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Keine sechs Monate vor dem Start Japans Olympia-Organisationschef tritt nach sexistischen Äußerungen zurück

Tokio · Keine sechs Monate vor den geplanten Olympischen Spielen müssen die Olympia-Macher in Tokio die Führungsspitze auswechseln. Organisationschef Yoshiro Mori tritt wegen abfälliger Äußerungen über Frauen zurück.

 Protest gegen Yoshiro Mori. Der Organisationschef der Olympischen Spiele in Tokio steht nach einer abfälligen Aussage gegenüber Frauen in der Kritik

Protest gegen Yoshiro Mori. Der Organisationschef der Olympischen Spiele in Tokio steht nach einer abfälligen Aussage gegenüber Frauen in der Kritik

Foto: AFP/PHILIP FONG

Der Vorsitzende des Organisationskomitees der Olympischen Spiele in Tokio, Yoshiro Mori, ist zurückgetreten. Der 83-Jährige zog damit die Konsequenzen aus seinen sexistischen Aussagen, die einen internationalen Aufschrei ausgelöst hatten.

„Meine unangemessene Aussage hat viel Chaos verursacht ... Ich möchte ab heute als Präsident zurücktreten“, sagte Mori im Rahmen einer Sitzung am Freitag, die einberufen wurde, um seine Bemerkungen zu erörtern.

Mori hatte Medienberichten zufolge in der vergangenen Woche in einer Sitzung des japanischen Olympia-Komitees (JOC) gesagt, Frauen würden Meetings in die Länge ziehen, weil sie „Schwierigkeiten haben, sich präzise auszudrücken“. Treffen mit vielen Teilnehmerinnen würden daher „viel Zeit in Anspruch nehmen“.

Der Ex-Premierminister hatte wenig später für die Aussagen um Entschuldigung gebeten, dabei aber auch erklärt: „Ich höre diese Dinge häufig. Ich spreche in letzter Zeit nicht viel mit Frauen, also weiß ich das nicht.“

Die Berichte über Moris Äußerungen hatten in Japan einen Sturm der Entrüstung entfacht. Premierminister Yoshihide Suga erklärte, solche Kommentare „sollten nicht erlaubt sein“, das Internationale Olympische Komitee (IOC) bezeichnete die Aussagen als „absolut unangemessen“. Eine Umfrage des japanischen Senders NHK ergab, dass 36 Olympia-Sponsoren Moris Aussagen für „inakzeptabel“ halten.

Auch schon vor den Aussagen Moris hatten die Olympiabefürworter mit Akzeptanzproblemen in der japanischen Bevölkerung zu kämpfen. In jüngsten Umfragen sprachen sich über 80 Prozent der Bürger gegen eine Austragung in diesem Jahr aus. Doch Japans Olympia-Macher halten daran fest, die Spiele am 23. Juli zu eröffnen.

Als Kandidat für seine Nachfolge gilt Medienberichten zufolge Japans Olympia-Ministerin Seiko Hashimoto. „Die Regierung wird weitere Anstrengungen unternehmen, um das Vertrauen wiederherzustellen und das große Konzept der Vielfalt und Harmonie im In- und Ausland zu verbreiten“, sagte Hashimoto am Freitag. Der Eklat um Mori drohte das durch diverse Probleme wie anfängliche Plagiatsvorwürfe um das Olympia-Logo, explodierende Kosten und die coronabedingte Verschiebung ohnehin schon belastete Image der Spiele weiter zu beschädigen.

(old/dpa)
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