Heinos Art Quatsch zu erzählen, ist absolut, souverän, erhaben beinahe. Genau wie seine Fotografenpose, die Arme auszubreiten: Täte er dies auf einer Klippe, würde man sich nicht wundern, wenn sich das Meer teilte.

Hannelore übernimmt nun die Regie, schließlich wolle man über die Tournee reden. Neben der Düsseldorfer Christuskirche stehen auch Kirchen in Mönchengladbach und Wuppertal auf Heinos Liste. Was die Karten kosten, wissen Heino und Hannelore nicht, "um die 30 Euro", sagt er und schwärmt noch ein bisschen. Von den anderen, die mit ihm "musizieren" — noch so ein Wort, das aus einer anderen Zeit kommt. Sie werden Klassiker bringen, Kirchenlieder, aber eben auch "Sonne" und "Leuchtturm" — einen Hit von Nena aus den Achtzigern.

Franz Lambert ist auch dabei. Das ist der aus dem "Blauen Bock", dessen Plan es zu sein scheint, sich mit Orgelmusik ein Denkmal für die Ewigkeit zu schaffen. Immerhin hat er mehr als 100 Alben mit dieser Musik herausgebracht. Doch an Heino kommt er wohl so leicht nicht vorbei. Torsten Thissen

(RP)
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