Trainer Rösler angespannt Sandhausen-Spiel stellt für Fortuna die Weichen

Düsseldorf · Gegen Sandhausen entscheidet sich, ob der Zweitligist nach oben schauen darf oder sich nach unten orientieren muss. Auch dem Trainer ist anzumerken, dass es kein Spiel wie jedes andere ist.

 Uwe Rösler mit (v. li.) Edgar Prib, Jakub Piotrowski und Dawid Kownacki.

Uwe Rösler mit (v. li.) Edgar Prib, Jakub Piotrowski und Dawid Kownacki.

Foto: Frederic Scheidemann

Die vergangenen Wochen haben Uwe Rösler spürbar zugesetzt. Der Trainer des Fußball-Zweitligisten Fortuna steht unter gehörigem Druck, mit seinem Team endlich abzuliefern. Und so kann jede Frage, so harmlos sie auch für sich genommen sein mag, ausreichend sein, ihn aus der Reserve zu locken. Im Vorfeld der Partie gegen den SV Sandhausen am Samstag (13 Uhr, Arena) ist er also gefragt worden, ob sich mit einem Sieg die Möglichkeit auftun könnte, nach oben zu blicken – während man bei einer Niederlage wohl noch eine Weile unten drin hinge. Rösler hätte das einfach wegmoderieren können. Doch stattdessen ließ er sich vom Fragesteller erst einmal die Punktabstände zu Abstiegszone und Spitze aufsagen und machte es dadurch mehr zu einem Thema, als es sonst vermutlich geworden wäre.

Und dann unterlief dem 52-Jährigen auch noch ein kleiner Versprecher: Von einem „Abstiegskampfspiel“ sprach er mit Blick auf den Samstag, meinte dabei sicherlich im Zusammenhang mit dem aktuell sehr schlechten Rasen in der Arena eher den Charakter der Partie als tatsächliche Tabellenregionen – doch es passte irgendwie ins Bild dieses Tages.

Sportlich hat Rösler immer noch nicht den kompletten Kader beisammen. Doch die Situation hat sich im Vergleich zu den vergangenen Wochen schon merklich entspannt. In allen Mannschaftsteilen gibt es mittlerweile zumindest wieder Alternativen. Wenngleich einige Akteure noch nicht ganz soweit sind, über 90 Minuten zu gehen. Edgar Prib und Andre Hoffmann etwa, die deshalb gegen Sandhausen zunächst auf der Bank sitzen werden. „Ich gehe nicht gern mit Spielern ins Rennen, die noch nicht fit für die volle Distanz sind“, erklärte der Coach, ohne dabei Namen zu nennen; dass die beiden und zudem Alfredo Morales sowie Leonardo Koutris gemeint waren, schwang indes vernehmbar mit.

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Foto: Frederic Scheidemann

„Ich müsste lügen, wenn ich sagte, es sei ein Spiel wie jedes andere“, gab der Trainer zu. „Wir haben ganz klar den Anspruch, unser Momentum von zuletzt vier Punkten aus zwei Spielen fortzusetzen.“ Einer, auf den er dabei setzt, ist Christoph Klarer. „Er hat die absolute Leidenschaft“, lobte Rösler. „Chris wirft sich in jeden Ball. Es ist ganz schwer für einen Stürmer, ihn zu bespielen.“ Dass der junge Österreicher neben seinem Landsmann Kevin Danso innen verteidigen wird, erscheint klar. Im Gegensatz dazu wird sich eine Personalie im Sturm erst ganz kurzfristig entscheiden. Kenan Karaman flog erst am Donnerstagnachmittag aus Istanbul ab, wird am Freitag nach seiner Länderspieltour mit der Türkei regenieren statt zu trainieren. „Und dann besprechen Kenan und ich am Samstag in aller Ruhe, ob er von Beginn an spielt oder auf der Bank sitzt“, kündigte Rösler an.

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Foto: dpa/David Inderlied

Sandhausen – für viele ein Synonym für die Zweite Liga. Für Fortuna könnte die Partie ein Wendepunkt in der Saison sein. So oder so. Denn im Falle eines Sieges könnte man aus dem Stand plötzlich wieder vom Erreichen der Saisonziele träumen. Bei einer Niederlage, das weiß natürlich auch Rösler, würden die Mechanismen der Branche greifen und es langsam auch für ihn ungemütlich werden. Denn zwei Wochen Zeit, eine Mannschaft noch einmal neu einzustellen, sind im Fußball absoluter Luxus. Und der wird sich in diesem Kalenderjahr nicht wiederholen.

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