Winterbergs Bürgermeister Verkürzung der Skisaison in NRW wäre bitter

Winterberg · Eine mögliche Verkürzung der Skisaison wegen der Corona-Pandemie wird im Hochsauerland mit Sorgen registriert. Winterbergs Oberbürgermeister hat sich nun an NRW-Ministerpräsident Armin Laschet gewandt. Bislang hat er keine Antwort erhalten.

  Das Ortseingangsschild von Winterberg ist mit Schnee bedeckt (Archivbild).

 Das Ortseingangsschild von Winterberg ist mit Schnee bedeckt (Archivbild).

Foto: dpa/Oliver Berg

Vor dem Hintergrund des Infektionsschutzes müsste man das zwar akzeptieren, „aber das ist schon bitter“, sagte der Bürgermeister des Wintersport-Orts Winterberg, Michael Beckmann (CDU), in WDR 5 am Montagmorgen. Seit Mai habe die Stadt sich auf die neue Saison vorbereitet und umfangreiche Schutzmaßnahmen ergriffen. So setze man zum Beispiel auf Online-Tickets, um Anstehzeiten zu verringern. Auf Hütten seien für sechsstellige Summen Lüftungsanlagen installiert worden. „Unser Credo war: Besser eine schlechte Saison wie gar keine Saison.“

Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hatte am Sonntag im Deutschlandfunk angekündigt, es werde geprüft, ob der Skibetrieb in Nordrhein-Westfalen bis zum 10. Januar ausgesetzt werde. Das würde die Stadt mit 12.500 Einwohnern hart treffen. Bürgermeister Beckmann betonte, dass nicht nur der Tourismus, sondern auch die Gastronomie und der Handel vor Ort von den Gästen abhingen. „Wir sind ein Exot in Nordrhein-Westfalen: Ich glaube, wir sind die einzige Stadt, die so vom Tourismus abhängt.“

Sollte die Saison erst Mitte Januar oder sogar noch später beginnen können, wäre das eine finanzielle Last für Winterberg. „Je später wir in die Saison kommen, desto schwieriger wird es natürlich, noch einen wirtschaftlichen Skibetrieb zu fahren“, sagte Beckmann. Der Kommunalpolitiker schrieb Laschet eine Email. „Ich hoffe, dass er sich mal meldet.“

Bereits am Sonntag hatte Beckmann der Deutschen Presse-Agentur gesagt: „Ich freue mich über den Anruf von Herrn Laschet, um über die von ihm angesprochenen vorbildlichen Lösungen zu sprechen - wir stehen dafür bereit.“ Den Beteiligten des Winter-Tourismus inklusive des Einzelhandels in der Region gehe es um Planbarkeit und finanzielle Hilfen - falls es wirklich keine Ski-Saison geben sollte.

Kostenpflichtiger Inhalt SPD-Fraktionschef Thomas Kutschaty warnt: „Wenn jetzt die verlängerten Weihnachtsferien für einen ausgedehnten Winterurlaub genutzt werden, wäre damit allen ein Bärendienst erwiesen.“ Er halte nichts von einem generellen Verbot, aber in diesen Zeiten sollten die Ski besser in der Garage bleiben.

(dtm/dpa)
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