Wimbledon 2021 Djokovic stellt mit sechstem Titel Grand-Slam-Rekord ein

London · Vom 28. Juni bis zum 11. Juli findet zum 134. Mal das Grand-Slam-Turnier in Wimbledon statt. Sieg Nummer sechs bedeutet Grand-Slam-Titel Nummer 20 für Novak Djokovic und die Einstellung der Rekordes von Roger Federer und Rafael Nadal. In unserem Telegramm verpassen Sie nichts.

Novak Djokovic.

Novak Djokovic.

Foto: AP/Alberto Pezzali

Der ersehnte Rekord gehört nun auch Novak Djokovic, der Weg zum besten Tennisspieler der Geschichte ist nicht mehr weit. Mit dem sechsten Wimbledonsieg hat der Weltranglisten-Erste wie seine langjährigen Rivalen Roger Federer und Rafael Nadal nun sagenhafte 20 Grand-Slam-Titel auf dem Konto. Djokovic musste am großen Sport-Sonntag in London aber hart kämpfen, ehe das 6:7 (4:7), 6:4, 6:4, 6:3 gegen den italienischen Final-Debütanten Matteo Berrettini perfekt war.

Djokovic fehlen nur noch zwei Schritte zu einer im Herren-Bereich einmaligen Großtat. Sollte der 34-Jährige in drei Wochen in Tokio Olympia-Gold holen und danach noch die US-Open-Trophäe abräumen, hätte er den Golden Slam geschafft. Das gelang bisher nur Steffi Graf 1988. Der sogenannte Grand Slam - den Gewinn der vier wichtigsten Turniere in einer Saison - schaffte zuletzt der Australier Rod Laver im Jahr 1969. Seine Landsfrau Margaret hält mit 24 Grand-Slam-Titel den Allzeit-Rekord.

Den Titel bei den Damen hatte am Samstag erstmals die Weltranglisten-Erste Ashleigh Barty geholt. Die 25-Jährige besiegte die Tschechin Karolina Pliskova 6:3, 6:7 (4:7), 3:6 und triumphierte als erste Australierin seit 1980. Das deutsche Talent Nastasja Schunk verpasste bei den Juniorinnen den Titel.

Djokovic wirkte in seinem 30. Grand-Slam-Finale anfangs ungewöhnlich nervös. Der überragende Spieler dieses Jahres hatte nach seinem Halbfinale betont, wie viel ihm der Rekord seiner Rivalen Federer und Nadal bedeutet. Der Nummer eins der Welt unterliefen mehrere Doppelfehler, das ließ Berrettini aber ungestraft.

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Foto: AP/Ben Curtis

Durch den Weltranglisten-Neunten war Italien erstmals in einem Einzel-Endspiel in Wimbledon vertreten, der letzte Grand-Slam-Titel bei den Herren liegt bereits 45 Jahre zurück. Es schien, als würde auch der 1,96 Meter lange Außenseiter in seinem bisher größten Match erst einmal mit sich selbst zu tun haben.

So hatte Djokovic beim 5:2 einen Satzball. Doch den vergab er genauso wie die Chance, beim 5:3 mit eigenem Aufschlag den Satz zu holen. Nun war auch Berrettini im Finale angekommen und gewann tatsächlich per Ass den Tiebreak. Doch die Nummer eins spielte nach dem ersten Rückstand seit dem Auftaktmatch ungerührt weiter, sein Kontrahent verfiel in die Fehler vom Beginn. 5:1 hieß es für Djokovic, dann wackelte er wieder, vergab beim 5:3 drei Satzbälle und glich schließlich doch aus.

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Foto: AP/Jason DeCrow

Einen Monat nach seinem Erfolg im Viertelfinal-Duell gegen Berrettini bei den French Open legte der Belgrader danach bei Sonne und Wolken vor den 15 000 Fans auf dem Centre Court wieder das erste Break vor. Djokovic hielt diesen Vorsprung, weil er nun stark aufschlug, gewohnt gut verteidigte und attackierte, wenn es möglich war.

Einen Wahnsinns-Ballwechsel vor dem 3:3 im vierten Satz feierte Djokovic mit ausgestrecktem Zeigefinger und zum Applaus auffordernden Gesten ans Publikum. Das feuerte mit „Matteo, Matteo“-Rufen aber den wackelnden Außenseiter an, der Djokovic mit einem Doppelfehler das Break zum 4:3 schenkte. Daraufhin hallten „Nole, Nole“-Rufe über den Platz - der Spitzname von Novak Djovkovic, der diesen Vorteil zur Entscheidung nutzte.

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Foto: AP/Fernando Llano

„Ein großer australischer Champion“ - Australien feiert Barty

Die Erinnerung an ihre Wurzeln waren Australiens erster Wimbledonsiegerin seit 1980 wichtiger als die Gedanken an eine große Sause. Mit dem unglaublichsten Gefühl auf einem Tennisplatz im Herzen und der Siegerschale in der Hand sprach Ashleigh Barty lieber von ihrem großem Vorbild Evonne Goolang Cawley, so schön das Wortspiel mit der Barty-Party auch sein mochte. 50 Jahre nach Goolang Cawleys erstem Triumph auf dem Rasen von London stellte Barty die indigenen Wurzeln beider heraus - und die herzerwärmende Antwort aus der Heimat ließ nicht lange auf sich warten, auch wenn am anderen Ende der Welt längst die Nacht hereingebrochen war.

„Evonne ist ein ganz besonderer Mensch in meinem Leben. Sie ist seit vielen Jahren eine Ikone“, sagte Barty nach dem 6:3, 6:7 (4:7), 6:3 im Endspiel über die Tschechin Karolina Pliskova. Die in Kürze 70 Jahre alt werdende Ex-Tennisspielerin habe jungen Indigenen einen Weg geebnet, um an ihre Träume zu glauben und sie zu verfolgen. „Genau das hat sie auch für mich getan“, betonte Barty, die aus der Nähe von Brisbane kommt. „Wenn ich nur halb der Mensch sein könnte, der Evonne ist, wäre ich ein sehr, sehr glücklicher Mensch.“

41 Jahre nach ihrem zweiten und letzten Wimbledon-Triumph zeigte sich Goolaong Cawley daheim extrem „stolz auf Ash, wie sie nicht nur auf dem Platz zurechtkommt, sondern auch daneben. Sie ist eine große Australierin, alle lieben sie“, sagte die Gewinnerin von sieben Grand-Slam-Titeln und betonte: „Ash ist wie eine kleine Schwester und Teil meiner Familie.“ Schon nach dem French-Open-Sieg 2019 hatte sie herausgestellt, wie großartig es sei, dass dort wieder eine Aborigine gewonnen habe.

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Foto: AP/Gerald Herbert

In Wimbledon erinnerte Barty mit ihrem Outfit an den Erfolg ihres Idols 1971, die Turnier-Organisatoren stellten bei Twitter zwei Fotos der beiden nebeneinander, wie sie die Siegestrophäe - die Venus Rosewater Dish - lächelnd präsentieren.

Daheim fieberte die Sport-Nation Australien zu später Stunde an den Fernsehgeräten mit der Weltranglisten-Ersten und überschlug sich mit Gratulationen. Zu Wort meldete sich auch Cathy Freeman: Die 400-Meter-Olympiasiegerin von Sydney 2000 ist ebenfalls indigener Abstammung. „Mächtig stolz auf unser Mädchen“, twitterte Freeman. Australien platze vor Stolz, schrieb Premierminister Scott Morrison. Glücklich zeigte sich Tennis-Idol Rod Laver, 1969 als letzter Herr Gewinner aller vier Grand-Slam-Turniere in einer Saison, dass Barty ihren großen Traum verwirklicht habe.

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Foto: dpa/Michael Dodge

Ihre Popularität in der Heimat gründet sich auch auf ihr grundsätzlich bescheidenes Auftreten. „Ich habe einfach versucht, nach den Werten zu leben, die mir meine Eltern beigebracht haben. Ich denke, es ist wichtiger, ein guter Mensch zu sein als eine gute Tennisspielerin“, erklärte Barty.

Vor einem Jahr um diese Zeit, als Wimbledon wegen der Corona-Pandemie ausfiel, saß Barty zu Hause. Sie war seit Anfang März 2020 daheim geblieben und verbrachte ihre zweite lange Auszeit vom Tennis-Betrieb nach 2014, als ihr alles zu viel war. Erst 2016 fing die begabte Kricket- und Golfspielerin wieder langsam mit dem Profitennis an, zehn Jahre nach ihrem Sieg bei den Juniorinnen in Wimbledon schloss sich nun ein Kreis. Immer wieder betonte Barty, wie sehr sie es als Privileg und Freude empfinde, besonders dieses Turnier nun wieder spielen zu können - und es nach einer Hüftverletzung bei den French Open Anfang Juni nun sogar zu gewinnen.

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Foto: AP/Michel Euler

Bei ihrer Familie in der Nähe von Brisbane im Osten Australiens brach am Ende des knapp zweistündigen, in Spannung und Klasse wechselhaften Finales Jubel aus, als eine Rückhand von Pliskova im Netz landete. Der Kontakt zu den Schwestern und seiner Frau sei täglich da, berichtete Vater Rob Barty. Doch erst im November wird es nach zehn Monaten Trennung wohl so weit sein - für eine Barty-Party.

+++++10. Juli 2021+++++

Australierin Barty gewinnt Finale gegen Pliskova

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Foto: AP/Andres Kudacki

Ashleigh Barty hat Australiens schier endlose Wartezeit auf die nächste Wimbledonsiegerin nach 41 Jahren endlich beendet. Die Weltranglisten-Erste holte sich am Samstag mit 6:3, 6:7 (4:7), 6:3 im Endspiel gegen die Tschechin Karolina Pliskova erstmals den prestigeträchtigsten Titel im Tennis - und schlug danach ungläubig die Hände vors Gesicht.

Als bis dato letzte Australierin hatte Evonne Goolang Cawley 1980 auf dem Rasen in London triumphiert. Bei den Herren gelang dies als bislang letztem Australier Lleyton Hewitt im Jahr 2002. Für die 25-jährige Barty ist es der zweite Titel bei einem der vier Grand-Slam-Turniere nach dem Erfolg bei den French Open 2019.

Die 29 Jahre alte Pliskova muss dagegen weiter auf ihren ersten Triumph bei einem Grand-Slam-Turnier warten. Die frühere Nummer eins der Welt hatte 2016 auch das US-Open-Endspiel verloren, damals gegen Angelique Kerber, die am Donnerstag im Halbfinale gegen Barty unterlegen war.

Barty erwischte einen Blitzstart in die Partie und lag nach gerade einmal sechs Minuten 3:0 vorn. Die ersten 14 Punkte gingen an die Alleskönnerin aus der Nähe von Brisbane, dann setzte sie eine Rückhand ins Netz. Die 15 000 Zuschauer auf dem Centre Court applaudierten beim ersten Punktgewinn für Pliskova, um der Nummer 13 der Welt Mut zu machen. Doch die über so einen starken Aufschlag verfügende Tschechin lag nach einem Doppelfehler sogar 0:4 hinten. Mit einem leisen Lächeln registrierte sie den ersten Spielgewinn zum 1:4, als Barty erstmals bei eigenem Aufschlag schwächelte.

Die Damentennis-Legenden Martina Navratilova und Billie Jean King diskutierten das Geschehen beim Seitenwechsel direkt hinter Herzogin Kate und Prinz William angeregt in der königlichen Loge. Navratilova erklärte Kate auch direkt das Geschehen auf dem Rasen. Sie sahen, wie Pliskova auch beim dritten Anlauf nicht ihr Service durchbrachte, danach aber etwas besser ins Match fand, auch wenn der Satz weg war.

Vier Wochen nach dem überraschenden French-Open-Coup von Barbora Krejcikova schien der nächste tschechische Erfolg auch danach erst einmal weit entfernt. Die vom deutschen Coach Sascha Bajin betreute Pliskova geriet im zweiten Satz trotz ihrer Größenvorteile mit 1:3 in Rückstand. Die 1,66 Meter große Barty zeigte mit der Ziellinie in Sichtweite aber Nerven.

Nun endlich kam Spannung und mehr Klasse in das achte Duell der beiden. Barty schaffte es nicht, den Titel bei einer 6:5-Führung mit eigenem Aufschlag perfekt zu machen und verlor nach einem Doppelfehler den umkämpften Tiebreak. Pliskova schenkte Barty im entscheidenden Satz aber mit einem leichten Volleyfehler das Break zum 2:0 und lief trotz aller Bemühungen wieder einem Rückstand hinterher. Diesmal vergeblich, die Favoritin behauptete den Vorsprung und durfte nach 1:55 Stunden erleichtert jubeln.

