Krefeld Pinguine seit drei Auswärtsspielen ohne Treffer Coach Reid sucht neue Sturmreihen

Krefeld · Pinguine-Trainer Brandon Reid stellte am Sonntag während des Spiels in Augsburg vier neue Sturmformationen zusammen, die aber die Torflaute nicht beheben konnten. Nun muss der Coach tüfteln.

 Die dritte Sturmreihe mit Philip Kuhnekath, Greger Hanson und Tim Miller (im Bild v. li.) erzielte im Heimspiel gegen Nürnberg beide Treffer. In Augsburg trennte der Trainer diesen Trio im Laufe des Spiels.

Die dritte Sturmreihe mit Philip Kuhnekath, Greger Hanson und Tim Miller (im Bild v. li.) erzielte im Heimspiel gegen Nürnberg beide Treffer. In Augsburg trennte der Trainer diesen Trio im Laufe des Spiels.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Allein der Blick auf die Tabelle der Deutschen Eishockey-Liga gibt eine Antwort auf die Frage, warum die Pinguine in den vergangenen drei Auswärtsspielen ohne Punkte und Tor geblieben sind. Mannheim, München und Augsburg hießen die Gegner. Und genau dieses Trio führt die Tabelle an. So einfach können die drei Auswärtsniederlagen in Folge allerdings nicht abgehakt werden. Schließlich reklamieren die Krefelder den Anspruch für sich, dass sie bei optimaler Leistung jeden Gegner bezwingen können.

Defensiv erfüllten die Auftritte gegen die Adler und den Meister diesen Anspruch. In Augsburg fehlte es dem Team im eigenen Drittel an Aggressivität und Konzentration. Bleibt die Offensive. Hier hakt es momentan kräftig. Seit dem 13. Spiel fehlt Jordan Caron, den Trainer Brandon Reid erst durch Greger Hanson, dann durch Adrian Grygiel und zuletzt durch Kirill Kabanov in der ersten Sturmreihe ersetzte. Besonders mit dem Russen an ihrer Seite erzielten Chad Costello und Jacob Berglund weiter Tore.

Mit Samson Mahbod steht nun ein weiterer Center zur Verfügung, den Reid in Augsburg zunächst als Rechtsaußen in der zweiten Reihe einbaute. Im Laufe des Spiels stellte der Trainer dann plötzlich alle vier Sturmreihen um, die so noch nie auf dem Eis gestanden hatten. Mahbod lief als Center zwischen Kabanov und Schymainski auf. Die anderen drei Reihen lauteten Costello/Pietta/Hanson, Saponari/Berglund/Miller, Kuhnekath/Ewanyk/Riefers. So eine extreme Experimentierfreude war beim Coach seit dem ersten Punktspiel noch nicht auszumachen. Man darf gespannt sein, was sich der Trainer bis zum nächsten Spiel überlegt.

Für Matthias Roos ist die Negativserie auf fremden Eis kein Beinbruch: „Vor der Pause haben wir auswärts sechs Spiele gewonnen und nur zwei verloren. In Berlin und München waren für uns durchaus Punkte drin. Mannheim war einfach zu gut, das ist nicht unsere Kragenweite. In Augsburg haben wir zum falschen Zeitpunkt gespielt. Der AEV hat derzeit einen Lauf und ist die Mannschaft der Stunde. Bis zum 0:1 waren wir das bessere Team. Nachdem wir dann unsere Überzahl nicht genutzt haben, wurde Augsburg von Minute zu Minute stärker.“ Der Sportdirektor sieht den kommenden Aufgaben zuversichtlich entgegen: „Entscheidend für den weiteren Saisonverlauf sind die nächsten fünf Spiele in Wolfsburg und Bremerhaven sowie zu Hause gegen Köln, Ingolstadt und Schwenningen. Das sind alles Gegner von unserer Kragenweite. Dagegen müssen wir fleißig punkten. Trotz der schwachen Punktausbeute nach der Länderspielpause sind wir nicht unzufrieden, denn wir haben unser Defensivverhalten verbessert, darauf können wir aufbauen.

Auch für Martin Schymanski gibt es nach der Auswärtsflaute keinen Grund zur Panik: „In allen Auswärtsspielen waren wir nicht so schlecht wie es die Ergebnisse sagen, auch nicht in Augsburg. Das ist zur Zeit eine Top-Mannschaft. Auswärts fehlen uns einfach ein paar Tore, dann haben wir gegen jeden Gegner die Möglichkeit zu gewinnen. Das hat man ja in Berlin gesehen, wo wir drei Treffer erzielt haben. Ich kann mir auch nicht erklären, weshalb wir in den vergangenen drei Auswärtsspiele kein Tor erzielt haben.“ Allerdings weiß der Publikumsliebling genau, dass mit Wolfsburg und Nürnberg zwei Teams im Nacken sitzen, die vom Papier her nach 52 Spielen vor Krefeld erwartet werden: „Das wir nach der Pause nur sechs Punkte geholt haben, ist noch nicht das Problem. Aber wir müssen jetzt ein Auge auf die Ergebnisse werfen, sonst könnte das zum Problem werden. Wir müssen bissiger sein und Killerinstinkt zeigen. Es liegt ganz alleine an uns, ob wir die Play-offs schaffen oder nicht.“

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