Rückschlag für Fortuna Türkischer Verband macht Rückzieher bei Karaman
Update | Düsseldorf · Fortuna Düsseldorf muss am Montag im Zweitliga-Duell gegen den VfL Bochum nun doch auf Angreifer Kenan Karaman verzichten. Der türkische Verband hat im letzten Moment einen Rückzieher gemacht und besteht auf die Anreise am Sonntag. Wie Fortuna reagiert.
Das ist Kenan Karaman
Noch vor einigen Tagen war man bei Fortuna total hoffnungsfroh. Nach tagelangen Gesprächen mit dem türkischen Verband schien es eine Einigung gegeben zu haben. Doch nun die Kehrtwende: Die Türken bestehen auf eine Anreise von Kenan Karaman bereits am Sonntag. Damit steht der 27-Jährige nicht für das Zweitliga-Spiel gegen den VfL Bochum zur Verfügung.
Aufgrund von diversen Absagen könne man die Zusage nicht halten. Karaman werde für die WM-Qualifikationsspiele gegen die Niederlande (24. März), in Norwegen (27. März) und gegen Lettland (30. März) gebraucht. Fortunas sportliche Leitung dagegen wollte Karaman unbedingt beim wichtigen Zweitliga-Heimspiel gegen den VfL Bochum am Montag (20.30 Uhr) noch dabeihaben.
Nach zähen Verhandlungen schien es Sportvorstand Uwe Klein gelungen zu sein, Trainer Uwe Rösler diesen Wunsch zu erfüllen. Der 27-Jährige, so die Abmachung, sollte noch gegen Bochum mitmischen und erst danach dann zur Nationalmannschaft anreisen. Doch daraus wird nun nichts.
So könnte Fortunas Startelf gegen Sandhausen aussehen
„Natürlich haben wir uns das anders vorgestellt“, sagt Vorstand Klaus Allofs. „Wir hatten die schriftliche Zusage des Verbands. Durch die Absagen fühlten sie sich daran aber offenbar nicht gebunden. Wir können dagegen nichts machen. Ohne die Zustimmung der Türken wäre Kenan am Montag gegen Bochum nicht spielberechtigt.“ Heißt: hätte Karaman gesagt, dass er nicht anreisen würde, hätte man ihm dennoch die Zustimmung verweigern können. Es handelt sich dabei um offiziell im Terminkalender geblockte Zeiten.
„Jetzt müssen wir eben ohne ihn klarkommen. Ich bin mir sehr sicher, dass die anderen Spieler ihn ersetzen werden. Aber natürlich fehlt uns dadurch Qualität“, sagt Allofs. „Wir können uns nur damit beschäftigen, was uns auch zur Verfügung steht. Alle wissen um die Bedeutung der Partie für uns am Montag. Da muss niemand noch einmal gesondert motiviert werden.“
Klein will dem türkischen Verband keinen Vorwurf machen. „Über Nacht haben sich ein paar Dinge geändert“, sagt er. „Wir sind grundsätzlich dankbar, dass man uns ursprünglich überhaupt das Angebot gemacht hat.“ Ausschlaggebend für die Kehrtwende waren laut T.F.F. die kurzfristigen Absagen diverser Spieler des türkischen Nationalmannschaftskaders aufgrund von Corona-Regelungen in Frankreich. „Ich gehe davon aus, dass Kenan am Mittwoch gleich in der Startelf stehen wird“, sagt Klein.
Ein juristische Handhabe gab es für Fortuna nicht. Vor der Saison ist der sogenannte Rahmenterminplan abgestimmt worden. Die genaue Terminierung der Partie ist allerdings erst im Laufe der Saison gemacht worden. Für Fortuna ein Wettbewerbsnachteil. „Wir haben natürlich Rücksprache mit DFL und DFB gehalten“, erzählt Klein. „Wir haben da aber einfach keine Möglichkeiten. Wir wollen auch nicht jammern. Ich bin sehr sicher, dass die Spieler, die am Montag auf dem Platz stehen werden, sich auch für Kenan zerreißen werden.“