Doppel-Titel an Mertens/Hsieh und Mektic/Pavic

Die Belgierin Elise Mertens und Titelverteidigerin Hsieh Su-Wei aus Taiwan bei den Damen sowie die Kroaten Nikola Mektic und Mate Pavic bei den Herren haben am Samstag die Doppeltitel in Wimbledon gewonnen.

Die an Position drei gesetzten Mertens/Hsieh bezwangen die russischen Überraschungs-Finalistinnen Weronika Kudermetowa und Jelena Wesnina nach vielen Wendungen mit 3:6, 7:5, 9:7. Mektic/Pavic gewannen gegen Marcel Granollers/Horacio Zeballos (Spanien/Argentinien) 6:4, 7:6 (7:5) und feierten damit als erste rein kroatische Paarung den Doppeltitel in Wimbledon.

Im vergangenen Jahr hatten sich Mektic und Pavic im Finale der US Open als Kontrahenten gegenübergestanden. Pavic triumphierte mit dem Brasilianer Bruno Soares gegen Mektic und den Niederländer Wesley Koolhof.

Elise Mertens wird nach dem zweiten Grand-Slam-Titel des Jahres ab Montag wieder auf Rang eins der Doppel-Weltrangliste geführt, bereits bei den Australian Open hatte sie mit Aryna Sabalenka (Belarus) triumphiert. Für die Taiwanesin Hsieh ist es bereits der dritte Titel im Wimbledon-Doppel nach 2013 und 2019.

Sowohl im zweiten als auch im dritten Satz hatten die Russinnen, die vor Wimbledon erst zwei gemeinsame Turniere gespielt und dabei kein Match gewonnen hatten, bereits zum Sieg aufgeschlagen. Im zweiten Durchgang vergaben sie bei 5:4 sogar zwei Matchbälle.

Deutsche Tennis-Juniorin Schunk erreicht Finale

Das deutsche Tennis-Talent Nastasja Schunk steht beim Turnier in Wimbledon im Juniorinnen-Finale. Die 17-Jährige aus Leimen gewann im Halbfinale am Samstag in London 6:4, 4:6, 6:4 gegen Victoria Jimenez Kasintseva aus Andorra. Die erst 15-Jährige war an Nummer eins gesetzt. Schunk entschied das sehenswerte Duell der beiden Linkshänderinnen auf dem Platz Nummer eins aber nach 2:12 Stunden und vielen harten Grundlinienduellen für sich. Im Endspiel an diesem Sonntag trifft Schunk auf die ebenfalls 17-jährige Spanierin Ane Mintegi del Olmo.

Die deutsche Vizemeisterin gehört zum Nachwuchsteam des Deutschen Tennis Bundes. Beim WTA-Turnier in Stuttgart in diesem April hatte sie sich über die Qualifikation einen Platz im Hauptfeld erspielt, schied dann aber in der ersten Runde aus. 

Erstmals Schiedsrichterin beim Herren-Finale

Die kroatische Tennis-Schiedsrichterin Marija Cicak wird als erste Frau in der Geschichte von Wimbledon das Herrenfinale leiten. Das gab der All England Club am Samstag bekannt. Im Finale der 134. Auflage spielt der Weltranglistenerste Novak Djokovic um seinen 20. Grand-Slam-Erfolg, der Serbe trifft am Sonntag (15.00 Uhr MESZ/Sky) auf den Italiener Matteo Berrettini.

Cicak hatte 2014 in Wimbledon das Damenfinale geleitet und war bereits bei drei Olympischen Spielen im Einsatz.

Das Damenfinale am Samstag (15.00 Uhr MESZ/Sky) zwischen der Weltranglistenersten Ashleigh Barty (Australien) und der Tschechin Karolina Pliskova leitet der Brite James Keothavong.

Djokovic würde Einstellung des Grand-Slam-Rekordes „alles bedeuten“

Novak Djokovic hat vor dem Wimbledon-Finale unterstrichen, wie gern er mit dem Gewinn des 20. Grand-Slam-Titels den Rekord von Roger Federer und Rafael Nadal einstellen würde. „Das würde mir alles bedeuten. Darum bin ich hier“, sagte der Tennis-Weltranglisten-Erste aus Serbien am Freitagabend nach seinem hart erkämpften Halbfinal-Erfolg über den Kanadier Denis Shapovalov.

„Bevor ich nach London gekommen bin, habe ich mir vorgestellt, dass ich mich in eine sehr gute Ausgangsposition bringe, um um eine weitere Grand-Slam-Trophäe zu kämpfen. Ich habe mich in eine sehr gute Position gebracht“, fügte der 34 Jahre alte Djokovic hinzu.

Sollte er an diesem Sonntag (15.00 Uhr/Sky) auch den Italiener Matteo Berrettini in dessen erstem Grand-Slam-Endspiel bezwingen, hätte er mit dem 20. Erfolg bei den vier wichtigsten Turnieren die Bestmarke des Schweizers Federer und des Spaniers Nadal egalisiert. Zudem würde Djokovic weiter die Chance haben, erstmals seit dem Australier Rod Laver 1969 alle vier Grand-Slam-Turniere in einem Jahr zu gewinnen. Dazu strebt er noch Olympia-Gold in Tokio an.

Die Sympathien am Sonntag könnten aus Sicht des fünfmaligen Wimbledonsiegers dem Außenseiter Berrettini gehören. „Aber hoffentlich können die Leute auch die Bedeutung dieses Matches für mich anerkennen. Es steht Geschichte auf dem Spiel“, sagte Djokovic, der die beiden bisherigen Vergleiche gegen Berrettini gewonnen hat. Zuletzt bezwang er den 25 Jahre alten Weltranglisten-Neunten auf Sand im Viertelfinale der French Open in vier Sätzen.

+++++9. Juli 2021+++++

Djokovic folgt Italiener Berrettini ins Finale – Krawietz scheitert im Mixed

Auf seiner historischen Mission fehlt Novak Djokovic nur noch ein Sieg zum bedeutendsten Meilenstein seiner Karriere. Der Weltranglistenerste und Titelverteidiger aus Serbien erreichte zum siebten Mal das Finale in Wimbledon und kann am Sonntag seinen 20. Grand-Slam-Titel gewinnen. Damit stünde er in der ewigen Bestenliste auf einer Stufe mit seinen großen Rivalen Roger Federer und Rafael Nadal - verhindern will dies Matteo Berrettini an einem italienischen Feiertag in London.

Trotz einer nicht gänzlich überzeugenden Vorstellung bezwang Djokovic den ungestümen kanadischen Halbfinal-Debütanten Denis Shapovalov 7:6 (7:3), 7:5, 7:5 und erreichte sein 30. Major-Finale. Für Berrettini, der Federer-Bezwinger Hubert Hurkacz (Polen) 6:3, 6:0, 6:7 (3:7), 6:4 besiegte, ist es hingegen das erste.

Am Sonntag (15.00 Uhr MESZ/Sky) will der Römer dennoch den großen Favoriten stürzen, ehe die Squadra Azzurra am Abend wenige Kilometer entfernt im Wembley-Stadion im Finale der Fußball-EM England herausfordert. Berrettini ist erst der vierte Italiener in einem Grand-Slam-Finale im Herren-Einzel, in Wimbledon sogar der erste überhaupt. "Ich habe davon nie geträumt, weil das zu groß für einen Traum war", sagte der 25-Jährige überglücklich.

In ganz anderen Dimensionen ist Djokovic unterwegs, der seinen dritten Titel auf dem "heiligen Rasen" in Serie und den sechsten insgesamt vor Augen hat. Nach den Siegen in Melbourne und Paris kann er am Sonntag auch dem Golden Slam - dem Gewinn aller vier Major-Turniere in einem Jahr sowie der Goldmedaille im Olympia-Einzel - einen Schritt näher kommen. Dies war bislang nur Steffi Graf 1988 gelungen.

Dennoch hatte er mit dem unbekümmerten Shapovalov große Probleme - doch in den entscheidenden Momenten patzte der 22-Jährige. Etwas zu übermütig schenkte Shapovalov im ersten Satz seinen Break-Vorteil wieder her, dann auch mit zu vielen leichtfertigen Fehlern den Tiebreak. Auch in der heißen Phase des zweiten Durchgangs servierte der Kanadier Djokovic das vorentscheidende Break zum 5:6 mit einem Doppelfehler auf dem Silbertablett. Shapovalov kämpfte weiter stark, konnte sich für seinen beherzten Auftritt aber nicht belohnen.

Wesentlich leichter tat sich zuvor Berrettini gegen Hurkacz. Ab Mitte des ersten Satzes gewann er elf Games in Folge und spielte sich in einen wahren Rausch, erst beim 1:1 im dritten Satz wurde er gebremst. Der Italiener war vor allem bei eigenem Aufschlag äußerst souverän (22 Asse) und kann so auch Djokovic gefährlich werden.

Schon am Samstag (15.00 Uhr MESZ/Sky) kämpfen die beiden besten Frauen um die berühmte Venus Rosewater Dish. Und Karolina Pliskova zeigte vor dem Endspiel gegen die Weltranglistenerste Ashleigh Barty Galgenhumor. "Es ist mein zweites Finale, und zum zweiten Mal spiele ich gegen die Nummer eins der Welt", sagte die Tschechin, die 2016 im Finale der US Open gegen Angelique Kerber verloren hatte.

Beinahe wäre es wieder zum Aufeinandertreffen mit der deutschen Spitzenspielerin gekommen, doch Kerber verlor im Halbfinale gegen eine bärenstarke Barty. Die Australierin hatte 2011 in Wimbledon schon den Titel bei den Juniorinnen gewonnen, nun will sie sich einen echten Kindheitstraum bei den "Großen" erfüllen. "Es geht einfach darum, rauszugehen und sich daran zu erinnern, wie man sich als Kind gefühlt hat", sagte die French-Open-Siegerin von 2019.

Krawietz scheitert im Mixed

Der deutsche Tennisprofi Kevin Krawietz hat das Mixed-Endspiel in Wimbledon verpasst. Der Coburger und seine 46 Jahre alte tschechische Partnerin Kveta Peschke verloren am Freitagabend in London 2:6, 6:4, 4:6 gegen das britische Duo Joe Salisbury und Heather Dart. Krawietz hat mit Andreas Mies zweimal das Herren-Doppel bei den French Open gewonnen und ist auch für Olympia nominiert. Dort wird Tim Pütz den verletzten Mies ersetzen.

In das Wimbledon-Halbfinale im gemischten Doppel, das nach den Herren-Halbfinals auf dem Centre Court ausgetragen wurde, waren der 29-jährige Krawietz und die routinierte Peschke mit nur einem Sieg gelangt. Nach einem Freilos in der ersten Runde kam die an Nummer neun gesetzte Paarung zweimal kampflos weiter und gewann dann am Donnerstag knapp gegen das an Nummer zwei gesetzte Duo Mate Pavic aus Kroatien und Gabriela Dabrowski aus Kanada.

Berrettini lässt Italien träumen

Viva Italia in London: Matteo Berrettini ist in Wimbledon erstmals in ein Grand-Slam-Endspiel eingezogen und gibt am Sonntag die Ouvertüre für die Squadra Azzurra im Finale der Fußball-EM. Der 25 Jahre alte Tennisprofi aus Rom bezwang am Freitag in seinem zweiten Halbfinale auf Major-Ebene den Polen Hubert Hurkacz 6:3, 6:0, 6:7 (3:7), 6:4. Berrettini ist erst der vierte Italiener in einem Grand-Slam-Finale im Herren-Einzel, in Wimbledon sogar der erste überhaupt.

Am Sonntag (15.00 Uhr MESZ/Sky) trifft Berrettini auf Titelverteidiger Novak Djokovic (Serbien), gegen den er jüngst das Viertelfinale bei den French Open verloren hatte, oder Denis Shapovalov (Kanada). Am Abend (21.00 Uhr/ZDF und MagentaTV) kämpft die italienische Fußball-Nationalmannschaft wenige Kilometer entfernt im Wembley-Stadion gegen England um den zweiten EM-Titel nach 1968.

"Mir fehlen die Worte. Ich brauche ein paar Stunden, um zu verstehen, was passiert ist", sagte Berrettini, der 2019 bei den US Open in seinem ersten Grand-Slam-Halbfinale am spanischen Superstar Rafael Nadal gescheitert war: "Ich habe davon nie geträumt, weil das zu groß für einen Traum war. Ich bin einfach so glücklich."

Im Duell zweier starker Aufschläger setzte sich der Weltranglisten-Neunte Berrettini unerwartet klar durch. Hurkacz (ATP-18.) hatte zwar seine vorangegangenen vier Duelle mit Top-10-Spielern gewonnen, konnte aber nicht an die Form seiner überraschenden Siege in Wimbledon gegen Daniil Medwedew (ATP-2.) und Rekordchampion Roger Federer (ATP.-8) anknüpfen.

