Kockel fällt bis zum Winter aus

Seit Wochen plagen KFC-Torwart Ronny Kockel Schulterprobleme. Möglicherweise sind sämtliche Bänder angerissen. Der 34-Jährige fällt nun wochenlang aus – vielleicht muss er gar operiert werden.

Für den Torwart des Fußball-Niederrheinligisten KFC Uerdingen, Ronny Kockel, ist die Hinserie wahrscheinlich gelaufen. Der 34-Jährige, der sich bereits seit gut neun Wochen mit hartnäckigen Schulterschmerzen herumplagt, hat sich offenbar in der linken Schulter mindestens ein, im schlimmsten Fall sogar sämtliche Bänder angerissen. Zudem hat sich in den Knochen des Schultereckgelenks Flüssigkeit angesammelt, die zusätzliche Beschwerden verursacht – so zumindest lautet das Ergebnis seiner gestrigen Untersuchung beim Schulterspezialisten Dr. Martin Rummeny von der Krefelder Manus-Klinik.

Kockel dürfte nun bis zum Winter ausfallen, muss im schlimmsten Fall sogar operiert werden. Zunächst aber wird seine Schulter mit einem so genannten Rucksackverband ruhig gestellt, der den Bandapparat stabilisiert. Allerdings soll am Donnerstag eine zweite ärztliche Meinung eingeholt werden, ob nicht doch eine Operation sinnvoll ist, um Kockel schneller wieder fit zu bekommen.

Für ihn wird wohl am Sonntag beim 1. FC Viersen Ersatzmann Tim Weichelt zwischen die Pfosten rücken. Der Neuzugang vom MSV Duisburg hat bislang noch kein Ligaspiel für den KFC bestritten, kam fast nur in Testspielen zum Einsatz. "Aber wenn man Tim das Vertrauen schenkt, wird er es auch mit guten Leistungen zurückzahlen, da bin ich mir sehr sicher", sagt Ronny Kockel über seinen wahrscheinlichen Vertreter, der wohl in den nächsten Wochen die KFC-Bude sauber halten wird.

"Der Zeitpunkt für so eine Verletzung ist natürlich sehr unglücklich so mitten in der Saison. Schließlich möchte ich auch meinen Teil dazu beitragen, dass wir aufsteigen", sagt Kockel, der zuletzt ziemlich in die Kritik geraten war. "Aber ich möchte noch ein paar Jahre spielen, und momentan kann ich einfach keine hundertprozentige Leistung auf dem Platz bringen. Die Schmerzen sind in letzter Zeit so groß geworden, dass ich keine Nacht mehr durchgeschlafen habe", sagt Kockel, der ungeachtet der Beschwerden voll mittrainiert und auch die Ligaspiele für den KFC alle in voller Länge bestritten hatte. Vermutlich hat er auch aus seiner eigenen Vergangenheit gelernt. Seinerzeit hatte er nach einer Fingerverletzung zu früh mit dem Training begonnen, der Finger ist seitdem nur noch eingeschränkt beweglich.

Wie er sich die Verletzung zugezogen hat, weiß Ronny Kockel übrigens recht genau. "Das ist bei einer Trainingseinheit passiert, als ich ganz blöd aufgekommen bin. Ich hatte ja gehofft, dass es von selbst weggehen würde. Aber irgendwann ist es einfach zu viel, da geht die Gesundheit vor", erzählt der Schlussmann, der gestern von seinem Arzt erst einmal besagten Rucksackverband verpasst bekam und jetzt seinen Oberkörper kaum drehen kann. "Mein Arzt meinte, das sei eine Verletzung, wie sie Eishockeyspieler häufig erleiden, wenn sie auf die Schulter fallen. Aber er meinte auch, dass ich meine Schulter wieder voll belasten kann. Das ist für mich jetzt erst einmal das Wichtigste."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort