Borusse nach Verletzung zurück Hofmann nimmt wieder Anlauf

Mönchengladbach · In zwei Jahren bei Borussia Mönchengladbach ist Flügelspieler Jonas Hofmann kaum vorangekommen. Nach einer Verletzung probiert er es wieder.

 Luft für 90 Minuten: Jonas Hofmann wollte seinem Trainer Dieter Hecking beim Testspiel in Düsseldorf zeigen, dass wieder mit ihm zu rechnen ist.

Luft für 90 Minuten: Jonas Hofmann wollte seinem Trainer Dieter Hecking beim Testspiel in Düsseldorf zeigen, dass wieder mit ihm zu rechnen ist.

Foto: Falk Janning

Pech mit dem Schiedsrichter konnte Jonas Hofmann jetzt wirklich nicht auch noch gebrauchen. Auf dem Boden krümmte sich Borussias Flügelspieler, während seine Kollegen auf Felix Zwayer einredeten. Der joggte zur Seitenlinie, um sich selbst ein Bild zu machen von der schmerzverursachenden Szene. Es lief die 86. Minute im Derby zwischen Köln und Gladbach, und selbst die FC-Fans dürften damit gerechnet haben, dass Zwayer auf den Elfmeterpunkt zeigt, wenn er zurückkommt aus "Review Area". Tat er nicht. Und so war Hofmann, von Kölns Jorge Meré einen Sekundenbruchteil nach seinem Fehlschuss umgegrätscht, eine von mehreren tragischen Figuren am vergangenen Sonntag.

Vor zwei Jahren ist Hofmann in der Winterpause für acht Millionen Euro aus Dortmund gekommen, bis dahin waren nur vier Gladbacher teurer gewesen. Der Versuch in Köln war seitdem sein 41. Torschuss in der Bundesliga. Neun davon hielt der Torwart, vier trafen Aluminium - drin war keiner. Bei Borussias Fans hat es Hofmann mit seiner Abschlussschwäche schwer. Dass seine einzigen beiden Treffer - im Europa-League-Hinspiel auf Schalke und im DFB-Pokal-Halbfinale gegen Frankfurt - letztlich wertlos waren, dafür konnte Hofmann nichts. Hier schließt sich dann wieder der Kreis: Stellt er sich mal gut an, kommt gerne Pech dazu.

Noch eine derartige Szene mit Symbolwert spielte sich vergangenen Oktober in Hoffenheim ab: Hofmann durfte mal wieder von Beginn an ran, legte gut los, blieb nach einem starken Pass auf Thorgan Hazard aber im Rasen hängen und fiel mit einem Innenbandteilriss zwei Monate aus. Am Dienstag gehörte er in Dieter Heckings zusammengewürfelter Mannschaft beim 0:2 im Testspiel gegen Fortuna Düsseldorf zu den Rekonvaleszenten. Erstmals seit einer gefühlten Ewigkeit spielte Hofmann 90 Minuten. "Man hat gesehen, dass ich wieder voll da bin. Auch von der Luft her geht es. Ich fühle mich gut", sagte er anschließend. In Köln war er Borussias dritter Einwechselspieler gewesen. Den Auftritt in Düsseldorf, bei dem er erst auf der Außenbahn und dann im Zentrum spielte, sah er als Schritt in die richtige Richtung.

"Wir wollten dem Trainer zeigen, dass wir nah an der Mannschaft sind, um ihm das Leben schwer zu machen bei der Aufstellung", sagte Hofmann. Dass es in seiner Zeit in Gladbach bislang selten rund lief, streitet er nicht ab. "Bislang habe ich nur in der letzte Rückrunde regelmäßig gespielt", sagte Hofmann. "Da hat es leider nur zu Pokaltoren gereicht. In der restlichen Zeit hat mich die eine oder andere Verletzung zurückgeworfen. Danach muss man sich immer wieder rankämpfen." Fünf Konkurrenten hat er auf der Außenbahn bei Borussia, und bis auf Thorgan Hazard gehören alle ebenfalls zur Fraktion derer, die sich im Kalenderjahr 2018 endlich oder wieder durchsetzen wollen.

"Es ist schwer, wenn man immer wieder Nackenschläge bekommt. Aber ich bin erst 25, da bleibt noch genügend Zeit", sagte Hofmann. "Ich muss mich immer wieder herankämpfen und darf den Kopf nicht hängen lassen. Generell bin ich auch kein Typ, der sich von solchen Sachen runterziehen lässt." Sein letztes Bundesligator hat er übrigens am 20. September 2015 erzielt, für Dortmund bei einem 3:0 gegen Leverkusen.

Es war der Sonntag, an dem ein gewisser Lucien Favre in Gladbach zurücktrat.

(RP)
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