Vorbereitung auf die COP 28 Darum geht es bei der Klimakonferenz in Bonn

Bonn · Am Montag startet die Klimakonferenz in Bonn. Sie soll das Treffen COP 28 in Dubai vorbereiten. Es gibt viel Streit. Klimaforscher Fischedick erklärt, worum es geht.

Schon auf der letzten Klimakonferenz ging es um Milliarden.

Schon auf der letzten Klimakonferenz ging es um Milliarden.

Foto: dpa/Peter Dejong

Ab Montag steht Bonn im Mittelpunkt der Klimapolitik. Dann tagen dort die sogenannten „Nebenorgane“ der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen.

Wann ist das Treffen in Bonn?

Die Bonn Climate Conference geht vom 5. Juni bis zum 12. Juni. An dem Treffen nehmen regelmäßig 3000 bis 4000 Delegierte aus aller Welt teil. Die Veranstaltungen finden im World Conference Center statt.

Worum geht es in Bonn?

Was sich so bürokratisch anhört, hat ein konkretes Ziel: die Vorbereitung der nächsten Weltklimakonferenz in Dubai. Dort endet die erste globale Bestandsaufnahme, erläutert Manfred Fischedick, Präsident des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt, Energie. Dabei werde die Lücke deutlich werden zwischen Anspruch und Wirklichkeit. „In Bonn werden keine Entscheidungen getroffen, sondern vorbereitende Diskussionen geführt. Es ist aber absehbar, dass die Tage in Bonn für wegweisende Schritte nicht ausreichen werden“, meint Fischedick. Er erwartet weitere Vorbereitungstreffen vor Dubai.

Wann ist die nächste Weltklimakonferenz?

Die Konferenz findet vom 30. November bis 12. Dezember in Dubai statt. Sie wird auch COP 28 genannt. COP steht für „Conference of the Parties“ (Konferenz der Vertragsparteien). Gemeint sind die Länder, die einst das Klimaabkommen unterzeichnt haben, und es ist die 28. Konferenz dieser Art.

Worum geht es bei der COP 28?

Fischedick sieht viele Aufgaben: Sie sollte die Staaten auffordern, ihre nationalen Minderungspläne bei Treibhausgasen nachzubessern. Läuft es weiter wie bisher, droht die Welt das Ziel zu verfehlen, die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen. „Die COP sollte die Staaten auffordern, ihre Minderungspläne auf sektorale Ziele und Maßnahmen runterzubrechen, um ein Schwarze-Peter-Spiel zwischen den Sektoren zu vermeiden“, so der renommierte Forscher. In Deutschland geschieht gerade das Gegenteil: Obwohl der Verkehrssektor seine CO2-Ziele dramatisch verfehlt, bekommt der Verkehrsminister vom Kanzleramt die Nachbesserung erlassen. „Es sollte der Versuch gemacht werden, sich auf einen klareren Fahrplan für den Ausstieg aus der Nutzung fossiler Energieträger zu einigen“, so Fischedick weiter. Als erstes sollten die Staaten Subventionen in fossile Technologien stoppen. Weil China, Indien und arabische Länder das so nicht wollen, ist Freiwilligkeit angesagt. „Es kommt darauf an, weiter zur Mitarbeit in Vorreiterkoalitionen zu werben“, so Fischedick.

Was ist mit den armen Ländern?

Die reichen Industriestaaten haben den armen Ländern wiederholt einen Fonds von 100 Milliarden Dollar zur Finanzierung von Klimaschutz-Maßnahmen zugesagt - zahlen aber nicht ordentlich. „Aus unserer Sicht müssten die Zahlungen in den nächsten Jahren so hoch werden (schon allein aus Gründung der Glaubwürdigkeit der Industriestaaten), dass die 100 Milliarden pro Jahr wenigstens im Durchschnitt 2020 bis 2025 erreicht werden“, so Fischedick. Dicke Bretter in Bonn.

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