Ab Mitte des ersten Satzes gewann Berrettini elf Games in Folge und spielte sich in einen wahren Rausch, erst beim 1:1 im dritten Satz wurde er gebremst. Hurkacz kam zwar besser ins Match, dennoch blieb der Italiener vor allem bei eigenem Aufschlag äußerst souverän, servierte insgesamt 22 Asse (ein Doppelfehler) und verhinderte den ersten Polen im Finale des Herren-Einzels bei einem Grand-Slam-Turnier überhaupt.

Berrettini unterstrich damit seine beeindruckende Form auf Rasen. Schon die Wimbledon-Generalprobe im Londoner Queen's Club hatte er gewonnen, der Erfolg gegen Miami-Champion Hurkacz war sein elfter in Serie auf Gras. Bereits 2019 hatte er den Titel beim Rasen-Turnier in Stuttgart geholt.

+++ 8. Juli +++

Die Chancen gegen die Nummer eins sind vor allem im zweiten Satz da, doch am Ende schafft es Angelique Kerber nicht in ihr drittes Wimbledon-Endspiel nach 2016 und 2018. Trotzdem nimmt sie aus London ein lange nicht gekanntes Gefühl mit.

Pliskova folgt Barty ins Damen-Endspiel

Die Tschechin Karolina Pliskova ist im Damen-Finale von Wimbledon am Samstag Gegnerin der Tennis-Weltranglisten-Ersten Ashleigh Barty aus Australien. Die 29-jährige Pliskova setzte sich am Donnerstag mit 5:7, 6:4, 6:4 gegen Aryna Sabalenka aus Belarus durch. Die 23-Jährige war in London an Nummer zwei gesetzt. Für die frühere Weltranglisten-Erste Pliskova ist es das zweite Finale bei einem der vier Grand-Slam-Turniere. 2016 verlor sie bei den US Open das Endspiel gegen Angelique Kerber. Die Kielerin unterlag zuvor im ersten Wimbledon-Halbfinale 3:6, 6:7 (3:7) gegen Barty, die ihren zweiten Grand-Slam-Titel nach dem French-Open-Sieg 2019 anstrebt.

Kerber unterliegt Barty im Halbfinale

Angelique Kerber hat ihr drittes Endspiel in Wimbledon verpasst. Die Siegerin von 2018 verlor am Donnerstag im Halbfinale 3:6, 6:7 (3:7) gegen die Tennis-Weltranglisten-Erste Ashleigh Barty aus Australien. Barty trifft an diesem Samstag in London im Finale entweder auf die Tschechin Karolina Pliskova, gegen die Kerber 2016 das US-Open-Finale gewann, oder die an Nummer zwei gesetzte Aryna Sabalenka aus Belarus. Die 25-jährige Barty will nach ihrem Erfolg bei den French Open 2019 ihren zweiten Grand-Slam-Titel gewinnen.

Neun Jahre nach ihrem ersten Halbfinale in Wimbledon hatte Kerber vor allem bei einer 5:2-Führung im zweiten Satz ihre Chancen. Die 33 Jahre alte Kielerin wollte in ihr fünftes Endspiel bei einem der vier Grand-Slam-Turniere einziehen. 2016 siegte sie bei den Australian Open sowie den US Open und verlor in Wimbledon gegen Serena Williams. Zwei Jahre später gelang ihr dort gegen die Amerikanerin die Revanche.

Federer lässt Zukunft nach krachender Pleite gegen Hurkacz offen

Roger Federer war kaum vom Centre Court verschwunden, da tauchte sie wie schon so oft auf: die Frage nach seinem Abschied. Nicht nur aus Wimbledon, sondern von der Tennis-Bühne. Mit der Antwort will sich Federer Zeit lassen, wie er nach dem schmerzlichen Viertelfinal-Aus gegen den Polen Hubert Hurkascz am Mittwochabend erklärte. Einen Rücktritt kann sich der am 8. August 40 Jahre alt werdende Federer wohl noch nicht vorstellen. Das Ziel sei es, zu spielen, betonte der einstige Primus. Doch sich künftig häufiger so demütigen lassen wie im letzten Satz beim 3:6, 6:7 (4:7), 0:6 gegen Hurkacz will sich der Gewinner von 20 Grand-Slam-Titeln auch nicht.

„Das war hart. Die letzten Spiele, wenn Dir klar ist, dass Du nicht mehr zurückkommst. So eine Situation bin ich nicht so gewohnt, besonders nicht hier“, räumte der tief enttäuschte Schweizer ein, der seine Rivalen früher selbst so oft demontiert hatte. Ob es noch einmal eine Rückkehr nach Wimbledon geben wird, wusste der achtmalige Champion so kurz nach der Niederlage nicht zu sagen. Natürlich würde er den Rasen-Klassiker gern noch einmal spielen, noch einmal die Ovationen bekommen, die Zuneigung der Fans spüren.

Er werde in aller Ruhe alles gut mit seinem Team analysieren, kündigte Federer an. „Wo soll die Reise hingehen, wie soll sie weitergehen? Nach harten 18 Monaten war ich schon froh, dass ich es ins Viertelfinale geschafft habe“, gestand der 2020 zweimal am rechten Knie operierte Federer. Viel langsamer als erhofft sei die Heilung verlaufen. Ursprünglich sei das Ziel gewesen, im vorigen Sommer für Wimbledon fit zu sein - der Rasen-Klassiker fiel dann wegen der Corona-Pandemie aus. Letztlich habe es gerade für dieses Jahr gereicht. „Ich bin sehr glücklich, dass ich Wimbledon spielen konnte“, sagte Federer.

Das Alter, es nagt an den einst Besten der Branche wie ihm und der ebenfalls 39-jährigen Serena Williams, die in der ersten Runde verletzt aufgegeben hatte. „Ich habe mich nicht so gut bewegt, wie ich gern würde, vor allem in der Defensive“, erklärte Federer. „Es fehlen viele Dinge, die vor zehn, 15, 20 Jahren sehr leicht und ganz normal waren in meinem Spiel. Jetzt muss ich mich daran erinnern, dieses oder jenes zu tun“, erklärte er.

Wie es nun weitergeht, hängt vor allem davon ab, ob Federer noch einmal ein Ziel definieren kann, eine Perspektive sieht. Die Wimbledon-Teilnahme war so ein Ziel, ob es eine Reise zu den in gut zwei Wochen beginnenden Olympischen Spielen nach Tokio ist, bleibt fraglich. Er müsse vor allem ein besserer Spieler sein, um auf dem höchsten Niveau konkurrieren zu können, sagte Federer.

Immerhin: Die Niederlage werde in ein paar Tagen verarbeitet sein, dann gehe es ihm wieder gut, versprach Federer und wollte vor allem auch eines: sich ausruhen. Nach großen Turnieren falle unabhängig vom Ergebnis erst einmal eine Last ab, dann folge eine große Erschöpfung. „Ich könnte jetzt ein Nickerchen machen“, sagte Federer.

Federer scheitert krachend im Viertelfinale

Rekordchampion Roger Federer ist im Viertelfinale von Wimbledon krachend gescheitert. Dem achtmaligen Titelträger aus der Schweiz fehlte am Mittwoch jegliche Leichtigkeit, er verlor in 1:48 Stunden völlig verdient mit 3:6, 6:7 (4:7), 0:6 gegen Hubert Hurkacz. Der Pole trifft in seinem ersten Grand-Slam-Halbfinale am Freitag auf den Italiener Matteo Berrettini oder den Kanadier Felix Auger-Aliassime, der im Achtelfinale Deutschlands Nummer eins Alexander Zverev ausgeschaltet hatte.

Da Federer am 8. August schon 40 Jahre alt wird, stellt sich mit dem Ausscheiden auch zwangsläufig die Frage, ob er nochmals nach Wimbledon zurückkehren wird. Erst im März hatte der Grand-Slam-Rekordsieger nach über einjähriger Verletzungspause mit zwei Knieoperationen sein Comeback gegeben und den Rasen-Klassiker in London als großes Ziel ausgegeben.

"Ich weiß es nicht, ich weiß es wirklich nicht", sagte Federer angesprochen auf den möglichen letzten Abschied aus Wimbledon: "Natürlich würde ich gerne nochmal hier spielen. Aber in meinem Alter weißt du nie, was passiert." Er werde sich "ein paar Tage Zeit nehmen" und sich mit seinem Team besprechen: "Das Ziel ist natürlich weiterzuspielen."

Im zweiten Match gegen sein großes Idol zeigte Hurkacz, der zwischen seinem überraschenden Masters-Titel in Miami Anfang April und Wimbledon nur ein Match gewonnen hatte (sechs Niederlagen), keinerlei Nervosität. Während der 24-Jährige unbekümmert und kreativ aufspielte, fand Federer beim Return kaum Mittel gegen den starken Aufschlag des Polen.

Souverän oder gar dominant wirkte der langjährige Weltranglistenerste keineswegs - oft traf er Bälle unsauber oder stand schlecht. Symptomatisch war der Tiebreak des zweiten Satzes, in dem Federer viele einfache Punkte durch Unsauberkeiten liegen ließ. Auch danach gelang es ihm nicht, seine Verkrampfung zu lösen, sein Widerstand war gebrochen, Hurkacz brachte das Match selbstbewusst zu Ende und trifft jetzt auf Matteo Berettini.

Der an Nummer sieben gesetzte 25-jährige Italiener besiegte den Kanadier Felix Auger-Aliassime am Mittwochabend in London 6:3, 5:7, 7:5, 6:3. Auger-Aliassime hatte im Achtelfinale den Hamburger Alexander Zverev aus dem Grand-Slam-Turnier geworfen.

Djokovic ungefährdet im Halbfinale

Novak Djokovic hat den historischen 20. Grand-Slam-Titel in Wimbledon weiter fest im Visier. Der Weltranglistenerste aus Serbien, der in London seinen dritten Triumph in Serie anpeilt, zog am Mittwoch durch ein ungefährdetes 6:3, 6:4, 6:4 gegen den Ungarn Marton Fucsovics in sein zehntes Halbfinale in Wimbledon ein. Damit überholte er auch seinen früheren Coach Boris Becker, der in seinem "Wohnzimmer" neunmal die Vorschlussrunde erreicht hatte.

Mit seinem sechsten Wimbledonsieg könnte Djokovic ein großes Karriereziel erreichen. Es wäre sein 20. Titel bei einem Grand-Slam-Turnier insgesamt, damit würde er mit den gemeinsam führenden Roger Federer (Schweiz) und Rafael Nadal (Spanien) gleichziehen.

In seinem 41. Major-Halbfinale trifft Djokovic, der in diesem Jahr schon in Melbourne und Paris triumphiert hatte, auf Denis Shapovalov. Der 22-Jährige rang den Russen Karen Chatschanow 6:4, 3:6, 5:7, 6:4, 6:1 nieder und erreichte als erst dritter Kanadier das Wimbledon-Halbfinale.

Bei seinem 100. Sieg auf Rasen sah bis zum 5:0 im ersten Satz alles nach einer weiteren Machtdemonstration Djokovics aus. Doch dann ließ er Fucsovics besser ins Spiel kommen, auch weil der Titelverteidiger phasenweise Konzentrationsschwächen offenbarte und ungewohnt leichtfertige Fehler beging. Doch als es wichtig wurde, stach der "Djoker" wieder unbarmherzig zu. Mit einem lauten Schrei begleitete er den Gewinn des zweiten Satzes.

Fucsovics fehlte in seinem ersten Viertelfinale bei einem Grand Slam der nötige Mut, um den Topfavoriten wirklich in ernsthafte Gefahr zu bringen - Chancen gab es genug. Nach 2:16 Stunden beendete Djokovic, der bislang nur in der ersten Runde gegen den Briten Jack Draper einen Satz abgeben musste, das Match.

+++++6. Juli 2021+++++

Kerber nach starker Vorstellung im Halbfinale

Angelique Kerber ist in Wimbledon nach der nächsten souveränen Vorstellung nur noch zwei Schritte vom erneuten Titelgewinn entfernt. Die Siegerin von 2018 bezwang die Tschechin Karolina Muchova hochverdient mit 6:2, 6:3 und erreichte zum vierten Mal das Halbfinale im All England Club.

Die Hürde vor ihrem dritten Wimbledon-Endspiel könnte aber höher nicht sein: Kerber trifft am Donnerstag auf die Weltranglistenerste Ashleigh Barty, die stark aufspielende Australierin erreichte ihr erstes Halbfinale an der Church Road durch ein 6:1, 6:3 gegen ihre Landsfrau Ajla Tomljanovic.

Schon die beiden vorherigen Vergleiche mit Muchova hatte Kerber gewonnen, doch sie war gewarnt. Die Tschechin, in der Weltrangliste sechs Plätze vor der Kielerin klassiert, hatte im Februar bereits mit ihrem Halbfinaleinzug bei den Australian Open für Aufsehen gesorgt. Aber Kerber dominierte in ihrem elften Grand-Slam-Viertelfinale, dem fünften in Wimbledon, von Beginn an.

