Überraschungen bei Nominierung Mustafi und Co.: Löw heizt den Konkurrenzkampf an

Mit vier Neulingen geht die deutsche Nationalmannschaft ins WM-Jahr. Bundestrainer Joachim Löw sieht die verletzungsbedingten Ausfälle einiger Stammspieler als gute Gelegenheit zum Experimentieren.

Shkodran Mustafi – No-Name, Europa-Bummler, Weltmeister
12 Bilder

Das ist Shkodran Mustafi

12 Bilder

Mit der Nominierung von vier Neulingen hat Bundestrainer Joachim Löw den Konkurrenzkampf im Nationalteam zum Start ins WM-Jahr angeheizt und ein Zeichen für die Etablierten gesetzt. Zugleich sieht der DFB-Coach das Länderspiel am Mittwoch (20.45 Uhr/Live-Ticker) in Stuttgart gegen Chile mit Blick auf die lange Verletztenliste als gute Möglichkeit zum Experimentieren.

Abwehrspieler Shkodran Mustafi (Sampdoria Genua), Matthias Ginter (SC Freiburg), Andre Hahn (FC Augsburg) und Pierre-Michel Lasogga (Hamburger SV) bekommen erstmals die große Chance, die Luft in der A-Mannschaft zu schnuppern. Zudem steht auch Bastian Schweinsteiger vom Triple-Gewinner Bayern München nach langer Verletzungspause erstmals seit Oktober vergangenen Jahres wieder im DFB-Kader.

"Shkodran Mustafi und Matthias Ginter hatten wir auch schon über die U21 im Blick, sie haben sich genauso wie Pierre-Michel Lasogga und Andre Hahn ihre Nominierungen absolut verdient", merkte Löw elf Wochen vor der Nominierung des WM-Kaders an.

Joachim Löw hat entschieden: Das ist Deutschlands vorläufiger WM-Kader
32 Bilder

Das ist Deutschlands vorläufiger WM-Kader

32 Bilder

"Es ist ein Traum"

Lasogga war nach Löws Anruf total begeistert. "Es freut mich riesig, dass ich dabei sein darf", sagte der 22 Jahre alte Angreifer. Hahn traf die Einladung völlig unvorbereitet: "Es war eine riesige Überraschung für mich, weil ich mich mit diesem Thema überhaupt nicht beschäftigt habe. Es ist ein Traum und eine große Ehre, diese Chance zu bekommen", sagte der 23-Jährige.

Neben Schweinsteiger feiern nach längeren und kürzeren Pausen auch der Dortmunder Kevin Großkreutz, Routinier Miroslav Klose (Lazio Rom) und Lukas Podolski (FC Arsenal) ihr Comeback im Nationalteam. Die längste Zeit ohne Einsatz in der DFB-Auswahl liegt hinter Großkreutz, der zuletzt am 9. Februar 2011 beim 1:1 in Dortmund für die A-Mannschaft spielte.

"Mit Blick auf die WM dürfen und werden wir keine Kompromisse eingehen. Wir müssen nun alles dem Erfolg unterordnen. Wir haben jetzt die Möglichkeit, zu agieren und an Lösungen und Alternativen für den Ernstfall zu arbeiten. Daher haben wir uns entschieden, neue Gesichter zu uns zu holen, die in den vergangenen Wochen und Monaten in ihren Vereinen konstant gute Leistungen gezeigt haben", sagte der DFB-Coach.

In den vergangenen Wochen habe er viele persönliche Gespräche mit seinen Spielern geführt. Viele, darunter auch Leistungsträger, seien noch angeschlagen und verletzt oder gerade erst zurückgekommen und noch nicht im Rhythmus.

Planungen auf WM ausgerichtet

Die Planungen seien voll ausgerichtet auf das erste Vorrundenspiel bei der WM in Brasilien (12. bis 13. Juli) am 16. Juni. "Schon gegen Portugal müssen wir unsere höchste Leistungsfähigkeit erreicht haben", betonte Löw, "das schaffen wir nur, wenn alle Spieler, mit denen wir bereits in zweieinhalb Monaten mit dem Trainingslager in Südtirol in die heiße Phase der WM-Vorbereitung starten, bis dahin komplett fit und hoch belastbar sind, körperlich wie mental."

In dem Weltranglisten 14. aus Chile erwartet Löw einen unbequemen Gegner. "Die Mannschaft steht exemplarisch für die südamerikanische Spielweise mit schnellem und technisch geprägtem Direktspiel", meinte der 54-Jährige.

Das Länderspiel in Stuttgart ist der erste von vier Auftritten des DFB-Teams vor der WM. Es folgen Spiele am 13. Mai in Hamburg gegen Polen und am 1. Juni in Mönchengladbach gegen Kamerun. Der letzte Test vor dem Abflug nach Südamerika ist für den 6. Juni mit einem Benefizspiel in Mainz gegen Armenien geplant.

(sid)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort