Nach Krawallen von Nizza Haftbefehle und Hausdurchsuchungen bei Fans in Köln und Umgebung

Köln · Nach den Krawallen beim Conference-League-Spiel zwischen OGC Nizza und dem Fußball-Bundesligisten 1. FC Köln hat die Kölner Polizei Haftbefehle gegen fünf mutmaßliche Tatbeteiligte vollstreckt.

 Anhänger des 1. FC Köln liefern sich in Nizza Auseinandersetzungen mit gegnerischen Fans.

Anhänger des 1. FC Köln liefern sich in Nizza Auseinandersetzungen mit gegnerischen Fans.

Foto: AP/Daniel Cole

Wie die Polizei am Mittwoch mitteilte, durchsuchen Beamte seit den frühen Morgenstunden Wohnungen und Häuser in Köln, Hürth, Pulheim und Bergisch Gladbach. Genauere Informationen zu den Ermittlungen und des Einsatzes will die Polizei bei einer Pressekonferenz um 14 Uhr vorstellen.

Am 8. September war es in Nizza zu Auseinandersetzungen im Stadion und dessen Umfeld gekommen, mehrere Menschen wurden verletzt. Der Anstoß hatte sich um eine Stunde verzögert, Köln und Nizza hatten sich letztendlich 1:1 (1:0) getrennt.

Der 1. FC Köln ist wegen der Fan-Ausschreitungen bereits von der Uefa bestraft worden. Die Rheinländer wurden zu einer Geldstrafe in Höhe von 100.000 Euro verurteilt, außerdem dürfen in den zwei kommenden Auswärtsspielen in der Conference League keine Tickets an die FC-Fans verkauft werden. Bestraft wurde das Abbrennen von Pyrotechnik, das Werfen von Gegenständen und die Unruhen auf den Rängen beim Spiel in Nizza.

Am Vormittag äußerte sich die Gewerkschaft der Polizei (GdP) NRW zu den Durchsuchungen. „Das ist ein starkes Zeichen des Rechtsstaates – und es kommt zur richtigen Zeit“, sagte der GdP-Landesvorsitzende Michael Mertens mit Blick auf das am Donnerstag anstehende Conference-League-Spiel 1. FC Köln gegen Partizan Belgrad. Das Spiel gilt als brisant, die Polizei wird mit verstärkten Kräften im Einsatz sein. Mertens sagte: „Fans sind willkommen, Straftäter haben im Stadion nichts zu suchen.“

Auch NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) hat sich nun bei Polizei und Zeugen gedankt. Er sei froh, „dass Polizei und Staatsanwaltschaft konsequent ermittelt haben und in kurzer Zeit mehrere Gewalttäter identifizieren und festnehmen konnten“, sagte Reul am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur in Düsseldorf. Die Bilder der Ausschreitungen bei dem Spiel vom 8. September seien entsetzlich gewesen, sagte der Minister. „Offenbar haben diese Leute nur eines im Sinn: Randale, Krawall und Gewalt. Mit Fußball oder Fan-Kultur hat das nichts zu tun.“

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(ako/hsr/sid/dpa)
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