Borussias Keeper patzt in Leverkusen Ein Sommer in der Achterbahn

Mönchengladbach · Nach zuletzt stabilen Spielen erlebte Yann Sommer einen „schwierigen Abend“ in Leverkusen. Für den Patzer beim 2:2 suchte er keine Entschuldigung, hatte aber eine Erklärung, was die Probleme verursachte.

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Das ist Yann Sommer

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Foto: dpa/Hendrik Schmidt

Dass Yann Sommer dieses Sprachbild wählte, war nachvollziehbar. „Ein Spiel wie eine Achterbahnfahrt“, schrieb Borussias Torwart bei Instagram. Wobei andere Fahrgeschäfte besser zum persönlichen Arbeitstag des Schweizers gepasst hätten. Vier Tore kassierte er, zweimal sah er dabei nicht gut aus und er wehrte keinen einzigen Ball ab. Der „freie Fall“ wäre übertrieben als Vergleichsgröße vom Rummelplatz, doch Sommer musste nach dem 3:4 bei Bayer 04 Leverkusen konstatieren: „Ein schwieriger Abend für einen Torhüter.“

Bei Nadiem Amiris Distanzschuss bewahrte Sommer die Fahne des Linienrichters vor der Diskussion, ob er den Ball zu spät gesehen hatte oder ob trotzdem eine bessere Reaktion möglich gewesen wäre. Lucas Alario entlastete ihn beim 1:1 mit einem perfekten Abschluss in den Winkel, ein Traumtor. Ebenso klar war die Angelegenheit dann in der 41. Minute, als Florian Wirtz flankte und Alario zum 2:2 einköpfte. Nur eben mit der klaren Feststellung, dass dies ein echter Patzer von Sommer war.

„Die Flanke ist schwieriger, als sie aussieht“, sagte er. „Der Ball fällt ein bisschen schneller runter, als gedacht.“ Doch der 31-Jährige war damit eher im beschreibenden als im entschuldigenden Modus unterwegs. „Klassischer Torwartsatz: Wenn du rauskommst, musst du ihn haben“, sagte Sommer. Darauf habe sich auch Nico Elvedi verlassen, der gegen Alario nicht hochsprang.

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Foto: dpa/Marius Becker

Spricht man über Sommers bisherige Saison, kommt das schon hin mit der Achterbahnfahrt. Im Trikot der Schweiz ließ er einen Schuss nach vorne abprallen, ein Ukrainer staubte ab. Im Derby gegen Köln blieb ein Fehler bei der Ballannahme ohne Folgen, dafür tauchte Sommer beim wertlosen 1:3 des FC nicht optimal ab. In der Nationalmannschaft passte er dann beim Tiki-Taka im eigenen Strafraum unsauber zu Ex-Kollege Granit Xhaka, der fatal ausrutschte. Diesmal kamen die Abstaubenden aus Spanien.

Bis zum schwierigen Abend in Leverkusen hatte Sommer wirklich gute Wochen erlebt, darunter nicht nur das erste Zu-Null-Spiel der Saison gegen RB Leipzig, sondern gleich zwei weiße Westen hintereinander. Gegen die Werkself am Sonntag wurde Sommer nach 207 Pflichtspielminuten erstmals wieder bezwungen.

In den Zeitraum fielen auch 90 Minuten gegen Schachtjor Donezk, in denen er nur einmal arg gefordert war. Während er Tetês Tunnelversuch in der Champions League noch stark abwehrte, kassierte er gegen Leverkusen Leon Bailey aus viel spitzerem Winkel einen Treffer durch die Beine. „Natürlich darf der vielleicht nicht reingehen“, gab er zu.

 Beim 2:2 von Lucas Alario kommt Yann Sommer zu spät.

Beim 2:2 von Lucas Alario kommt Yann Sommer zu spät.

Foto: AP/Martin Meissner

Sommers Gesamtfazit der ersten Niederlage seit dem 20. September, als es ein 0:3 in Dortmund gab, ließ sich auch als Selbstbeschreibung verwenden: „Es waren zu viele Fehler.“ Trotzdem hätte Borussia dieses Spiel nicht verlieren müssen.

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