Musikwelt trauert um Charlie Watts „Ruhe im Beat“

London · Charlie Watts galt als perfekter Schlagzeuger. Der Tod des Rolling-Stones-Drummers erschüttert Musiker in aller Welt. „There are no words“, twittert Lenny Kravitz. Auch Watts Bandkollegen Mick Jagger und Keith Richards reagieren - ohne Worte.

 Charlie Watts vor elf Jahren bei einem Auftritt in München

Charlie Watts vor elf Jahren bei einem Auftritt in München

Foto: dpa/Ursula Düren

Der Tod des Rolling-Stones-Schlagzeugers Charlie Watts hat in der Musikwelt große Trauer ausgelöst. Seine Bandkollegen Mick Jagger und Keith Richards veröffentlichten in der Nacht zu Mittwoch im Kurznachrichtendienst Twitter nur jeweils ein Foto - ohne weitere Anmerkungen: Sänger Jagger präsentiert eines von einem lachend hinter dem Schlagzeug sitzenden Watts, Gitarrist Richards eines von einem Drumset, an dem ein Schild mit der Aufschrift „Geschlossen“ hängt.

Paul McCartney, Ringo Starr, Lenny Kravitz und viele weitere Musikerkollegen posteten am Abend in sozialen Medien Abschiedsgedanken und erinnerten an den großen Schlagzeuger der Stones.


In der Nacht gab es weitere Raktionen aus der Musikwelt. Die “Rock & Roll Hall of Fame” schrieb über Watts: „Kraftvoll und doch unaufdringlich konnte er swingen, shuffeln und rocken zugleich - und trieb die Band bei „Satisfaction“ kraftvoll an. (...). Mit solidem Timing und unvergleichlichem Gefühl definierte Watts das Schlagzeug - und den Rock an sich - in der „weltweit größten Rock & Roll Band“.“ Duran Duran schrieben auf Twitter: „Eine absolute Inspiration für zahlreiche Schlagzeuger seit den 1960er Jahren. Ein Mann mit Anmut, Stil, Würde und Gelassenheit.“

Die Sängerin Sheryl Crow trauerte: „Ein Held ist tot. Ohne Worte. Ein riesiges klaffendes Loch im Universum.“
Popstar Elton John nannte Charlie Watts den “ultimativen Schlagzeuger.” Queen-Schlagzeuger Roger Taylor nahm mit den Worten Abschied: „Wie traurig, wir haben einen wahren Gentleman verloren. Das makellos schlagende Herz der Rolling Stones.“

Roger Daltrey (The Who) sagte: „Charlie war ein wahrhaft großer Schlagzeuger, dessen musikalisches Wissen über Schlagzeugtechnik, vom Jazz bis zum Blues, da bin ich mir sicher, der Herzschlag war, der die Rolling Stones zur besten Rock'n'Roll-Band der Welt machte.“

Auch der Sänger Alice Cooper trauerte: „Wir haben einen der wahren Gentlemen des Rock'n Roll verloren. (...). Er wird zutiefst vermisst werden und es ist unmöglich, ihn zu ersetzen, aber ich habe keinen Zweifel, dass die Stones weitermachen werden. Meine Botschaft an Charlie? Ruhe im Beat!“

Am Dienstag war bekannt geworden, dass Watts am selben Tag mit 80 Jahren friedlich in einem Londoner Krankenhaus gestorben war. Vor einigen Wochen war bereits bekannt geworden, dass Watts nicht an der kommenden US-Tournee seiner Band teilnehmen sollte. Er erhole sich von einer nicht näher spezifizierten medizinischen Behandlung, hieß es. Band-Kollege Jagger twitterte Anfang August noch, er freue sich darauf, den Kollegen Charlie nach seiner Genesung wieder willkommen zu heißen. Watts war ein halbes Jahr nach dem ersten Auftritt der Stones im legendären Londoner Marquee Club am 12. Juli 1962 dazugekommen.

(juju/dpa)
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