KFC Uerdingen Bayer Uerdingens Auswärtsspiel in der Grotenburg
"Normalerweise hat im Europapokal jede Mannschaft ein Heim- und ein Auswärtsspiel. Die Uerdinger werden zwei Auswärtsspiele haben, wie der nun folgende Blick in die Krefelder Grotenburg zeigen wird."
Die Geschichte des KFC Uerdingen
Mit diesen Sätzen leitete die ARD ihren Bericht über das Hinspiel im Achtelfinale des Europapokals der Pokalsieger zwischen dem FC Bayer 05 Uerdingen und dem türkischen Pokalsieger Galatasaray Istanbul ein.
Da zum damaligen Zeitpunkt die heutige Nordtribüne noch nicht errichtet war, fasste die Grotenburg 28.000 Zuschauer. Und die rekrutierten sich zu etwa zwei Dritteln aus türkischstämmigen Besuchern, wie man dem gelb-roten - das sind die Vereinsfarben dieses großen Istanbuler Vereins - Fahnenmeer entnehmen konnte.
Den Kennzeichen der auf den Parkplätzen abgestellten Autos folgend, waren Landsleute der Gästemannschaft nicht nur aus ganz Deutschland sondern sogar auch aus den benachbarten Beneluxstaaten angereist. Auftritte türkischer Mannschaften zum Beispiel in der Sommer- oder Winterpause gab es damals noch nicht, und so bedeutete diese Europapokalauslosung auch die Chance für viele in Westeuropa lebende Türken, ihre Lieblingsmannschaft einmal live zu sehen. Das, was der deutschen Nationalmannschaft Anfang des Monats beim Qualifikationsspiel gegen die Türkei in Berlin widerfuhr, hatten die Uerdinger also bereits vor 25 Jahren erlebt.
Nun, genutzt hat diese stimmgewaltige Unterstützung aus den vielen tausend Kehlen in beiden Fällen nichts. Vor einem Vierteljahrhundert siegten die Uerdinger durch Tore von Wolfgang Schäfer und Rudi Bommer mit 2:0 und schafften sich damit eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel. Galatasaray Istanbul trat mit dem früheren deutschen Nationaltrainer, dem 2007 verstorbenen Jupp Derwall, in der Grotenburg an. Der war nach dem Vorrundenaus bei der Europameisterschaft 1984 und dem folgenden Rauswurf beim DFB in die Türkei gewechselt und hatte auf Anhieb den türkischen Pokal gewonnen. Derwall begründete damit die Tradition etlicher deutscher Trainerengagements am Bosporus. Von 1992 bis 93 und noch einmal von 2007 bis 08 wurde auch sein damaliger Gegenüber, Karl-Heinz Feldkamp, Trainer bei Galatasaray Istanbul.
Info: Vollack, Herget, Dämgen, Brinkmann, Bommer, Feilzer, W. Funkel, Buttgereit, F. Funkel (85. Klinger), Schäfer (75. Kirchhoff), Loontiens Tore: 1:0 (35.) Schäfer, 2:0 (85.) Bommer Trainer: Karl-Heinz Feldkamp Schiedsrichter: Lund-Sörensen (Dänemark) Zuschauer: 28.000
Die Serie: Die RP erinnert in dieser Reihe an die insgesamt 14 Europapokalspiele der Uerdinger, die sich in diesen Tagen zum 25sten Mal jähren.
