Starke Leistung gegen Bremen Fortunas Rensing liefert Argumente für neuen Vertrag

Düsseldorf · Noch ist nicht sicher, ob Torhüter Michael Rensing seinen Vertrag bei Fortuna Düsseldorf verlängern wird. Er möchte noch zwei Jahre bleiben, der Verein bietet nur einen Ein-Jahres-Kontrakt. Viele Fans wünschen sich eine baldige Annäherung.

 Fortunas Michael Rensing.

Fortunas Michael Rensing.

Foto: Falk Janning

Elfmeter – nein, die mag Michael Rensing nach wie vor nicht. Auch nicht nach 17 Jahren Karriere als professioneller Torhüter. Beim 4:1 von Fortuna Düsseldorf über Werder Bremen am Samstag trat Werders Kapitän Max Kruse in der 28. Minute vom Punkt aus gegen Rensing an, nachdem Fortunas Abwehrchef Kaan Ayhan seinen Gegenspieler Davy Klaassen im Strafraum gelegt hatte. „Rense“ sprang in die rechte Ecke, der Ball flog zum 2:1-Anschlusstreffer der Hanseaten in die linke. Wieder gelang es dem Düsseldorfer Keeper nicht, seinen ersten Elfmeter in der Fußball-Bundesliga abzuwehren – im 22. Versuch, wie Statistiker rasch errechneten.

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Diese kuriose Bilanz war allerdings auch schon das Einzige, was Rensing an diesem Samstagnachmittag nicht auf der positiven Seite verbuchen durfte. Ansonsten passte alles: den zwölften Saisonsieg eingefahren, mit den Fortuna-Fans unter den 52.500 Zuschauern in der ausverkauften Arena eine rauschende Party gefeiert und obendrein selbst eine ganz starke Leistung abgeliefert. Denn ganz so leicht, wie es das Ergebnis vermuten lässt, fiel dem Aufsteiger das Siegen diesmal nicht: Dafür war schon ein ausgezeichneter Tag des Torhüters notwendig.

„Wir haben in der ersten Hälfte nicht allzuviel zugelassen“, erklärte Innenverteidiger Andre Hoffmann. „Nach der Pause sah das anders aus, da sind die Bremer einige Male durchgekommen. Aber dafür haben wir ja den Michael Rensing hintendrin.“ Und der zeigte sich von seiner besten Seite, vor allem bei einer Doppelchance Werders in der 82. Minute, die er reaktionsschnell vereitelte, und dann noch einmal drei Minuten später bei einer Klasseparade gegen Kruse.

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Foto: dpa/Marius Becker

Rensing sammelte damit Argumente für einen neuen Vertrag, über den sein Berater nun schon seit einigen Wochen mit Fortunas Sportvorstand Lutz Pfannenstiel verhandelt. Dabei ist die Sachlage grundsätzlich klar: Der 34-Jährige möchte gern bleiben, Pfannenstiel möchte ihn auch gern behalten, wenn auch nicht mehr als sichere Nummer eins. Die Vereinsführung hat klar erklärt, dass ein neuer Keeper verpflichtet wird, der das Zeug hat, Rensing aus dem Kasten zu verdrängen. Der gebürtige Emsländer wäre auch bereit, den Kampf ums Fortuna-Tor aufzunehmen – allerdings nicht nur für ein Jahr, wie es Pfannenstiel vorschwebt.

Der frühere Münchner baut derzeit mit seiner Ehefrau ein Haus im Düsseldorfer Norden, möchte seine Karriere bei Fortuna beenden. Als Grundstock dafür will sein Berater einen Zwei-Jahres-Kontrakt erreichen, und dazu ist der Klub noch nicht bereit. Da mag auch noch in den Köpfen herumspuken, dass Rensing rund um die Winterpause herum einige mentale Probleme offenbarte und nicht seine Topleistung abrufen konnte. Inzwischen ist er allerdings längst wieder ganz der Alte, zeigte in den vergangenen Wochen eine Topleistung nach der anderen.

Noch ist nichts entschieden, scheint eine Einigung möglich. Viele Fans würden es sich wünschen, denn ob als Nummer eins, eins B oder zwei: Bei Michael Rensing weiß man, was man hat. Und auf diesen Vorteil kann ein Aufsteiger im schweren zweiten Bundesligajahr im Grunde gar nicht verzichten.

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