Leverkusen Parteiaustritte wegen Buchhorn-Krause-Streit

Leverkusen · Die Auseinandersetzung von Oberbürgermeister Reinhard Buchhorn mit FLK-Präsident Uwe Krause könnte sich langsam zu einer großen Affäre für die CDU und die Stadtpolitik auswachsen. Mindestens ein CDU-Mitglied hat unter Hinweis auf diesen Streit den Parteiaustritt erklärt, bestätigte CDU-Parteivorsitzender Stefan Hebbel.

FLK-Präsident Krause hatte bei der Prinzenproklamation, an der Buchhorn aus persönlichen Gründen nicht teilgenommen hatte, eine (wohl humorvoll gemeinte) Anspielungen auf die Größe des Oberbürgermeisters gemacht: "der große Kleine wurde nicht vermisst". Buchhorn hörte davon und wertete die Bemerkung und andere Krause-Formulierungen als despektierlich. Ein kurzes Gespräch zwischen den Männern löste den Konflikt nicht. "Ich habe kein Problem mit Herrn Buchhorn", sagte Krause gestern. Er könne anhand der Videoaufzeichnung belegen, was er gesagt habe. So könne der Oberbürgermeister die Wahrheit erfahren.

In der Affäre spielt für Stadtchef Reinhard Buchhorn eine Rolle, dass er Aufsichtsrat bei der EVL ist, also beim Arbeitgeber von Krause. Deshalb müsse sich EVL-Bediensteter Krause mit öffentlichen Bemerkungen zurückhalten, findet der Oberbürgermeister und forderte in einer Mail an FLK-Senatspräsidenten Lorenz Smidt und EVL-Geschäftsführer Rolf Menzel, Krause solle "einfach mal die Klappe halten".

Dies wiederum führte zu dem bemerkenswerten Auftritt des FLK-Präsidenten beim Luminaden-Sturm an Weiberfastnacht. Krause erschien mit zugeklebtem Mund. Fast hätte der wütende Buchhorn deshalb die Veranstaltung abgebrochen. Der Vorstand des Festausschusses erklärt sich mit Krause solidarisch. "Ich gehe auch noch einmal zu einem Gespräch mit dem Oberbürgermeister, der Karneval soll weiterlaufen", erklärte Krause.

Der ausgetretene Christdemokrat gehörte zum Ortsverband Schlebusch, zu dem auch Buchhorn zählt. Das CDU-Mitglied hat sich geärgert, dass sich Buchhorn wegen der Prinzenproklamation beim Arbeitgeber von Krause beschwert hat. Da höre es aber auf, habe das CDU-Mitglied erklärt, sagte Hebbel. Auf der Ebene, auf der sich der Streit befinde, könne die Sache jedenfalls nicht bleiben.

(RP)
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