Corona-Schock für DFB-Frauen „Positiv und trotzdem positiv!“ - Klara Bühl verpasst EM-Halbfinale

Milton Keynes · Schlechte Nachrichten für die DFB-Auswahl: Klara Bühl wird das EM-Halbfinale gegen Frankreich verpassen. Die Angreiferin ist positiv auf das Coronavirus getestet worden, tat sich jedoch gleich als Mutmacherin hervor.

 Klara Bühl.

Klara Bühl.

Foto: AP/Rui Vieira

Die deutschen Fußballerinnen müssen im EM-Halbfinale gegen Frankreich am Mittwoch auf Klara Bühl verzichten. Die Flügelspielerin hat sich mit dem Coronavirus infiziert, dies teilte der DFB am Dienstag per Twitter mit. „Sie ist aktuell symptomfrei und wurde umgehend isoliert. Weitere Testungen des kompletten Teams und Staff fielen negativ aus“, hieß es vom Verband. Weitere Testungen des kompletten Teams und Staffs vor dem Duell in Milton Keynes (21.00 Uhr/ZDF und DAZN) fielen negativ aus.

Die 21 Jahre alte Offensivspielerin des FC Bayern München hatte bisher alle vier Spiele von Anfang an bestritten und beim 2:0-Sieg gegen Spanien auch ein Tor erzielt. „Positiv und trotzdem positiv!“, schrieb Bühl in einer ersten Reaktion in den sozialen Medien. „Mein Team wird morgen das Stadion zum Feiern bringen und euch mit großartigem Fußball begeistern! Ich freue mich jetzt schon auf das Spiel und werde alles geben um bald wieder mit den Mädels auf dem Platz stehen zu können!“ Lena Oberdorf versicherte ihrer Mitspielerin: „Wir werden weiter alles reinhauen und für Klara spielen. Und wir wissen um die Qualität in unserem Kader.“

Auch Lea Schüller hatte sich im Turnierverlauf infiziert und war nach siebentägiger Isolation vor dem Viertelfinal-Erfolg gegen Österreich (2:0) zum Team zurückgekehrt. Mit Ausnahme von Bühl stehen Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg alle Akteurinnen zur Verfügung. Ob Jule Brand in der Startelf für Bühl auf dem linken Flügel zum Einsatz kommen werde, wollte die Bundestrainerin nicht bestätigen. „Das Allerwichtigste ist, dass es Klara sehr gut geht und sie kaum Symptome hat“, sagte Voss-Tecklenburg über die „blöde Nachricht, mit der wir alle überhaupt nicht gerechnet haben“, die man aber als „nächste Herausforderung“ annehme.

Der Gewinner der Partie steht im Endspiel am Sonntag im Wembley-Stadion von London. Frankreich hat noch nie einen internationalen Titel gewonnen. Der Rekord-Europameister aus Deutschland siegte bisher acht Mal bei einer EM und ist bei diesem Turnier noch ohne Gegentor.

Es werde Mentalität brauchen, prophezeite Voss-Tecklenburg, „und es wird wehtun. Wir sind bereit und werden alles reinwerfen, was wir haben - es wird ein Top-Halbfinale.“ Die Französinnen kommen mit dem mühsamen, wenn auch hochverdienten 1:0 nach Verlängerung gegen die Niederlande - und mit zwei Tagen weniger Vorbereitung als die Deutschen nach ihrem 2:0 gegen Österreich.

Die DFB-Frauen triumphierten zuletzt bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro. Bei der EM 2017 in den Niederlanden und der WM 2019 in Frankreich schieden sie jeweils im Viertelfinale aus.

(sid/old)
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