Nach verlorenem EM-Finale Oberdorf als beste junge Spielerin des Turniers ausgezeichnet

London · England und Deutschland liefern sich im EM-Finale ein packendes Duell - mit einem Happy End für die Gastgeberinnen. Nach dem Finale wurden auch individuelle Auszeichnungen ausgehändigt, darunter auch ein Pokal an eine deutsche Akteurin.

 Leno Oberdorf erhielt von Uefa-Präsident Aleksander Ceferin (re.) die Auszeichnung als beste junge Spielerin des Turniers.

Leno Oberdorf erhielt von Uefa-Präsident Aleksander Ceferin (re.) die Auszeichnung als beste junge Spielerin des Turniers.

Foto: dpa/Sebastian Christoph Gollnow

Deutschlands Mittelfeld-Abräumerin Lena Oberdorf (20) ist nach dem verlorenen EM-Final-Krimi gegen England (1:2 n.V.) als beste junge Spielerin des Turniers ausgezeichnet worden.

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„Sie hat ein großartiges Fußballverständnis. Das zeigt sie gerade in einer Dominanz auf dem Platz, die für eine so junge Spielerin extrem ungewöhnlich ist“, sagte Bundestrainer Martina Voss-Tecklenburg bereits vor dem Finale. Die Mittelfeld-Abräumerin vom VfL Wolfsburg habe seit ihrer Teilnahme bei der WM 2019 einen „Quantensprung“ in der Entwicklung gemacht: „Sie lernt permanent dazu, sie ist nie zufrieden mit sich. Das zeichnet sie aus.“

Die Trophäe als beste Spielerin des Turniers erhielt Englands Offensivspielerin Beth Mead, die sich vor DFB-Angreifern Alexandra Popp auch den Titel als beste Torschützin des Turniers sicherte. Die 27-jährige von Arsenal WFC hat ebenso wie die Stürmerin vom VfL Wolfsburg sechs Tore beim Turnier in England erzielt. Allerdings kam Mead mit fünf auf mehr Torvorlagen als Popp (0), die im Finale wegen muskulärer Probleme nur zuschauen konnte.

Die Torvorlagen werden laut Uefa-Reglement bei Torgleichheit als nächstes Kriterium herangezogen. Popp hatte vor dem Finale am Sonntag in allen fünf Spielen mindestens einen Treffer erzielt. Dies hatte vor der 31-Jährigen noch keine Spielerin bei einer EM geschafft. Beim 2:1 im Halbfinale gegen Frankreich sicherte die Olympiasiegerin von 2016 mit ihren beiden Toren den Einzug ins Endspiel.

Drittplatzierte der Torjägerinnen-Liste ist die Engländerin Alessia Russo mit vier Treffern. Bislang letzte deutsche Torschützenkönigin bei einer Europameisterschaft war die Duisburgerin Inka Grings 2009 (6 Tore) und 2005 (4).

Gleich fünf deutsche Fußballerinnen schafften es derweil in die Mannschaft der EM in England. Neben Kapitänin und Torjägerin Popp wurden Giulia Gwinn, Marina Hegering, Oberdorf und Klara Bühl aus dem Vize-Europameister-Team von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg berufen.

Europameister England stellt in Mary Earps, Leah Williamson, Keira Walsh und Mead vier Spielerinnen in der Elf des Turniers. Komplettiert wird die Mannschaft durch die Französin Sakina Karchaoui und die Spanierin Aitana Bonmati. Die Mannschaft des Turniers wurde vom beobachtenden Trainerstab der UEFA zusammengestellt.

(sid/old)
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