KFC Uerdingen Sohn von Rudi Völler spielt für den KFC

Der Sohn des früheren Bundestrainers Rudi Völler, Kevin, kickt seit drei Wochen für die Uerdinger A-Junioren. Er möchte aber kein Fußball-Profi werden, sondern sieht seine Zukunft eher im Sportmarketing.

Einen prominenten Neuzugang kann der KFC Uerdingen vermelden. Mit Nachnamen heißt er Völler, sein Trikot trägt die Ziffer 9, und er schießt Tore. Wer nun glaubt, dass KFC-Boss Lakis nach Ailton mit Rudi Völler den zweiten ehemaligen Bundesligatorschützenkönig verpflichtet hat, liegt damit im Endergebnis doch falsch.

Seit drei Wochen gehört der 18-jährige Kevin Völler, Sohn des heutigen Sportdirektors von Bayer 04 Leverkusen, zum A-Jugend-Kader des KFC Uerdingen. Und sein Vater ist seither ziemlich regelmäßig Gast bei den Jugendspielen des KFC. "So gut wie sein Vater ist er nicht, aber er ist ja jung und kann von daher noch lernen", liefert sein neuer Mannschaftskamerad, der gleichaltrige Michael Stephan, gleich eine sehr fachkundige Analyse ab.

Wenn man Kevin spielen sieht, fallen Parallelen, aber auch deutliche Unterschiede zu seinem Vater, Weltmeister des Jahres 1990, auf. Wie der versteht er es meisterhaft, das Spielgerät mit dem Gesäß abzuschirmen. Dafür überragt er ihn mit einer Körpergröße von 1,90 Meter um zehn Zentimeter deutlich, wirkt in seinen Bewegungen fast schlaksig.

Ein strammer Schuss mit rechts, mit dem man Tore erzielen kann, eint die beiden wieder. Ob es da nicht schwer ist, mit so einem Namen spielen zu müssen? "Ich habe mich daran gewöhnt." Kevin antwortet mit der für einen 18-jährigen so typischen Mischung aus Fatalismus und Abgeklärtheit, wirkt dabei sehr sympathisch. Diese Empfindung bestätigen auch unisono seine Mitspieler und Trainer. "Er hat sich hier vom allerersten Tag an super integriert", stellt ihm sein Trainer Giovanni Malacasa das allerbeste Zeugnis aus.

Neun Jahre durchlief Kevin Völler diverse Jugendmannschaften bei Bayer 04 Leverkusen. Im Sommer dieses Jahres kehrte von einem englischen Internat mit dem A-level, einer Art Abitur, zurück. Im Moment bereitet er sich auf ergänzende Prüfungen, die im Januar anstehen, vor.

"In Leverkusen hätte ich in dieser Altersklasse fünf Mal trainieren müssen, die dreimal jetzt in Uerdingen, wo es mir sehr gut gefällt, sind da genau richtig", sagt Kevin Völler, der seine berufliche Zukunft - wie aktuell sein Vater - im Sportmarketing sieht. "Sportlich möchte ich in die erste Mannschaft von Uerdingen - für eine Karriere, wie sie mein Vater geschafft hat, wird es bei mir wohl nicht reichen", schätzt er sich selbst ein.

Ihren Neuzugang mit prominentem Namen wollen die Uerdinger nutzen, die noch leeren Banden am neuen Kunstrasenplatz der Grotenburg, besser zu vermarkten. "Als langjähriger Jugendtrainer von Borussia Dortmund sind mir die finanziellen Sorgen einer Jugendabteilung aus eigener Erfahrung bestens bekannt", sagt Cheftrainer Peter Wongrowitz, der persönlich den Verkauf der Bandenflächen an der "Zwotenburg" begleiten. "Mir ist wichtig, dass die Leute später einen Nachweis erhalten, was genau von ihrem Geld angeschafft wurde."

(RP)
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