Bayers Edmond Tapsoba „Wir sind in Porto, um zu gewinnen“

Porto · Bayer Leverkusens Innenverteidiger Edmond Tapsoba kennt sich gut im portugiesischen Fußball aus. Der 23-Jährige geht zuversichtlich in das Champions-League-Duell mit dem FC Porto, warnt aber auch vor der Stärke des Gegners.

Kennt sich im portugiesischen Fußball nach seiner Zeit bei Vitoria Guimaraes gut aus: Bayer Leverkusens Innenverteidiger Edmond Tapsoba (r.).

Kennt sich im portugiesischen Fußball nach seiner Zeit bei Vitoria Guimaraes gut aus: Bayer Leverkusens Innenverteidiger Edmond Tapsoba (r.).

Foto: AFP/MIGUEL RIOPA

Zurück nach Portugal zu kommen, ist für Edmond Tapsoba eine emotionale Angelegenheit. Als Jugendspieler wechselte er 2017 aus seinem Heimatland Burkina-Faso auf die iberische Halbinsel. Aus der U19 des Leixoes SC kam er zu Vitória Guimaraes, wo er sich über die zweite Mannschaft schnell zum Stammspieler des portugiesischen Erstligisten entwickelte. Obwohl er bereits im Januar 2020 zu Bayer Leverkusen wechselte, haben die Fans in Guimaraes dem 23-jährigen Innenverteidiger eine besondere Ehre erwiesen: Er ist in die Jahrhundert-Elf des Klubs gewählt worden.

„Das ist sehr wichtig für mich. Ich kann mich nur bedanken und werde auch für sie immer weiter an mir arbeiten“, sagte Bayers Abwehrspieler im Vorfeld des Champions-League-Spiels beim FC Porto am heutigen Dienstag (21 Uhr/Dazn). Den kommenden Gegner der Werkself kennt er noch aus seiner Zeit in Portugal. „Das ist ein super Klub und ein starkes Team mit tollen Fans. Es wird ein sehr schwieriges Spiel für uns. Ich habe sie zuletzt gegen Braga gesehen, da haben sie 4:1 gewonnen. Aber auch wir sind hier, um zu gewinnen.“

Ein Sieg gegen die noch punktlose Mannschaft des ehemaligen Top-Spielers Sérgio Conceicao wäre sowohl für die Tabelle der Gruppe als auch für die Gemütslage des Werksklubs ein wichtiger Schritt. In der Bundesliga sieht es auf Platz 17 finster aus für die Mannschaft von Trainer Gerardo Seoane. Entsprechend hilfreich wäre ein Erfolgserlebnis in der Hafenstadt am Atlantik – auch mit Blick auf das anstehende Spiel gegen den FC Schalke am Samstag.

Wer in der Partie die Favoritenrolle innehat, will Seoane nicht festlegen. „Das ist schwierig zu beurteilen, aber in diesem Wettbewerb ist es immer ein Plus, zuhause zu spielen“, sagt der Schweizer. „Porto hat eine sehr kompetitive Mannschaft mit viel Erfahrung im Kader. Sie sind ein sehr schwieriger Gegner, aber in dieser Gruppe hat man gesehen, dass jede Mannschaft gegen die anderen eine Chance hat. Es ist in meinen Augen ein sehr ausgeglichenes Duell.“

Bayer hat durch den Sieg gegen Atlético Madrid nach der Auftaktpleite beim FC Brügge nun die Chance, einen wichtigen Erfolg in der Gruppe zu landen. Porto hingegen muss im Grunde gewinnen, um die realistische Chance auf das Überwintern im europäischen Fußball zu wahren. „Sie haben sehr viele technisch begabte Spieler in der Offensive. Aber wir wollen natürlich nicht, dass sie in die Nähe unseres Tors kommen“, beschreibt Tapsoba die Zielsetzung für das Abendspiel.

Nach dem desolaten 0:4 beim FC Bayern sind Seoane und die Mannschaft in der Bringschuld, in Porto einen komplett anderen Auftritt hinzulegen. Dabei geht es auch um die Zukunft des Coaches unter dem Bayer-Kreuz. Das haben Sportgeschäftsführer Simon Rolfes und Geschäftsführer Fernando Carro zuletzt mehr als deutlich gemacht.

„Es ist klar, dass wir nach der Leistung in München enttäuscht waren“, sagt der Schweizer. „Die Mannschaft und der Staff haben sich selbstkritisch hinterfragt, was im Moment fehlt. Die Resultate sind seit Saisonbeginn nicht zufriedenstellend und das macht was mit einem. Aber ich spüre, dass sich die Mannschaft der Situation bewusst ist.“ Insofern sei auch eindeutig, was auf dem Rasen des Estádio do Dragao, dem Drachenstadion, benannt nach dem Fabelwesen im Wappen des Champions-League-Siegers von 2004, zu sehen sein müsse.

„Das nächste Spiel ist immer auch eine Chance, den Zuschauern eine andere Leistung anzubieten und eine Freude zu machen“, sagt Seoane und fügt mit Blick auf seine persönliche Situation hinzu: „Ich bin lange genug im Geschäft und es ist klar, dass die Resultate immer das wichtigste sind.“

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