Bayer Leverkusen Der Bökelberg und die DDR lassen Teamchef Hyypiä völlig kalt

Leverkusen · In Mönchengladbach geht es für Bayer 04 darum, eine 24 Jahre alte Serie weiterzuführen. Indes wird die Werkself erstmals in diesem Jahr umgebaut.

 Die Chancen stehen gut, dass er seinen achten Saison-Einsatz in der Liga bestreitet: Manuel Friedrich (r., hier im Test gegen Waalwijk im Januar).

Die Chancen stehen gut, dass er seinen achten Saison-Einsatz in der Liga bestreitet: Manuel Friedrich (r., hier im Test gegen Waalwijk im Januar).

Foto: Ksmedianet

Sie dürften nicht unglücklich sein bei Bayer 04, dass es am Samstag so gegen 17.20 Uhr wieder ein anderes zentrales Gesprächsthema geben wird als die 2:3-Niederlage gegen Dortmund. Beide Teams erhielten im Nachgang viel Applaus für ihre Vorstellung. Aber so richtig verneigen wollte sich Leverkusens Teamchef Sami Hyypiä dafür auch gestern nicht. "Das Spiel war hervorragend für Neutrale und für Dortmund — aber nicht für uns." Die Erkenntnis, gegen ein Spitzenteam trotz 0:2-Rückstandes spielerisch mithalten zu können, war schließlich mit einem tabellarischen Rückschritt verbunden.

Daher hofft Hyypiä, dass seine Schützlinge am Samstag gegen Borussia Mönchengladbach (Borussia-Park, 15.30 Uhr) "nicht wieder zwei Tore kassieren müssen, um Charakter zu zeigen. Ich hoffe, dass tun sie schon beim Stand von 0:0." Zwar langte es auch in der Hinrunde nicht zu einem Sieg gegen Lucien Favre und Co (1:1). Allerdings stand Bayer seinerzeit ganz am Anfang seiner Serie von zwölf Spielen ohne Niederlage, die die Leverkusener in den Dunstkreis einer neuerlichen Champions-League-Teilnahme gehievt hat. Auch wenn Hyypiä diesbezüglich auf die Bremse tritt: Er halte das althergebrachte Ziel vom "internationalen Startplatz" weiterhin für sinnvoll. "Ich sage nicht, dass ich die Champions League nicht nehmen würde. Aber es ist besser, jetzt nicht so viel darüber nachzudenken, wo wir im Mai stehen werden", bekräftigt der Teamchef.

Im Hier und Jetzt sieht sich Bayer einem Gegner gegenüber, "der sich gegenüber der Hinrunde verbessert hat. Und durch den Rückschlag in der letzten Woche (1:2 gegen Nürnberg) will Mönchengladbach etwas gutmachen", merkt Hyypiä an. Dass es seinem Team in die Karten spielen könnte, dass die Leverkusener letztmals ein Liga-Spiel am Niederrhein verloren haben, als es dort noch ein Stadion namens Bökelberg und weiter im Osten ein Staat namens DDR gab (0:2 am 25. Februar 1989), lässt den Finnen völlig kalt: "Ich glaube nicht an Statistiken. Jede Serie geht einmal zu Ende."

Zumindest eine kleine Serie endet heute: Nachdem die Leverkusener zuletzt dreimal in Folge in der gleichen Startformation angetreten sind, muss beim heutigen Gastspiel etwas umgebaut werden: Während bei Mittelfeldspieler Stefan Reinartz (Magen-Darm-Grippe) gestern noch Aussicht auf einen Einsatz bestand, fehlt Innenverteidiger Ömer Toprak definitiv. Er sitzt eine Gelbsperre ab, und Manuel Friedrich ist der aussichtsreichste Kandidat, um ihn zu vertreten. Allerdings seien auch Daniel Schwaab und Michal Kadlec geeignete Alternativen, ergänzt Hyypiä. In dieser Frage werden er und Trainer Sascha Lewandowski "bis Samstag 14.30 Uhr eine Entscheidung getroffen haben — hoffentlich".

(RP/ac)
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