Nach 0:6-Debakel in Spanien Löw bleibt nach Krisengespräch Bundestrainer

München · Deutschland geht gegen Spanien mit 0:6 unter. Nach übereinstimmenden Medienberichten kommt es anschließend zu einem Krisengespräch. Danach steht fest: Joachim Löw bleibt trotz lautstarker Kritik Bundestrainer.

 Joachim Löw.

Joachim Löw.

Foto: dpa/Robert Michael

Die historische 0:6-Schmach der Nationalmannschaft in Spanien ändert zumindest vorerst nichts an der Zukunft von Fußball-Bundestrainer Kostenpflichtiger Inhalt Joachim Löw. Nach Informationen des sid und der dpa gibt es auch nach einem Aufarbeitungsgespräch am Mittwoch keinerlei Anzeichen für eine Trennung.

Löw, DFB-Direktor Oliver Bierhoff, Verbandspräsident Fritz Keller und Assistenztrainer Marcus Sorg hatten sich am Münchner Flughafen zu einer Nachbesprechung zusammengesetzt, über die zuerst die „Bild“ berichtete. Ergebnis ist, dass das Quartett vom eingeschlagenen Weg trotz der höchsten Länderspielniederlage seit 1931 weiterhin überzeugt ist. Rückschläge - auch heftigere - sind dabei einkalkuliert.

Auch die Nations-League-Demütigung wurde demnach übereinstimmend als „einmaliger Blackout“ eingeschätzt. Keller und der Weltmeistertrainer Löw fuhren anschließend plangemäß gemeinsam nach Freiburg zurück. Noch vor dem Morgengrauen war die deutsche Delegation aus Sevilla abgereist.

Die höchsten Niederlagen der DFB-Elf
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Auf den gut 400 Kilometern dürfte der Verbandsboss reichlich Gesprächsbedarf gehabt haben. Die Klärung vieler Fragen erwarten nach der spanischen Lehrstunde auch die Fans.

Wie weiter Richtung Europameisterschaft? Wirklich weiter ohne Thomas Müller, Jérôme Boateng und Mats Hummels? Die von Bierhoff schon vor der höchsten Niederlage seit 89 Jahren gesichtete dunkle Wolke über der Nationalmannschaft hat sich durch den desaströsen Auftritt in Andalusien in ein Orkantief verwandelt. Löw sprach aber nie von Abschied oder Trennung. Die gravierenden Probleme nimmt der 60-Jährige mit in eine viermonatige Winterpause.

„Wir müssen das die nächsten Tage im Trainerstab aufarbeiten. Was sind jetzt die richtigen Schlüsse, die wir ziehen müssen? Was ist der richtige Weg? Wir haben gedacht, dass wir einen Schritt weiter sind nach den letzten Spielen und diesem Jahr, das insgesamt schwierig war“, sagte Löw. Sein Krisenmanagement wird schon zur Routine. Wie nach der WM 2018 wird sich Löw als Fußball-Emerit zurückziehen. Fußball-Deutschland braucht mit ihm als Bundestrainer viel Geduld.

In Sevilla stand ihm Bierhoff schnell verbal zur Seite. „Das Vertrauen ist da, daran ändert auch dieses Spiel nichts“, versicherte der DFB-Direktor. Der Bundestrainer, der seit 2006 im Amt ist, besitzt einen Vertrag bis einschließlich der WM 2022 in Katar.

(sid/dpa/old)
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