Die frühere Nummer eins der Welt war vom ersten Ballwechsel an hochkonzentriert und agierte mit guter Körpersprache. Sie attackierte Muchova immer wieder auf der schwächeren Vorhand und schnappte sich sofort ein Break. Auch eine erste brenzlige Situation bei eigenem Aufschlag (4:2) überstand die Deutsche, nach 34 Minuten gehörte Satz eins ihr.

Doch auf einmal schlichen sich bei Kerber leichte Fehler ein. Zu Beginn des zweiten Durchgangs wehrte sie noch drei Breakbälle nervenstark ab, in ihrem folgenden Aufschlagspiel konnte sie sich aus gleicher Bedrängnis nicht mehr befreien. Die Schwächephase dauerte aber nur kurz, mit ihren berüchtigten Kämpferqualitäten gelang Kerber sofort das Rebreak.

Die vielen vergebenen Chancen schienen bei Muchova Wirkung zu zeigen, und Kerber witterte ihre Chance. Eiskalt packte sie zum vorentscheidenden 4:2 zu, nach 1:15 Stunden machte sie den Halbfinaleinzug mit ihrem zweiten Matchball perfekt.

Hurkacz wirft Medwedew raus – nun wartet Federer

Der Tennis-Weltranglisten-Zweite Daniil Medwedew hat das Herren-Viertelfinale in Wimbledon verpasst. Der Russe verlor am Dienstag in London die tags zuvor wegen Regens abgebrochene Partie gegen den Polen Hubert Hurkacz 6:2, 6:7 (2:7), 6:3, 3:6, 3:6. Zum Zeitpunkt des Abbruchs hatte Hurkacz im vierten Satz 4:3 geführt. Der Weltranglisten-18. startete auf dem Centre Court, wohin die Partie wegen anhaltenden Regens verlegt worden war, gleich mit einem Break gegen den Australian-Open-Finalisten Medwedew. Auch im fünften Satz lag Hurkacz früh vorn. An diesem Mittwoch trifft der 24-Jährige auf den achtmaligen Wimbledonsieger Roger Federer aus der Schweiz.

Pliskova im Halbfinale gegen Sabalenka

Die frühere Tennis-Weltranglisten-Erste Karolina Pliskova hat das Halbfinale in Wimbledon erreicht. Die 29-Jährige gewann am Dienstag in London 6:2, 6:2 gegen die Schweizer Außenseiterin Viktorija Golubic. Damit hat es die stark aufschlagende Pliskova nun bei allen vier Grand-Slam-Turnieren zumindest in die Vorschlussrunde geschafft. Im Semifinale an diesem Donnerstag trifft die einstige US-Open-Finalistin auf die an Nummer zwei gesetzte Aryna Sabalenka aus Belarus, die 6:4, 6:3 gegen die Tunesierin Ons Jabeur siegte.

+++++5. Juli 2021+++++

Zverev scheitert im Achtelfinale – Kerber und Federer souverän weiter

Deutschlands Spitzenspieler Alexander Zverev ist in Wimbledon im Achtelfinale gescheitert. Der an Position vier gesetzte Hamburger verlor am Montag gegen den Kanadier Felix Auger-Aliassime (Nr. 16) ein Match der vielen Wendungen mit 4:6, 6:7 (6:8), 6:3, 6:3, 4:6 und verpasste sein erstes Viertelfinale in London.

Damit vergab der Hamburger die Chance, als erst dritter Deutscher nach Boris Becker und Michael Stich bei jedem der vier Grand-Slam-Turniere die Runde der letzten Acht zu erreichen. Kurz zuvor war Angelique Kerber (33) durch ein 6:4, 6:4 gegen US-Nachwuchshoffnung Cori Gauff (17) ins Viertelfinale eingezogen.

Zverev ging mit der makellosen Bilanz von drei Siegen ohne Satzverlust aus drei Begegnungen ins Duell mit Auger-Aliassime. So klar waren die Kräfteverhältnisse auf dem Court No. 1 aber bei Weitem nicht. War Zverevs Aufschlag in den vorherigen Runden eine sichere Bank, wackelte er diesmal extrem. Alleine zwölf Doppelfehler servierte er in den ersten beiden Sätzen - auch deshalb gab er jeweils einen 4:2-Vorsprung gegen den nahezu fehlerlosen Kanadier aus der Hand.

Zu Beginn des dritten Satzes sorgte der Deutsche dann auch noch für eine Schrecksekunde. Bei einem Ausfallschritt überstreckte sein rechtes Knie, Zverev krümmte sich am Boden vor Schmerzen. Doch er spielte weiter - und auf einmal deutlich griffiger und konzentrierter. Mit einem lauten Jubelschrei feierte er das Break zum erneuten 4:2, diesmal machte er es besser und brachte den Satz nach Hause.

Auger-Aliassime wirkte beeindruckt. Auf einmal lief Zverevs Aufschlag flüssig, er agierte viel selbstbewusster, mit dem Momentum auf seiner Seite ging er in den Entscheidungssatz - und verfiel in alte Muster. Mit drei Doppelfehlern schenkte er seinem Gegenüber das Break, ehe wegen Regens das Dach geschlossen werden musste. Und das Match hatte weitere Wendungen parat, Zverevs nächster Aufschlagverlust zum 3:4 brachte aber die Vorentscheidung.

Wunderkind Raducanu muss verletzt aufgeben

Die märchenhafte Reise des neuen britischen Tennis-Lieblings Emma Raducanu in Wimbledon ist beendet. Die 18-Jährige, die als Nummer 338 der Welt dank einer Wildcard erstmals überhaupt in einem Grand-Slam-Hauptfeld stand, musste am Montag gegen die Australierin Ajla Tomljanovic beim Stand von 4:6, 0:3 nach einer Behandlungspause aufgeben und verpasste den Einzug ins Viertelfinale.

Raducanu, Tochter einer Chinesin und eines Rumänen, hatte durch ihren überraschenden Vorstoß in die zweite Turnierwoche eine Tennis-Begeisterung auf der Insel ausgelöst, wie es zuletzt nur dem zweimaligen Wimbledonsieger Andy Murray gelang. Nur zwei Wildcard-Starterinnen schafften es ins Viertelfinale von Wimbledon: Die Berlinerin Sabine Lisicki 2011 und 2008 die Chinesin Zheng Jie zogen sogar ins Halbfinale ein.

Federer im Eiltempo

Der achtmalige Wimbledonsieger Roger Federer hat es zum 18. Mal in das Viertelfinale des Grand-Slam-Turniers in London geschafft. Der 39-jährige Schweizer besiegte den Italiener Lorenzo Sonego am Montag 7:5, 6:4, 6:2. Mit 39 Jahren und 337 Tagen avancierte Federer zum ältesten Wimbledon-Viertelfinalisten in der Profi-Ära des Tennis. Die langjährige Nummer eins trifft am Mittwoch entweder auf den Weltranglisten-Zweiten Daniil Medwedew aus Russland oder den Polen Hubert Hurkacz. Ihre Partie wurde wegen Regens im vierten Satz abgebrochen und auf Dienstag vertagt. Medwedew lag zu diesem Zeitpunkt mit 2:1-Sätzen vorn.

Kerber souverän im Viertelfinale

Angelique Kerber steht nach einem überraschend glatten Sieg im Generationenduell über US-Teenager Coco Gauff im Viertelfinale von Wimbledon, wo sie vor drei Jahren den Titel holte. Die 33-jährige Kielerin gewann am Montag in London im Achtelfinale 6:4, 6:4 und schaffte erstmals seit dem Triumph bei dem Rasen-Klassiker im Jahr 2018 wieder den Sprung unter die besten acht Spielerinnen eines Grand-Slam-Turniers.

„Ich genieße meine Zeit hier, es macht so einen Spaß, vor Euch zu spielen“, sagte Kerber nach der Partie zu den Fans auf dem Centre Court und betonte: „Das ist so ein magischer Platz für mich.“ Die einstige Nummer eins der Welt nutzte gegen Gauff nach 1:16 Stunden den ersten Matchball. Die 17-Jährige hatte zuletzt bei den French Open das Viertelfinale erreicht.

Kerber trifft im Viertelfinale an diesem Dienstag auf die diesjährige Australian-Open-Halbfinalistin Karolina Muchova aus Tschechien, die bisherigen beiden Vergleiche gegen die 24-Jährige hat sie gewonnen. „Ich freue mich wirklich auf morgen. Ich schaue nicht zu weit voraus und bleibe im Moment“, sagte sie zu ihren Chancen im Turnier. Auch ihre unterlegene Gegnerin lobte sie: „Coco ist so eine talentierte Spielerin. Ich bin sicher, sie wird hier noch oft spielen und vielleicht eines Tages den Titel holen.“

Djokovic im 50. Major-Viertelfinale seiner Karriere

Topfavorit Novak Djokovic hat bei seinem Angriff auf den dritten Wimbledonsieg in Serie ohne größere Probleme das Viertelfinale erreicht. Der Weltranglistenerste aus Serbien, der in diesem Jahr schon die Grand-Slam-Turniere in Melbourne und Paris gewonnen hat, besiegte am Montag den chilenischen Sandplatzspezialisten Cristian Garin mit 6:2, 6:4, 6:2. In seinem 50. Viertelfinale auf Major-Ebene trifft Djokovic auf den Russen Andrej Rublew oder Marton Fucsovics aus Ungarn.

In Wimbledon peilt der Tour-Dominator seinen sechsten Titel an. Es wäre sein 20. bei einem Grand-Slam-Turnier, damit würde er mit den gemeinsam führenden Roger Federer (Schweiz) und Rafael Nadal (Spanien) gleichziehen. Nadal ist in Wimbledon nicht dabei, Rekordsieger Federer (acht Titel) trifft im Achtelfinale auf den Italiener Lorenzo Sonego.

Jabeur schreibt Geschichte

Die Tunesierin Ons Jabeur ist als erste arabische Tennisspielerin überhaupt ins Viertelfinale von Wimbledon eingezogen. Die 26-Jährige schaltete am Montag in Iga Swiatek (Polen) die French-Open-Gewinnerin des Vorjahres mit 5:7, 6:1, 6:1 aus. Bislang hatte Jabeur nur bei den Australian Open 2020 die Runde der letzten Acht erreicht.

Im Viertelfinale bekommt es Jabeur mit der an Position zwei gesetzten Aryna Sabalenka zu tun. Die 23-Jährige aus Belarus, die erstmals bei einem Major über das Achtelfinale hinauskam, setzte sich gegen die Kasachin Jelena Rybakina mit 6:3, 4:6, 6:3 durch.

Die Weltranglistenerste Ashleigh Barty (Australien) beendete unterdessen die Serie von 15 Siegen der French-Open-Gewinnerin Barbora Krejcikova. Barty zog durch ein 7:5, 6:3 gegen die Tschechin in ihr erstes Viertelfinale in Wimbledon ein. Dort trifft sie auf die 18 Jahre alte Turnier-Überraschung Emma Raducanu (Großbritannien/WTA-338.) oder Ajla Tomljanovic (Australien).

In der dritten Runde hatte Jabeur bereits die frühere Wimbledonsiegerin Garbine Muguruza aus Spanien bezwungen. Ihre gute Rasenform hatte die Nummer 24 der Welt direkt im Vorfeld des Grand-Slam-Highlights unter Beweis gestellt, als sie in Birmingham als erste Araberin einen Titel auf der WTA-Tour gewann.

Siegemund auch im Doppel raus

 Die US-Open-Gewinnerinnen Laura Siegemund und Wera Swonarewa haben in der Doppel-Konkurrenz in Wimbledon das Viertelfinale verpasst. Die 33-jährige Siegemund (Metzingen) verlor mit ihrer russischen Partnerin im Achtelfinale gegen die an Position fünf gesetzten Japanerinnen Shuko Aoyama und Ena Shibahara 2:6, 5:7.

Siegemund war die letzte verbliebene Deutsche im Frauen-Doppel. Im Männer-Wettbewerb hatte kein Deutscher das Achtelfinale erreicht.

+++++5. Juli 2021+++++

Jabeur als erste arabische Tennisspielerin im Wimbledon-Viertelfinale

Die Tunesierin Ons Jabeur ist als erste arabische Tennisspielerin überhaupt ins Viertelfinale von Wimbledon eingezogen. Die 26-Jährige schaltete am Montag in Iga Swiatek (Polen) die French-Open-Gewinnerin des Vorjahres mit 5:7, 6:1, 6:1 aus. Bislang hatte Jabeur nur bei den Australian Open 2020 die Runde der letzten Acht erreicht.

