Dreitter Artwalk im Grafenberger Wald Kunst, die mit dem Wald verschmilzt

Gerresheim · Eine Ausstellung unter freiem Himmel mit Werken, die erst in der Natur richtig zur Geltung kommen – mit diesem Konzept startete der Kulturkreis Gerresheim 2019 den Artwalk im Grafenberger Wald.

 Die Künstlerin Anne Wissmann mit ihrer zum Kopfsprung ansetzenden „Springerin“ beim Artwalk 2021.

Die Künstlerin Anne Wissmann mit ihrer zum Kopfsprung ansetzenden „Springerin“ beim Artwalk 2021.

Foto: Anne Orthen (orth)

Kunst im Dialog mit der Natur zu zeigen, war die Grundidee eines Projekts, das der Kulturkreis Gerresheim vor vier Jahren aus der Taufe hob. Weil die Werke an verschiedenen Punkten auf einem zwei Kilometer langen Rundweg im Grafenberger Wald zu sehen waren, lag der Titel Artwalk auf der Hand. Am 3. Juni lädt der Kulturkreis Gerresheim zwischen 11 und 17 Uhr wieder zum Kunstspaziergang durch die Natur ein. 15 Installationen und Objekte werden diesmal zu sehen sein, die mit dem Wald verschmelzen, Kontrapunkte setzen oder mit ihrer Umgebung in den Dialog treten.

„Das zufällige Erleben spielt beim Artwalk eine wichtige Rolle“, sagt Kuratorin Inken Heske, die gemeinsam mit Christina von Plate das Projekt 2019 im Grafenberger Wald initiierte. Pandemiebedingt wurde der Kunstspaziergang in einer kleineren Version 2020 in den Lantz’schen Park verlegt. Im Jahr darauf, realisierte das Team ein Artwalk-Happening mit Stefan Kaluza, das gefilmt und 2022 u. a. im Kultursalon KUH e. V. in Heerdt aufgeführt wurde.

„Endlich dürfen wir wieder ohne Einschränkungen den Kunstspaziergang im Wald umsetzen“, freut sich Inken Heske.
In ihrem Gerresheimer Atelier „SchauRaum“ entwickelt die Düsseldorferin Collagen und Objekte, die „vom Leben inspiriert sind“. Seit geraumer Zeit beschäftigt sie das Thema Erde. Runde Formen bestimmen daher ihre Werke. Zuletzt arbeitete Inken Heske an großen, aus Lehm als Grundstoff geformten Kugeln, die am 3. Juni eine Symbiose mit der Natur eingehen.

„Ein spannendes und natürliches Material, das je nach Temperatur und Luftfeuchtigkeit unterschiedlich reagiert,“ beschreibt Heske ihre Faszination. Ihre Objekte werden im Wald von einer Tänzerin performativ bespielt werden. Dabei gehe es um die Flüchtigkeit des Augenblicks, erklärt die Künstlerin, denn es sind keine festen Zeiten für die Performance eingeplant. „Manche werden sie sehen, andere vielleicht nicht“, sagt die Kuratorin.
In Anlehnung an die Baumhäuser der Aktivisten im Hambacher Forst, zeigt Dirk Krüll auf Transparenten gedruckte Fotografien, die dort 2022 entstanden sind. Damit bringt er die politische Auseinandersetzung mit dem Umgang der Natur in den Diskurs mit ein.

Symbolisch setzt auch Beate Dohme mit ihren in Ketten gelegten Bäumen ein Statement, das man sowohl als Unterdrückung und Abhängigkeit lesen oder darin einen Hinweis auf Zusammenhalt sehen kann. Bettina Meyer bringt in Ton gebrannte Fundstücke zurück in die Natur, und Thomas Kohl lässt seine auf Glas gemalten Landschaften im natürlichen Licht des Waldes lebendig werden. Das Stadtkollektiv Perform Dada wird während des Artwalks an verschiedenen Stellen einen spielerisch fordernden performativen Einfluss auf die Kunstwerke nehmen.
Infos zum Rundweg und den einzelnen Stationen des Artwalks am 3. Juni zwischen 11 und 17 Uhr unter: www.kulturkreis-gerresheim.de. Die Teilnahme ist kostenlos.

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