Fan-Ärger über Spielauswahl Leipzig gegen Hoffenheim - ARD verteidigt Pokal-Übertragungen

Düsseldorf · Die ARD hat ihre Auswahl der Live-Übertragungen in der zweiten Runde des DFB-Pokals verteidigt. Man wolle die Vielfalt des deutschen Fußballs abbilden, heißt es in einer Stellungnahme an unsere Redaktion. Viele Fans ärgern sich über die Entscheidung.

DFB-Pokal bei der Siegerehrung (Archiv).

DFB-Pokal bei der Siegerehrung (Archiv).

Foto: dpa

In der zweiten Runde des DFB-Pokals gibt es durchaus gleich eine Reihe von Partien von gesteigertem Interesse. Mit Borussia Mönchengladbach und Bayer 04 Leverkusen (31. Oktober, 20.45 Uhr) treffen zwei Bundesliga-Klubs mit Europapokal-Ambitionen aufeinander. Borussia Dortmund empfängt den aufstrebenden Zweitligisten Union Berlin (31. Oktober, 18.30 Uhr). Zwischen dem 1. FC Köln und dem FC Schalke 04 steigt ein Duell zweier Traditionsklubs. Das Erste zeigt indes live die Partie des Regionalligisten SV Rödinghausen gegen Rekordmeister Bayern München (30,. Oktober, 20.45 Uhr) und das als „EL Plastico“ verschriene Duell RB Leipzig gegen 1899 Hoffenheim (31. Oktober, 20.45 Uhr).

Im Internet ist ein mittelschwerer Sturm der Entrüstung ob dieser Entscheidungen ausgebrochen. Bei Twitter machen sich zahlreiche Fans über die Auswahl lustig, andere machen dort ihrer Wut Luft oder zeigen zumindest ihr Unverständnis für die Auswahl.

So ärgern sich die Fans im Netz über die Pokal-Übertragung
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Foto: dpa/Soeren Stache

Bei der ARD Sportschau kann man den Spott über die Entscheidung nicht nachvollziehen. „Für die Ansetzungen im DFB-Pokal spielen vor allem Vorgaben der Zentralen Informationsstelle Sporteinsätze (ZIS) und Ansetzungen in Verbindung mit Europa League- oder Champions League-Teilnehmern eine Rolle. Die aus unserer Sicht sportlich attraktivsten Begegnungen der 2. Hauptrunde im DFB-Pokal, RB Leipzig gegen TSG 1899 Hoffenheim und 1. FC Köln gegen FC Schalke 04, wurden am Mittwoch angesetzt. Aus diesem Grund mussten wir uns für eine der beiden Partien als Live-Spiel entscheiden“, sagt ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky. „Da wir uns stets bemühen, durch unsere Spielauswahl die Vielfältigkeit des deutschen Fußballs abzubilden und erst in der letzten Saison eine Pokalbegegnung zwischen Schalke und Köln live im Ersten übertragen haben, fiel unsere Entscheidung zugunsten der Begegnung Leipzig gegen Hoffenheim. Weiterer inhaltlicher Grund für die Wahl war auch die besondere Situation des gegenwärtigen Hoffenheim- und zukünftigen Leipzig-Trainers Julian Nagelsmann.“

Soweit, so verständlich. Weniger nachvollziehbar sind die Argumente beim anderen Live-Spiel. „Zusätzlich haben wir uns für die Übertragung eines weiteren Live-Spiels am Dienstagabend entschieden. Dabei fiel unsere Wahl auf das Spiel des Regionalligisten SV Rödinghausen gegen den Rekord-Pokalsieger FC Bayern München. Den einzigartigen, besonderen Reiz des DFB-Pokals – vor allem in den ersten Runden – macht das Duell 'Klein gegen Groß' aus“, befindet der ARD-Mann. „Kein anderer nationaler Fußball-Wettbewerb gibt Vereinen aus dem Amateurbereich die Chance, sich in professionellem Umfeld mit den ganz Großen zu messen. Die erste Runde des diesjährigen DFB-Pokals hat wieder gezeigt, dass sich keineswegs immer der vermeintlich stärkere Verein durchsetzt. Die Siege vom SSV Ulm 1846 gegen den Pokalsieger 2018 Eintracht Frankfurt oder der Sieg von Drittligist Hansa Rostock gegen den VfB Stuttgart sind bester Beweis hierfür.“

In Mönchengladbach wollte man die Entscheidung nicht kommentieren. Für Fußball-Fans bleibt immerhin noch die Option, die Partien über den Bezahlsender „Sky“ zu sehen.

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