In der dritten Runde hatte Jabeur bereits die frühere Wimbledonsiegerin Garbine Muguruza aus Spanien bezwungen. Ihre gute Rasenform hatte die Nummer 24 der Welt direkt im Vorfeld des Grand-Slam-Highlights unter Beweis gestellt, als sie in Birmingham als erste Araberin einen Titel auf der WTA-Tour gewann.

+++++5. Juli 2021+++++

Kerber und Zverev bestreiten Achtelfinale

Am Achtelfinal-Tag in Wimbledon wollen an diesem Montag auch Angelique Kerber und Alexander Zverev unter die letzten acht des Grand-Slam-Turniers einziehen. Kerber trifft dabei auf dem Centre Court in der zweiten Partie des Tages auf die 17-jährige Amerikanerin Coco Gauff. Die 33-jährige Kielerin hat den Tennis-Klassiker auf Rasen 2018 gewonnen.

Zverev tritt gegen den an Nummer 16 gesetzten Kanadier Felix Auger-Aliassime an. Bei einem Sieg würde der 24-jährige Hamburger erstmals im Viertelfinale in London stehen. Die Partie ist als zweite Begegnung auf dem Platz Nummer eins angesetzt.

Auch alle anderen Achtelfinals bei Damen und Herren werden nach einem Tag Pause am Montag ausgetragen. Auf den beiden größten Plätzen spielen vor Kerber und Zverev zunächst die Weltranglisten-Ersten Novak Djokovic aus Serbien (14.30 Uhr/Sky) und Ashleigh Barty aus Australien (14.00 Uhr/Sky).

+++++3. Juli 2021+++++

Federer und Medwedew komplettieren Achtelfinale

Rekordsieger Roger Federer (39) nimmt in Wimbledon weiter Schwung auf und hat zum 18. Mal das Achtelfinale erreicht. Der achtmalige Titelträger aus der Schweiz bezwang am Samstag den Briten Cameron Norrie, der bei der Rasen-Generalprobe im Londoner Queen's Club noch das Finale erreicht hatte, mit 6:4, 6:4, 5:7, 6:4. Im Kampf ums Viertelfinale wird Federer vom Italiener Lorenzo Sonego herausgefordert.

Mit 39 Jahren und 337 Tagen ist Grand-Slam-Rekordchampion Federer der drittälteste Spieler, der in der Ära des Profitennis (seit 1968) das Achtelfinale in Wimbledon erreichte. Nur Pancho Gonzales (USA) 1969 und Ken Rosewall (Australien) 1975 waren älter.

In der zweiten Runde hatte Federer, der nach über einjähriger Verletzungspause mit zwei Knieoperationen erst im März wieder auf die Tour zurückgekehrt war, den Franzosen Richard Gasquet klar in drei Sätzen besiegt. In der Auftaktrunde hatte dem "Maestro" noch das Aus gedroht, als er von der verletzungsbedingten Aufgabe von Adrian Mannarino (Frankreich) profitierte.

Der Weltranglistenzweite Daniil Medwedew musste für den Einzug in die zweite Turnierwoche derweil sein ganzes Können zeigen. Der Australian-Open-Finalist aus Russland setzte sich nach großem Kampf 6:7 (3:7), 3:6, 6:3, 6:3, 6:2 gegen Marin Cilic aus Kroatien (Nr. 32) durch und trifft nun auf den Polen Hubert Hurkacz.

Weiterhin nicht zu bremsen ist French-Open-Siegerin Barbora Krejcikova. Die Tschechin zog durch ein 7:6 (7:1), 3:6, 7:5 gegen Anastasija Sevastova (Lettland) erstmals ins Wimbledon-Achtelfinale ein und hat nun 15 Matches in Folge gewonnen. Vor ihrem ersten Grand-Slam-Titel in Roland Garros hatte die 25-Jährige schon das WTA-Turnier in Straßburg für sich entschieden. Im Achtelfinale kommt es nun zum Duell mit der Weltranglistenersten Ashleigh Barty (Australien), die durch ein 6:3, 7:5 gegen die Tschechin Katerina Siniakova das Weiterkommen sicherte.

Zverev folgt Kerber ins Achtelfinale

Alexander Zverev ist in Wimbledon weiter gut unterwegs und hat das Achtelfinale erreicht. Der Weltranglistensechste aus Hamburg musste zwar am Samstag seinen ersten Satz im Turnier abgeben, bezwang in der dritten Runde aber den US-Amerikaner Taylor Fritz 6:7 (3:7), 6:4, 6:3, 7:6 (7:4). Damit folgte Zverev Angelique Kerber in die zweite Turnierwoche, die Siegerin von 2018 hatte zuvor Alexandra Sasnowitsch aus Belarus 2:6, 6:0, 6:1 geschlagen.

Nach den zwei ungefährdeten Siegen zum Auftakt wurde French-Open-Halbfinalist Zverev gegen Fritz wesentlich mehr gefordert, und im Achtelfinale wartet auf den 24-Jährigen eine noch größere Hürde. Am Montag trifft er auf den kanadischen Weltranglisten-19. Felix Auger-Aliassime, dessen Drittrundengegner Nick Kyrgios nach zwei Sätzen verletzt aufgeben musste. Zverev steht erst zum zweiten Mal überhaupt unter den besten 16 in Wimbledon.

Im Duell zweier starker Aufschläger gab es zunächst so gut wie keine Chancen für die Returnspieler. Nur zwei Breakmöglichkeiten direkt zu Beginn erspielte sich Zverev, ließ diese aber ungenutzt. Fritz, der vor einem Monat bei den French Open noch im Rollstuhl den Platz verlassen und sich anschließend einer Meniskus-Operation am rechten Knie unterziehen musste, war der etwas aktivere Spieler und gewann den ersten Satz im Tiebreak verdient.

Wie sehr ihn das frustrierte, zeigte Zverev, als er zu Beginn des zweiten Durchgangs wütend einen Ball wegschlug und eine Verwarnung erhielt. Und dieser Ausbruch schien Wirkung zu zeigen. Das erste Break zum 3:1 gab Zverev zwar sofort wieder her, das nächste schnappte er sich eiskalt zum Satzausgleich.

Zverev erhöhte den Druck von der Grundlinie, machte kaum mehr vermeidbare Fehler und suchte auch häufiger den Weg ans Netz. Und bei eigenem Aufschlag leistete sich der US-Open-Finalist ohnehin keine Wackler - die beiden Breakmöglichkeiten im fünften Spiel des zweiten Satzes blieben die einzigen für Fritz im gesamten Match. Im vierten Satz musste wieder der Tiebreak entscheiden - diesmal mit dem besseren Ende nach 2:37 Stunden für Zverev.

Kerber kommt nach Regenpause zurück und zieht ins Achtelfinale ein

Angelique Kerber nimmt in Wimbledon immer mehr Schwung auf und steht nach einer enormen Leistungssteigerung im Achtelfinale. Die Siegerin von 2018 hatte am Samstag im Drittrundenmatch gegen Alexandra Sasnowitsch aus Belarus zunächst große Mühe – nach einer Regenunterbrechung spielte Kerber aber wie ausgewechselt und siegte 2:6, 6:0, 6:1. Am "Manic Monday" bekommt es die 33-Jährige nun mit US-Nachwuchshoffnung Cori Gauff oder Kaja Juvan (Slowenien) zu tun.

Für Kerber, die schon die Generalprobe in Bad Homburg gewonnen hatte, war es der achte Sieg auf Rasen in Serie. Da viele Mitfavoritinnen schon früh gescheitert sind, ist das Feld für die Kielerin weit geöffnet. Zudem ist Kerber die einzige verbliebene Wimbledonsiegerin im Turnier.

Mit ihrem forschen und risikoreichen Spiel stellte Sasnowitsch, die in der ersten Runde von der verletzungsbedingten Aufgabe von US-Superstar Serena Williams profitiert hatte, Kerber vor große Probleme. Ihre ersten beiden Aufschlagspiele gab die Kielerin direkt ab und geriet 0:4 in Rückstand. Kerber agierte fast nur aus der Defensive, ihre mutige Kontrahentin machte hingegen kaum Fehler.

Sasnowitsch, als 100. der Weltrangliste 72 Plätze hinter Kerber klassiert, wirkte wesentlich frischer als die Deutsche. Noch am Donnerstag hatte die dreimalige Grand-Slam-Gewinnerin beim hart erkämpften Zweitrundensieg gegen die Spanierin Sara Sorribes 3:20 Stunden auf dem Platz gestanden und dabei Probleme an ihren linken Handgelenk offenbart.

Beim Stand von 1:5 sorgte der Regen dafür, dass die Spielerinnen den Platz verlassen mussten - und gab Kerber die Chance, sich in der über eineinhalbstündigen Pause neu zu sortieren. Zwar war der erste Durchgang nicht mehr zu retten, doch Kerber zeigte nun eine ganz andere Körpersprache.

Sie wirkte im zweiten Durchgang viel griffiger, zwang Sasnowitsch mit mehr Power und besseren Returns zu Fehlern und verpasste ihr mit dem 6:0 die Höchststrafe. Die Belarussin war sichtlich beeindruckt und hatte gegen die Dominanz Kerbers auch im dritten Satz keine Chance mehr. Nach 75 Minuten verwandelte die deutsche Nummer eins den ersten Matchball.

+++ 3. Juli +++

Der zweimalige Sieger Andy Murray ist in Wimbledon in der dritten Runde ausgeschieden. Der frühere Tennis-Weltranglisten-Erste aus Schottland verlor am Freitagabend 4:6, 2:6, 2:6 gegen den Kanadier Denis Shapovalov. Murray war nach langen Verletzungspausen und einem zwischenzeitlichen Rücktritt erstmals seit vier Jahren wieder im Einzelwettbewerb von Wimbledon angetreten und musste sich nach 2:16 Stunden geschlagen geben.

Der 34-Jährige hatte bei seinen beiden Siegen in dieser Woche zuvor viel Kraft gelassen, so auch am Mittwochabend beim Fünf-Satz-Erfolg über den Kölner Oscar Otte. Shapovalov dagegen war nach seinem knappen Erstrundensieg über den Augsburger Philipp Kohlschreiber kampflos in die dritte Runde gekommen und daher ausgeruhter.

Der an Nummer zehn gesetzte Linkshänder ließ sich auch nicht von einer Pause stoppen, in der wegen der einbrechenden Dunkelheit das Dach geschlossen und das Licht eingeschaltet wurde. Der 22-jährige Shapovalov trifft im Achtelfinale auf den Spanier Roberto Bautista Agut, der zuvor gegen den deutschen Profi Dominik Koepfer gewann.

Favorit Djokovic mit etwas Mühe ins Achtelfinale

Für den Tennis-Weltranglisten-Ersten Novak Djokovic läuft mit dem Achtelfinal-Einzug in Wimbledon weiter alles nach Plan. Der 34-jährige Serbe gewann am Freitag in der dritten Runde trotz etwas Mühe 6:4, 6:3, 7:6 (9:7) gegen Qualifikant Denis Kudla aus den USA. Nächster Gegner des Turnierfavoriten ist der an Nummer 17 gesetzte Chilene Cristian Garín. Djokovic strebt in London seinen 20. Titel bei einem Grand-Slam-Turnier an. Damit würde er mit den Rekordsiegern Roger Federer und Rafael Nadal gleichziehen. Zudem hätte er weiter die Chance auf den Golden Slam, also den Gewinn aller vier Grand-Slam-Turniere und von Olympia-Gold in einem Kalenderjahr.

Aus für Koepfer in dritter Runde

Tennisprofi Dominik Koepfer hat seine erste Achtelfinal-Teilnahme in Wimbledon verpasst. Der 27-Jährige verlor am Freitag in der dritten Runde 5:7, 1:6, 6:7 (4:7) gegen den Spanier Roberto Bautista Agut. Der 33-Jährige ist in London an Nummer acht gesetzt und stand vor zwei Jahren im Halbfinale. Der Weltranglisten-62. Koepfer konnte im dritten Durchgang bei einer 5:2-Führung einen Satzball nicht nutzen und nur phasenweise an seine zuvor starken Leistungen anknüpfen. An diesem Samstag haben noch Alexander Zverev und Angelique Kerber die Chance, ins Achtelfinale einzuziehen. Insgesamt waren elf deutsche Profis in Wimbledon gestartet.

Swiatek als erste Spielerin in zweiter Woche

Iga Swiatek hat in Wimbledon als erste Spielerin das Achtelfinale erreicht. Die an Nummer sieben gesetzte Polin gewann gegen Irina-Camelia Begu (Rumänien) 6:1, 6:0 und trifft in der nächsten Runde auf Garbine Muguruza (Spanien/Nr. 11) oder Ons Jabeur (Tunesien/Nr. 21). Muguruza ist neben Angelique Kerber (Kiel) die einzige ehemalige Wimbledonsiegerin, die noch im Turnier ist.

