Attacke bei einem C-Liga-Fußballspiel Bewusstlos geschlagener Schiedsrichter äußert sich erstmals

Frankfurt/Main · Bei einem C-Liga-Fußballspiel in Hessen wird der Schiedsrichter brutal niedergeschlagen. Jetzt äußert sich der verletzte Unparteiische erstmals zur Attacke. Er distanziert sich vor allem von der Debatte um die Herkunft des Täters.

 Der Schiedsrichter steckt die Rote Karte in seine Tasche.

Der Schiedsrichter steckt die Rote Karte in seine Tasche.

Foto: dpa/Armin Weigel

„Es war nicht nur ein Angriff auf mich als Schiedsrichter. Das war ein Angriff auf unseren Amateurfußball“, erklärte der Referee auf seiner Facebook-Seite und bedankte sich bei allen Helfern sowie für die große Anteilnahme und Unterstützung.

Der 22-Jährige war in der Partie des FSV Münster gegen den TV Semd von einem Spieler der Gastgeber bewusstlos geschlagen worden. Ein Rettungshubschrauber brachte ihn damals ins Krankenhaus. Inzwischen konnte er das Krankenhaus wieder verlassen und befindet nach eigener Aussage „auf dem Weg der Besserung.“ Derzeit erholt er sich daheim von den Folgen der Tat.

Der Referee bat aber, nur den Einzeltäter zu sehen und distanzierte sich von jeglichen Angriffen auf den gesamten Verein oder die Familie des Täters sowie von der Debatte über die Nationalität und Herkunft des Spielers. „Für mich macht dies keinen Unterschied“, sagte der Unparteiische vom GSV Breitenbrunn. Er glaube auch nicht, dass „die AFD das Problem für die Gewalt auf unseren Sportplätzen ist. Die AFD ist aber bestimmt auch nicht die Lösung!“

Münster hatte nach der Prügelattacke seine 1. Mannschaft vom laufenden Spielbetrieb abgemeldet, den Täter aus dem Verein ausgeschlossen und diesem ein lebenslanges Hausverbot erteilt.

(dpa/old)
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