Barta trifft zweimal DEG müht sich zum Auswärtssieg

Bietigheim/Düsseldorf · Der Eishockey-Erstligist zeigt beim Schlusslicht in Bietigheim eine durchwachsene Leistung, gewinnt am Ende aber durch zwei Tore von Kapitän Alexander Barta mit 4:3 nach Penaltyschießen.

DEG-Angreifer Alexander Ehl (m.) jubelt mit Josef Eham über sein Tor zum zwischenzeitlichen 2:1.

DEG-Angreifer Alexander Ehl (m.) jubelt mit Josef Eham über sein Tor zum zwischenzeitlichen 2:1.

Foto: RP/Birgit Häfner

Die wichtigste Nachricht zuerst: Am Dienstagabend wurde in Bietigheim Eishockey gespielt. Das muss erwähnt werden, weil das am Freitag eben nicht so war. Vor dem Spiel der heimischen Steelers gegen den ERC Ingolstadt hatte die Eismaschine für ein tiefes Loch im Eis gesorgt, das auf die Schnelle nicht zu schließen war. Zwar waren die Tribünen voll und die Mannschaften bereit, doch das Spiel musste abgesagt werden, weswegen die Deutsche Eishockey-Liga (DEL) die Bietigheimer nun mit einer Geldstrafe belegte.

Am Dienstag dann der nächste Versuch, und diesmal klappte alles. Zu Gast war die Düsseldorfer EG, die ihrerseits gute Nachrichten zu verkünden hatte. Trainer Roger Hansson, zuletzt zweimal mit Corona zu Hause, stand wieder hinter der Bande. Verzichten musste die DEG aber weiter auf Topstürmer Brendan O‘Donnell. Umso mehr waren die anderen gefordert. Was auch klappte, gleich drei Spieler erzielten ihr erstes Saisontor, Kapitän Alexander Barta traf im Penaltyschießen sogar gleich noch mal. Am Ende gewann die DEG mit 4:3 und feierte ihren dritten Sieg.

Dabei hatte es denkbar schlecht begonnen. Erster Schuss, erstes Tor. Nach 65 Sekunden brachte Chris Wilkie die Gastgeber in Führung. Was der DEG sichtlich zusetze, die zunächst hinterherlief. 6:1 lautete das Schussverhältnis nach sechs Minuten. Die Düsseldorfer schienen dort weiterzumachen, wo sie am Sonntag beim 1:2 in Augsburg aufgehört hatten. Es brauchte erst eine feine Kombination über Tobias Eder, Bernhard Ebner und Stephen MacAulay, um im Spiel anzukommen. Zwar verzog der Kanadier, doch fortan lief es schneller, gradliniger, genauer. Daniel Fischbuch, Josef Eham und Alexander Ehl hatten das 1:1 auf dem Schläger. Nicht mal zwei Strafzeiten konnten die DEG nun von ihrem Weg abbringen, die durch Ehl gar in Unterzahl eine weitere Chance hatte. Kurz danach fiel der längst verdiente Ausgleich. Und der war mehr als irgendein Tor, es war das erste der neuen Paradereihe um Alexander Barta, Philip Gogulla und Daniel Fischbuch. Drei Spiele lang war die leer ausgegangen, nun zeigte sie das, was sie sich bei der DEG schon früher gewünscht hätten: einen perfekten Angriff mit präzisen wie schnellen Pässen und einem eiskalten Abschluss. Gogulla auf Fischbuch, der zurück auf Gogulla, der legte für Barta ab, der schoss trocken ein.

Das schien das ganze Team zu beflügeln. Denn im Mitteldrittel ging es zunächst so weiter, schon nach drei Minuten durfte sich der nächste DEG-Stürmer sein erstes Saisontor bejubeln: Alexander Ehl. Was ihn auch für sich selbst freute: Vor dem ersten Tor habe man „immer ein bisschen Druck, ich bin froh, dass ich es jetzt hinter mir habe“, sagte er in der Drittelpause bei Magentasprt. Da war die Laune allerdings nicht durchweg positiv, denn auf dem Videowürfel stand ein 2:2. Obwohl die DEG weiter die tonangebende Mannschaft war, die 15:6 Torschüsse im zweiten Drittel zeugen davon. Doch ein kollektiver Aussetzer und ein Schuss unter die Latte von Bietigheims Robert Kneisler später stand es aus dem Nichts 2:2. Kurz vor der zweiten Sirene hatten die Gastgeber sogar eine weitere Chance zur Führung.

So ging es mit einem Unentschieden ins letzte Drittel. Wie bereits in Schwenningen und Augsburg. Einmal gewann die DEG, einmal verlor sie. Diesmal gewann sie wieder. Obwohl sie erneut eine längere Phase hatte, in der sie viel zu viel zuließ. Da wirkten die Gegner wieder giftiger, gewannen mehr Zweikämpfe und schossen aus allen Lagen aufs Tor. Einer dieser Schüsse landete an der Hose von Luca Zitterbart und ging von dort ins Tor. Da drohte die nächste Niederlage, ehe Joonas Järvinen seinen großen Auftritt hatte. Der Verteidiger, nicht wirklich als Feingeist bekannt, nahm einen starken Fischbuch-Pass auf, ging allein aufs Tor und löffelte den Puck mit der Rückhand perfekt in den Winkel. Alles wieder auf Null. In der Verlängerung verschenkten beide Teams recht ideenlos ein Powerplay. Im Penaltyschießen dann drosch Barta den Puck unter die Latte. Das reichte für den Zusatzpunkt, weil Henrik Haukeland hinten alles hielt.

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