Die 20-jährige Iga Swiatek hatte 2020 ohne Satzverlust die French Open gewonnen. Es war der erste polnische Sieg bei einem Grand-Slam-Turnier.

Zverev-Gegner in Paris noch im Rollstuhl

Alexander Zverev wunderte sich ein bisschen. Nicht von ungefähr: Sein nächster Wimbledon-Kontrahent Taylor Fritz hat eine wundersame Blitzheilung hinter sich. Der 23-jährige Amerikaner, an diesem Samstag in London Drittrundengegner des Hamburgers, wurde erst vor drei Wochen bei den French Open wegen einer Knieblessur im Rollstuhl vom Platz gebracht und musste sich am rechten Knie operieren lassen.

Er habe es kaum noch zum Netz geschafft, um seinem deutschen Zweitrunden-Bezwinger Dominik Koepfer zu gratulieren, schrieb Fritz damals. Beim Matchball habe er etwas in seinem Knie gehört. Nun ist er nach seinem Fünf-Satz-Sieg über US-Landsmann Steve Johnson unter den letzten 32 beim Rasen-Klassiker.

„Wir haben so hart gearbeitet, um von dort nach hier zu kommen, ich kann es wirklich kaum glauben“, twitterte der Weltranglisten-40. in der Nacht zum Freitag. Erst am 8. Juni war er operiert worden, nur acht Tage später stand Fritz wieder beim Training auf dem Platz. „Das ist sehr überraschend“, sagte Zverev nun zur fixen Rückkehr und warnte vor dem schnellen Aufschlag seines an Nummer 31 gesetzten Kontrahenten, der 2015 Juniorensieger bei den US Open war.

+++ 1. Juni +++

 Angelique Kerber ist Alexander Zverev in Wimbledon in die dritte Runde gefolgt. Die an Nummer 25 gesetzte Kielerin gewann ein hochklassiges Match gegen die Spanierin Sara Sorribes mit 7:5, 5:7, 6:4 und trifft nun auf die Japanerin Nao Hibino oder Alexandra Sasnowitsch (Belarus). Zverev setzte sich gegen Tennys Sandgren (USA) mit 7:5, 6:2, 6:3, seinen nächsten Gegner ermitteln Taylor Fritz und Steve Johnson (beide USA).

In einem intensiven und schnellen Match, in dem sich die beiden Kontrahentinnen von Beginn an nichts schenkten, schien Kerber zunächst ein wenig überrascht von der bissigen Gegenwehr der 24-jährigen Spanierin. Die Nummer 50 der Welt, bisher eher als Sandplatzspezialistin bekannt, hielt konsequent dagegen und ließ Kerber vor allem mit ihrem Rückhand-Slice ein ums andere Mal ins Leere laufen.

Nach ihrem Break zum 5:3 servierte Kerber erstmals zum Satz, geriet aber im neunten Spiel schnell mit 0:40 in Rückstand. Diese drei Breakbälle wehrte die deutsche Nummer eins noch ab, doch den vierten verwandelte Sorribes zum Rebreak. Kerbers zweites Break zum 7:5 brachte dann die Entscheidung im ersten Durchgang, nach 70 hochklassigen Minuten nutzte die Kielerin ihren zweiten Satzball zum 7:5.

Im zweiten Durchgang übernahm zunächst Kerber die Initiative, Sorribes verließen ein wenig die Kräfte. Ihre Grundschläge wurden kürzer, ihr Slice ungenauer, Kerber öffnete den Platz und traf die Linien nach Belieben. Gewonnen war allerdings noch nichts, die Spanierin schlug zurück und glich einen frühen 0:2-Rückstand zum 2:2 aus. Auch Kerbers zweites Break zum 4:2 konterte Sorribes mit dem umgehenden Rebreak zum 4:3.

Beim 5:4 hatte Kerber einen Matchball, den Sorribes mit einem platzierten Slice abwehrte und sich wenig später den zweiten Satz holte. Im dritten Satz hatte Kerber trotz offenkundiger Probleme am linken Handgelenk dann endgültig das bessere Ende für sich: Nach 3:20 Stunden verwandelte die Wimbledonsiegerin von 2018 ihren zweiten Matchball.

Federer mühelos in Runde drei

Roger Federer hat in Wimbledon mühelos die dritte Runde erreicht. Der 39-jährige Schweizer, mit acht Einzeltiteln Rekordsieger im All England Club, gewann gegen den Franzosen Richard Gasquet mit 7:6 (7:1), 6:1, 6:4 und trifft nun auf den an Nummer 29 gesetzten Briten Cameron Norrie.

In der ersten Runde hatte Federer das Aus gedroht. Beim Stand von 6:4, 6:7 (3:7), 3:6, 6:2 profitierte er von der verletzungsbedingten Aufgabe seines französischen Gegners Adrian Mannarino.

Zverev mühelos in die dritte Runde – Petkovic scheidet aus

Alexander Zverev hat in Wimbledon mühelos die dritte Runde erreicht. Deutschlands Topspieler gewann gegen Tennys Sandgren (USA) mit 7:5, 6:2, 6:3 und trifft nun auf den Sieger des US-Duells zwischen Taylor Fritz und Steve Johnson.

Zverev konnte sich gegen den 29-jährigen Sandgren von Beginn an auf seinen Aufschlag verlassen. Bereits im ersten Satz schlug der 24-jährige Hamburger neun Asse, am Ende waren es insgesamt 13. Zverev hatte einen guten Rhythmus, rückte öfter ans Netz vor und überzeugte mit einer variantenreichen Spielweise.

Im ersten Durchgang hielt Sandgren noch relativ gut mit, ehe er im elften Spiel seinen Aufschlag zum 6:5 für Zverev abgeben musste. Der nutzte die Vorlage und verwandelte nach 40 Minuten seinen ersten Satzball zum 7:5.

Im zweiten Satz ermöglichte Sandgren, Nummer 68 der Welt, seinem Gegner durch eigene Fehler viele einfache Punkte. Nach zwei Breaks zum 2:1 und 4:1 machte Zverev nach 70 Minuten mit dem Punkt zum 6:2 die 2:0-Satzführung perfekt. Einziger Aufreger bis zu dem Zeitpunkt: Sandgren fiel mehrfach der Ball für den zweiten Aufschlag aus der Hosentasche.

Im dritten Satz wehrte sich Sandgren nach Kräften, hatte aber Zverevs wuchtigem Spiel nichts mehr entgegenzusetzen. Das schnelle Break zum 2:1 brachte der Weltranglistensechste problemlos über die Zeit, nach 1:45 Stunden verwandelte Zverev seinen ersten Matchball.

Petkovic scheidet in Wimbledon gegen French-Open-Siegerin aus

Andrea Petkovic ist beim Tennis-Turnier in Wimbledon in der zweiten Runde ausgeschieden. Die einstige Top-Ten-Spielerin aus Darmstadt verlor am Donnerstag 5:7, 4:6 gegen French-Open-Siegerin Barbora Krejcikova aus Tschechien. Für die 17. der Weltrangliste war es bereits der 14. Sieg nacheinander.

Petkovic hielt im ersten Satz bis zum 5:5 stark dagegen, dann unterliefen der 33-Jährigen aber zu viele Fehler. Nach dem Aufschlagverlust zum 5:6 besaß sie die Chance, Krejcikova ihrerseits sofort das Service abzunehmen, konnte ihre Möglichkeiten aber nicht nutzen. Die momentan auf Platz 130 der Weltrangliste eingestufte Petkovic wandelte im zweiten Satz einen 1:3-Rückstand in eine 4:3-Führung um und ärgerte sich umso mehr, als sie zum 4:5 wieder ihren Aufschlag verlor. Die insgesamt solider agierende Krejcikova beendete kurz darauf nach 1:20 Stunden die Begegnung.

Otte verpasst Coup gegen Murray – Koepfer in Runde drei

Oscar Otte hat eine Wimbledon-Sensation gegen den zweimaligen Champion Andy Murray verpasst, sich aber den enormen Respekt der Tennis-Welt verdient. Der Qualifikant aus Köln zwang den einstigen Weltranglisten-Ersten auf dem Centre Court in einen begeisternden Fight über fünf Sätze und verlor am Ende doch 3:6, 6:4, 6:4, 4:6, 2:6. Die 3:50 lange Begegnung am Mittwochabend fand ab Mitte des vierten Satzes bei geschlossenem Dach und Flutlicht statt, damit sie noch beendet werden konnte.

„Es war ein echt gutes Match, ein harter Kampf. Ich habe jede Minute auf dem Platz genossen. Ich kann zufrieden sein, aber ich hätte ein anderes Ergebis bevorzugt“, sagte Otte. „Das Ende hat mir Spaß gemacht, der mittlere Teil nicht so sehr“, meinte Murray. „Was für eine Atmosphäre zum Spielen, ich brauchte heute die Hilfe von allen.“

Im letzten Tageslicht von London behielt Dominik Koepfer zuvor den Überblick und steht nach einem schwer erkämpften Erfolg erstmals in der dritten Runde von Wimbledon. Der 27-Jährige rang Kwon Soon Woo aus Südkorea mit 6:3, 6:7 (8:10), 7:6 (7:2), 5:7, 6:3 nieder. Nach 3:54 Stunden verwandelte der deutsche Tennisprofi um 21.15 Uhr Ortszeit seinen dritten Matchball.

„Ich habe mit Kwon schon öfters Doppel gespielt, der kämpft jedes Match, es gibt keine einfachen Siege gegen ihn“, sagte Koepfer und zeigte sich erleichtert, noch fertig geworden zu sein. „Bei 5:4 ins Bett zu gehen - da wäre es schwer geworden, ein bisschen Schlaf zu bekommen.“ An diesem Freitag trifft der Weltranglisten-62. entweder auf den an Nummer acht gesetzten Spanier Roberto Bautista Agut oder den Serben Miomir Kecmanovic, deren Partie vertagt wurde.

Als Koepfer schon jubelte, war bei Otte gerade Pause, damit das Dach geschlossen werden konnte. Der 151. der Weltrangliste agierte von Beginn an mutig. In den entscheidenden Momenten spielte Murray zunächst seine viel größere Erfahrung aus und zeigte immer wieder auch seine lange bekannten Qualitäten als Konterspieler. Doch dann wurde Otte ein ebenbürtiger Gegner und hatte bei einer 5:3-Führung im zweiten Durchgang zwei Satzbälle. Beide wehrte Murray per Stopp ab, der erste tropfte von der Netzkante noch ins Feld.

Wenig später aber glich der groß gewachsene Rheinländer mit dem Vollbart aus und holte sich sogar eine 2:1-Satzführung. Beim Stand von 2:2 im im vierten Satz gab es die 15-minütige Unterbrechung, in der auch das Licht eingeschaltet wurde. Als Murray bei einer 5:3-Führung zum Ausgleich servierte, schaffte Otte, der wie angekündigt alles auf dem Platz ließ, ein Rebreak und verlor dann selbst erneut sein Service zum 4:6. Angefeuert von den britischen Fans auf dem 15 000 Zuschauer fassenden, aber nur halb gefüllten Platz, legte der gewohnt emotional auftretende Murray im fünften Satz gleich ein Break nach und beendete die Partie mit einem tollen Lob.

Murray tritt nach langwierigen gesundheitlichen Problemen erstmals seit vier Jahren wieder im Einzel von Wimbledon an, wo er 2013 und 2016 den Titel holte. Der zweimalige Olympiasieger war auch die Nummer eins der Welt, rangiert derzeit aber nur auf Position 118.

Koepfers Match verlief ausgeglichen, aber auch äußerst wechselhaft. Der in den USA lebende Linkshänder und der in der Weltrangliste neun Ränge hinter ihm platzierte Kwon lieferten sich einen intensiven Schlagabtausch. In einem bizarren dritten Satz verspielte Koepfer eine 5:0-Führung, behielt dann aber im Tiebreak die Nerven. Der 23-jährige Kwon erzwang wiederum den Satzausgleich, ehe es im fünften Durchgang fast zu dunkel wurde. Doch nach einem Break schaffte es Koepfer, die Partie noch zu beenden und schrie seine Freude heraus.

Auch das deutsche Trio Angelique Kerber, Alexander Zverev und Andrea Petkovic will an diesem Donnerstag (Beginn 12.00 Uhr/Sky) in die dritte Runde einziehen. Die 2018 in London siegreiche Kerber spielt gegen die Weltranglisten-50. Sara Sorribes Tormo aus Spanien. Der an Nummer vier gesetzte Zverev bekommt es mit dem Amerikaner Tennys Sandgren zu tun, der momentan die Nummer 68 der Welt ist. Andrea Petkovic trifft auf die Tschechin Barbora Krejcikova, die zuletzt bei den French Open überraschend im Einzel und im Doppel triumphierte. Insgesamt waren elf deutsche Profis gestartet.

+++++30. Juni 2021+++++

Djokovic schlägt Ex-Finalisten in zweiter Wimbledon-Runde

Ohne Probleme hat der Tennis-Weltranglisten-Erste Novak Djokovic sein potenziell schwieriges Zweitrunden-Match in Wimbledon überstanden. Der 34 Jahre alte Serbe ließ dem Südafrikaner Kevin Anderson beim 6:3, 6:3, 6:3 am Mittwoch in London keine Chance. Beide hatten sich vor drei Jahren im Endspiel des Grand-Slam-Turniers gegenübergestanden. Auch damals siegte Djokovic glatt gegen den allerdings von einem Marathon-Halbfinale müden Anderson. Danach wurde der inzwischen 35-Jährige zweimal am Knie operiert.

Der ehemalige Weltranglisten-Fünfte war nur in der Anfangsphase ebenbürtig. Ab dem 3:3 im ersten Satz zog Djokovic davon, schaffte das erste Break zum 5:3 und war auch in der Endphase des zweiten Durchgangs wieder klar der Stärkere. Zwar kam Djokovic wie schon in seinem ersten Match auf dem Rasen mehrfach zu Fall, nach dem nächsten Break zum 5:3 im dritten Durchgang machte er nach 1:40 Stunden aber den ungefährdeten Erfolg perfekt. In der dritten Runde am Freitag trifft Djokovic entweder auf den Südtiroler Routinier Andreas Seppi oder den amerikanischen Qualifikanten Denis Kudla.

Auch Weltklasse-Spielerin Andreescu verliert

Die ehemalige US-Open-Siegerin Bianca Andreescu ist als nächste Top-Spielerin schon früh in Wimbledon ausgeschieden. Die Kanadierin verlor am Mittwoch ihr Erstrunden-Match gegen die Französin Alizé Cornet deutlich mit 2:6, 1:6. Andreescu war bei dem auf Rasen ausgetragenen Grand-Slam-Turnier an Nummer fünf gesetzt.

Ebenfalls schon nicht mehr dabei sind die zweimalige Wimbledonsiegerin Petra Kvitova aus Tschechien und die langjährige Weltranglisten-Erste Serena Williams. Die Amerikanerin hatte sich am Dienstag in ihrem Auftaktmatch verletzt. Ihren Start abgesagt hatten die Weltranglisten-Zweite Naomi Osaka aus Japan und die ebenfalls verletzte Simona Halep. Die Rumänin hatte 2019 die bislang letzte Auflage von Wimbledon gewonnen.

+++ 29. Juni +++

Tennisstar Serena Williams hat in der ersten Runde von Wimbledon aufgeben müssen. Die 39 Jahre alte US-Amerikanerin verletzte sich am Dienstag im ersten Satz gegen Alexandra Sasnowitsch aus Belarus und zog beim Stand von 3:3 zurück. Nach einer Verletzungspause kam Williams zunächst zurück, schrie dann aber in einem Ballwechsel offenbar vor Schmerzen auf und fiel auf den Rasen. Die frühere langjährige Nummer eins der Tennis-Welt ist Gewinnerin von 23 Grand-Slam-Titeln und wollte beim Rasenklassiker den lang ersehnten 24. Titel bei einem der vier wichtigsten Turniere holen.

Otte fordert Murray in der zweiten Turnierrunde heraus

Tennisprofi Oscar Otte hat sich mit einem Sieg in einem Marathon-Match über zwei Tage ein reizvolles Wimbledon-Duell mit dem früheren Weltranglisten-Ersten Andy Murray gesichert. Der 27-Jährige rang am Dienstag in der kurzen Fortsetzung seiner Erstrundenpartie den Franzosen Arthur Rinderknech 4:6, 6:3, 6:2, 6:7 (5:7), 13:12 (7:2) nieder. Damit fordert Otte in der zweiten Runde den zweimaligen britischen Wimbledon-Sieger Murray heraus.

Wegen der einbrechenden Dunkelheit war das Duell zweier Qualifikanten nach 3:38 Stunden beim Stande von 9:9 im fünften Satz am Montagabend abgebrochen worden. Bei 12:12 im entscheidenden Durchgang wurde am Dienstag ein Tiebreak gespielt. Die Partie dauerte insgesamt 3:57 Stunden.

Otte steht damit als dritter der deutschen Tennis-Herren nach Alexander Zverev und Dominik Koepfer in der zweiten Runde.

Struff scheidet gegen Mitfavorit Medwedew aus

Davis-Cup-Spieler Jan-Lennard Struff hat seine Auftaktpartie in Wimbledon verloren und ist ausgeschieden. Die Nummer zwei der deutschen Tennis-Herren musste sich am Dienstag in London dem an Position zwei gesetzten Daniil Medwedew 4:6, 1:6, 6:4, 6:7 (3:7) geschlagen geben. Beim Vorbereitungsturnier im westfälischen Halle war Struff kürzlich noch ein überraschender Sieg gegen den Russen gelungen.

Federer nach Rückstand nur dank Aufgabe in Wimbledon weiter

Der langjährige Weltranglisten-Erste Roger Federer steht in der zweiten Runde von Wimbledon. Der 39 Jahre alte Schweizer Tennisstar profitierte am Dienstag beim Stande von 6:4, 6:7 (3:7), 3:6, 6:2 von der Aufgabe des Franzosen Adrian Mannarino. Federer hatte zuvor erhebliche Probleme und zwischenzeitlich mit 1:2-Sätzen zurückgelegen. Als der 20-fache Grand-Slam-Turniersieger im vierten Satz mit 4:2 vorn lag, war Mannarino beim Versuch, schnell die Richtung zu wechseln, auf dem Rasen ausgerutscht und musste sich anschließend behandeln lassen.

„Es ist schrecklich. Ein Schlag kann den Ausgang eines Matches bestimmen“, meinte Federer mit Blick auf seinen unglücklichen Gegner. „Nicht so, bitte. Aber so läuft es manchmal. Natürlich bin ich froh, dass ich eine Chance auf ein weiteres Match bekomme. Es war am Ende ein großer Kampf. Ich habe Spaß gehabt hier draußen.“ Sein nächster Gegner ist entweder Richard Gasquet aus Frankreich oder Yuichi Sugita aus Japan.

Kerber gewinnt nach anfänglichen Problemen in Wimbledon

Angelique Kerber ist nach anfänglichen Problemen in die zweite Runde von Wimbledon eingezogen. Die 33 Jahre alte Kielerin gewann am Dienstag 6:4, 6:3 gegen die serbische Außenseiterin Nina Stojanovic. Erst nach einem schnellen 0:3-Rückstand fand die Wimbledon-Siegerin von 2018 besser in die Partie. In der zweiten Runde des Tennis-Rasenturniers in London bekommt es Kerber nun mit Ana Konjuh aus Kroatien oder der Spanierin Sara Sorribes Tormo zu tun. Kerber war bei den vergangenen drei Grand-Slam-Turnieren jeweils in der ersten Runde ausgeschieden.

Petkovic folgt Kerber in zweite Wimbledon-Runde

Andrea Petkovic steht als zweite deutsche Tennisspielerin nach Angelique Kerber in der zweiten Runde von Wimbledon. Die Darmstädterin siegte am Dienstag nach einer langen Regenunterbrechung auf Außenplatz 16 gegen die Italienerin Jasmine Paolini 6:4, 6:3. Die 33-Jährige spielt nun gegen French-Open-Siegerin Barbora Krejcikova aus Tschechien oder Clara Tauson aus Dänemark um den Einzug in die dritte Runde.

Masur schafft es beim Hauptfelddebüt nicht in die nächste Runde des Turniers

Für Qualifikant Daniel Masur ist das Abenteuer Wimbledon nach dem Premieren-Auftritt im Hauptfeld schon wieder vorbei. Nachdem das Erstrundenmatch des 26 Jahre alten Tennisprofis aus München am Montag nach gewonnenem Startsatz wegen Dunkelheit abgebrochen wurde, verlor Masur am Dienstag gegen den Südkoreaner Kwon Soonwoo 7:6 (7:2), 3:6, 4:6, 4:6. Damit verpasste er das deutsche Zweitrundenduell mit Dominik Koepfer.

Zverev gewinnt souverän sein Auftaktspiel in Wimbledon

Alexander Zverev hat seine Auftakthürde in Wimbledon souverän gemeistert. Der French-Open-Halbfinalist hatte am Dienstag mit dem niederländischen Qualifikanten Tallon Griekspoor keine Probleme und siegte 6:3, 6:4, 6:1. Gegner in der zweiten Runde ist der US-Amerikaner Tennys Sandgren oder Norbert Gombos aus der Slowakei. Bei seinem zuvor letzten Auftritt auf dem "heiligen Rasen" war Zverev 2019 schon in der ersten Runde ausgeschieden. Ohnehin war Wimbledon für den 24 Jahre alten Hamburger noch kein allzu gutes Pflaster: Bei bislang fünf Starts im All England Club erreichte er nur einmal das Achtelfinale (2017). Bei den anderen drei Grand-Slam-Turnieren stand er jeweils mindestens schon im Halbfinale.

Ashleigh Barty erreicht die zweite Runde

Die Weltranglistenerste setzte sich bei ihrem Auftaktspiel in Wimbledon mit 6:1, 6:7 (1:7), 6:1 gegen die Spanierin Carla Suárez Navarro durch. Die 25 Jahre alte Australierin trifft damit in der zweiten Runde auf Anna Blinkowa aus Russland oder Timea Babos aus Ungarn.

Barthel als nächste Deutsche in Runde eins gescheitert

Mona Barthel ist als zweite der vier gestarteten deutschen Tennis-Damen beim Grand-Slam-Turnier in Wimbledon ausgeschieden. Die Neumünsteranerin verlor am Dienstag in London 7:6 (7:2), 3:6, 3:6 gegen die Chinesin Zhu Lin, die sie zuvor zweimal knapp besiegt hatte. Bereits am Montag hatte sich Laura Siegemund aus der Einzel-Konkurrenz verabschiedet. Barthels Match sollte eigentlich auch schon am Auftakttag stattfinden, wurde wegen Regens aber um einen Tag verschoben.

+++ 28. Juni 2021 +++

Der zweimalige Wimbledonsieger Andy Murray hat eine gelungene Rückkehr in die Einzelkonkurrenz des Grand-Slam-Turniers in London geschafft. Der 34 Jahre alte Schotte gewann am Montag 6:4, 6:3, 5:7, 6:3 gegen den an Nummer 24 gesetzten Georgier Nikolos Bassilaschwili. Dabei vergab Murray im dritten Satz eine 5:0-Führung und zwei Matchbälle, ehe er schließlich nach dreieinhalb Stunden Spielzeit auf dem Centre Court doch siegte.

Spiele wegen Dunkelheit unterbrochen

Die Erstrunden-Partien der deutschen Tennisprofis Oscar Otte und Daniel Masur in Wimbledon werden erst an diesem Dienstag beendet. Beide Begegnungen wurden am Montagabend wegen der einbrechenden Dunkelheit abgebrochen. Zu diesem Zeitpunkt hatte Qualifikant Masur den ersten Satz gegen den Südkoreaner Kwon Soon Woo 7:6 (7:2) gewonnen. Im Duell zweier Qualifikanten stand es zwischen Otte und dem Franzosen Arthur Rinderknech 4:6, 6:3, 6:2, 6:7 (5:7), 9:9. Das Match dauerte beim Zeitpunkt der Unterbrechung schon 3:38 Stunden. Der Spielbeginn am Auftakttag hatte sich auf den Außenplätzen wegen schlechten Wetters um fünf Stunden verzögert.

Koepfer als erster Deutscher weiter

Dominik Koepfer hat für den ersten Sieg eines deutschen Tennisprofis beim diesjährigen Turnier in Wimbledon gesorgt. Der Weltranglisten-62. gewann am Montag in London 6:4, 7:6 (7:3), 6:2 gegen Reilly Opelka aus den USA. Opelka war bei dem auf Rasen ausgetragenen Grand-Slam-Turnier an Nummer 27 gesetzt. Linkshänder Koepfer zeigte eine starke Leistung gegen den 2,11 Meter großen Opelka. Nach 1:59 Stunden machte der Wahl-Amerikaner wie vor zwei Jahren den Einzug in die zweite Runde perfekt. Dort trifft Koepfer entweder in einem deutschen Duell auf Qualifikant Daniel Masur oder den Südkoreaner Kwon Soon Woo.

Hanfmann scheitert bei erster Teilnahme

Der Karlsruher Tennisprofi Yannick Hanfmann hat bei seinem Debüt im Wimbledon-Hauptfeld den Einzug in die zweite Runde klar verpasst. Der 29-Jährige, in der Weltrangliste an Position 99 gelistet, musste sich zum Auftakt des Rasen-Klassikers dem Tschechen Jiri Vesely mit 1:6, 5:7, 6:7 (5:7) geschlagen geben. Auch im fünften Anlauf gelang Hanfmann kein Sieg in einem Grand-Slam-Hauptfeld.

In Wimbledon war Hanfmann bislang nur dreimal in der Qualifikation angetreten und jedes Mal gescheitert. Bei der letzten Ausgabe des Londoner Grand-Slam-Turniers vor der Corona-Zwangspause hatte Vesely 2019 in der ersten Runde schon den deutschen Topspieler Alexander Zverev überraschend ausgeschaltet.

Siegemund scheitert in erster Runde

Laura Siegemund ist in Wimbledon direkt in der ersten Runde ausgeschieden. Die 33-Jährige aus Metzingen, die in diesem Jahr auch schon bei den Grand-Slam-Turnieren in Melbourne und Paris an ihren Auftakthürden gescheitert war, verlor am Montag gegen die Russin Jekaterina Alexandrowa in nur 58 Minuten mit 1:6, 3:6.

Bei der Wimbledon-Generalprobe in Bad Homburg hatte Siegemund mit ihrem Viertelfinaleinzug Selbstvertrauen getankt. Dabei hatte sie aber auch offenbart, dass sie zuletzt abseits des Courts "viele schwierige Sachen zu bewältigen" hatte, ohne näher darauf einzugehen. Gegen die aggressive Alexandrowa kam Siegemund erst im zweiten Satz ins Match, letztlich fehlte gegen die zu starke Russin aber auch die letzte Überzeugung.

Tsitsipas scheitert in der ersten Runde

Nur gut zwei Wochen nach dem knapp verlorenen French-Open-Finale ist der Grieche Stefanos Tsitsipas in Wimbledon schon in der ersten Runde ausgeschieden. Der an Nummer drei gesetzte Tsitsipas unterlag dem Amerikaner Frances Tiafoe am Montag in London glatt mit 4:6, 4:6, 3:6. Tiafoe stand schon unter den Top 30 der Welt und ist derzeit die Nummer 57. Erst am Sonntag hatte Tsitsipas seine Chancen bei dem Grand-Slam-Turnier auf Rasen zurückhaltend beurteilt. In Paris hatte er zuletzt im Endspiel gegen den Weltranglisten-Ersten Novak Djokovic verloren und seinen ersten Grand-Slam-Titel verpasst.

Djokovic souverän

Der Weltranglistenerste Novak Djokovic hat seine Mission Titelverteidigung in Wimbledon mit leichten Startschwierigkeiten begonnen. Der 34 Jahre alte Serbe, der in diesem Jahr bereits die Grand-Slam-Turniere in Melbourne und Paris gewonnen hatte, wurde in seinem Auftaktmatch vom zunächst furios aufspielenden britischen Wildcard-Starter Jack Draper (19) kalt erwischt - nach genau zwei Stunden setzte sich Djokovic aber doch souverän mit 4:6, 6:1, 6:2, 6:2 durch.

Da der Centre Court in Wimbledon ein Dach besitzt, war Djokovics Erstrundenpartie nicht durch die mehrstündige Verschiebung wegen Regens am Montag beeinträchtigt. In der zweiten Runde trifft der fünfmalige Turniersieger im All England Club auf den chilenischen Qualifikanten Marcelo Barrios oder den Südafrikaner Kevin Anderson, den Djokovic 2018 im Wimbledon-Finale geschlagen hatte.

Spiele von Kohlschreiber und Barthel verschoben

Der Tennis-Klassiker in Wimbledon ist zurück – und mit ihm auch die schon traditionellen Verzögerungen durch das typisch britische Wetter. Nach zweijähriger Pause musste der Spielbeginn beim Turnierauftakt am Montag mehrfach verschoben werden, da aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit in London das Sicherheitsrisiko auf den rutschigen Rasenplätzen im Außenbereich zu groß war. Wenig später setzte auch Regen ein, sodass die Plätze abgedeckt werden mussten.

Die Auftaktpartien von Philipp Kohlschreiber (Augsburg) und Mona Barthel (Neumünster), die als jeweils viertes Match des Tages auf den jeweiligen Courts angesetzt waren, wurden für Montag abgesagt. Die fünf weiteren Matches mit deutscher Beteiligung blieben zunächst im Programm. Die deutschen Spitzenspieler Alexander Zverev (Hamburg) und Angelique Kerber (Kiel) greifen erst am Dienstag ins Geschehen ein.

Sabalenka erste Wimbledon-Siegerin 2021

Das erste Spiel des Jahres bei den All England Championships in Wimbledon ist beendet und Aryna Sabalenka aus Belarus ist die erste Siegerin des Jahres beim Rasen-Grand-Slam-Turnier in London. Sie gewann am Montagnachmittag mit 6:1 und 6:4 gegen Monica Niculescu aus Rumänien. Alle anderen Partien verzögern sich noch aufgrund der schlechten Wetterbedingungen. Es kann derzeit nur auf den zwei überdachten Plätzen gespielt werden.

Rasen-Plätze zu rutschig – Start verzögert sich

Der Tennis-Klassiker in Wimbledon ist zurück - und mit ihm auch die schon traditionellen Verzögerungen durch das typisch britische Wetter. Nach zweijähriger Pause musste der Spielbeginn beim Turnierauftakt am Montag mehrfach verschoben werden, da aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit in London das Sicherheitsrisiko auf den rutschigen Rasenplätzen im Außenbereich zu groß war. Wenig später setzte auch Regen ein, sodass die Plätze abgedeckt werden mussten.

Betroffen davon waren vor allem Laura Siegemund (Metzingen) und Yannick Hanfmann (Karlsruhe), die um 12.00 Uhr MESZ die ersten Matches des Auftakttages bestreiten sollten. Insgesamt waren am Montag sieben Partien mit deutscher Beteiligung in London angesetzt. Die deutschen Spitzenspieler Alexander Zverev (Hamburg) und Angelique Kerber (Kiel) greifen erst am Dienstag ins Geschehen ein.

Da der Centre Court und Court No. 1 in Wimbledon ein Dach besitzen, war der für 14.30 Uhr geplante Auftakt von Titelverteidiger Novak Djokovic gegen den britischen Wildcard-Starter Jack Draper nicht vom Wetter beeinträchtigt. Im vergangenen Jahr war das Grand-Slam-Highlight in Wimbledon wegen der Corona-Pandemie erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg ausgefallen.

Wimbledon-Start mit sieben Deutschen – Djokovic eröffnet Centre Court

Sieben der elf qualifizierten deutschen Tennisprofis müssen schon an diesem Montag (12.00 Uhr/Sky) auf die Rasenplätze in Wimbledon. Zwei Jahre nach der bislang letzten Auflage des 2020 wegen der Corona-Krise ausgefallen Tennis-Klassikers eröffnet Novak Djokovic um 14.30 Uhr den Centre Court. Diese Ehre gebührt immer dem bislang letzten Champion. Der Weltranglisten-Erste aus Serbien trifft auf den erst 19 Jahre alten britischen Außenseiter Jack Draper und hat angekündigt, auch als haushoher Favorit mit Respekt gegen den Linkshänder aufzutreten.

Die Spiele der Deutschen am Montag:

  • Laura Siegemund (Metzingen) - Jekaterina Alexandrowa (Russland/Nr. 32): In Bad Homburg schaffte es die mittlerweile 33-jährige Siegemund in der vorigen Woche immerhin ins Viertelfinale, in Wimbledon kam die Nummer 54 der Welt erst einmal in die zweite Runde. Den bislang einzigen Vergleich gewann die an Nummer 32 gesetzte Alexandrowa.
  • Yannik Hanfmann (Karlsruhe) - Jiry Vesely (Tschechien): In der Qualifikation für das Masters-Turnier in Monte Carlo siegte jüngst Hanfmann, doch das war auf Sand. Für den 29-Jährigen ist es das erste Match im Wimbledon-Hauptfeld. Linkshänder Vesely stand 2016 im Achtelfinale und schlug 2019 in der ersten Runde Alexander Zverev.
  • Oskar Otte (Köln) - Arthur Rinderknech (Frankreich): Beide kämpften sich durch die Qualifikation für Wimbledon, Otte steht zum ersten Mal im Hauptfeld. Der 27-Jährige zwang Alexander Zverev jüngst bei den French Open in ein Fünf-Satz-Match. Rinderknech kam zuletzt über die Qualifikation bis ins Achtelfinale von Halle.
  • Dominik Koepfer (Furtwangen) - Reilly Opelka (USA/Nr. 27): Die beiden Begegnungen auf der ATP-Tour gewann der deutsche Linkshänder, davor setzte sich auf kleineren Events in den USA dreimal der aufstrebende Amerikaner durch, der in Wimbledon an Nummer 27 gesetzt ist.
  • Daniel Masur (Bückeburg) - Soonwoo Kwon (Südkorea): Mit Daniel Masur war nicht unbedingt im Wimbledon-Hauptfeld zu rechnen. Zum ersten Mal überhaupt schaffte es der 26-Jährige über die Qualifikation in die erste Runde eines Grand-Slam-Turniers. Kwon stand zuletzt bei den French Open immerhin in der dritten Runde.
  • Philipp Kohlschreiber (Augsburg) - Denis Shapovalov (Kanada/Nr. 10): Für den 37-jährigen Kohlschreiber ist es die 16. Wimbledon-Teilnahme, 2012 war der Bayer im Viertelfinale. Bei den French Open überraschte er zuletzt mit dem Drittrunden-Einzug. Der an Nummer zehn gesetzte Shapovalov schaffte es in Wimbledon erst einmal in Runde zwei.
  • Mona Barthel (Neumünster) - Zhu Lin (China): Mehr als Runde zwei war für Mona Barthel, derzeit nur noch die Nummer 190 der Welt, noch nie in Wimbledon drin. Die einst vor dem Top-20-Einzug stehende 30-Jährige besiegte Zhu aber zweimal knapp und war immerhin mal Achtelfinalistin bei den Australian Open.

+++ 25. Juni 2021 +++

Struff gegen Medwedew – machbare Lose für Zverev und Kerber

Der an Position vier gesetzte French-Open-Halbfinalist Zverev bekommt es in der ersten Runde des Rasen-Klassikers mit dem Weltranglisten-124. Tallon Griekspoor (Niederlande) zu tun. Kerber, die 2018 auf dem "heiligen Rasen" den Titel gewonnen hatte, startet gegen Nina Stojanovic (WTA-86.) aus Serbien.

Schon in der dritten Runde könnte es für Kerber jedoch zur Neuauflage des Endspiels vor drei Jahren gegen US-Superstar Serena Williams kommen. Zverev könnte im Viertelfinale auf den Geheimfavoriten Matteo Berrettini aus Italien treffen. Ein Duell mit dem haushohen Sieganwärter Novak Djokovic wäre erst im Finale möglich.

Einen dicken Brocken bekommt Jan-Lennard Struff zum Start vorgesetzt, der Warsteiner trifft auf den Weltranglistenzweiten Daniil Medwedew aus Russland. Auch Routinier Philipp Kohlschreiber erwischte bei seiner 16. Wimbledon-Teilnahme im Kanadier Denis Shapovalov ein hartes Auftaktlos.

Der topgesetzte French-Open-Sieger Djokovic (Serbien) nimmt seine Titelverteidigung gegen den britischen Wimbledon-Debütanten Jack Draper in Angriff. Rekordchampion Roger Federer (Schweiz) hat im Franzosen Adrian Mannarino eine knifflige Auftakthürde.

Die Erstrundenmatches mit deutscher Beteiligung:

Männer

Alexander Zverev (Hamburg/Nr. 4) - Tallon Griekspoor (Niederlande)

Jan-Lennard Struff (Warstein) - Daniil Medwedew (Russland/Nr. 2)

Philipp Kohlschreiber (Augsburg) - Denis Shapovalov (Kanada/Nr. 10)

Dominik Koepfer (Furtwangen) - Reilly Opelka (USA/Nr. 27)

Yannik Hanfmann (Karlsruhe) - Jiry Vesely (Tschechien)

Daniel Masur (Bückeburg) - Soonwoo Kwon (Südkorea)

Oskar Otte (Köln) - Arthur Rinderknech (Frankreich)

Frauen

Angelique Kerber (Kiel/Nr. 25) - Nina Stojanovic (Serbien)

Laura Siegemund (Metzingen) - Jekaterina Alexandrowa (Russland/Nr. 32) 1:6, 3:6

Andrea Petkovic (Darmstadt) - Jasmine Paolini (Italien)

Mona Barthel (Neumünster) - Zhu Lin (China) 7:6 (7:2), 3:6, 3:6

(RP/dpa/SID)
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