Sieg in Schwenningen Einstand nach Maß für DEG-Stürmer Stephen Harper
Schwenningen · Die Düsseldorfer EG gewinnt auch ihr zweites Saisonspiel, diesmal mit 2:1 in Schwenningen. Doppelter Torschütze: Sommerzugang Stephen Harper. Bereits am Freitag hatte der zwei Treffer vorbereitet.
Wenn die Düsseldorfer EG die Schwenninger Wild Wings besucht, hat das derzeit etwas von einem Ehemaligentreffen. Schwenningens Manager Christof Kreutzer ist nicht nur selbst Ur-Düsseldorfer mit langer DEG-Vergangenheit, er hat zuletzt auch mehrfach Personal von seinem alten Klub geholt: Johannes Huß, Ken-André Olimb, Alexander Karachun. Diesen Sommer kam noch Trainer Harold Kreis dazu, zuvor vier Jahre lang bei der DEG.
Am Sonntag gab es nun das große Wiedersehen, der zweite Spieltag der neuen Saison der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) stand an. Da sollte Kreis zum ersten Mal auf seinen Nachfolger Roger Hansson treffen. Doch der musste kurzfristig absagen. Krank sei er, teilte die DEG mit. So kümmerten sich die Co-Trainer Thomas Dolak und Daniel Kreutzer um das Team. Und sie taten das erfolgreich: Die DEG gewann mit 2:1 (1:0, 0:1, 1:0) und machte ihr gelungenes Auftaktwochenende damit perfekt. Schon am Freitag hatte sie daheim gegen Ingolstadt mit 4:3 nach Verlängerung gewonnen, nun folgte der zweite Sieg im zweiten Spiel.
Das lag an einem zwar längst nicht perfekten, aber überaus kämpferischem Auftritt. Und das lag an zwei Neuen: Torhüter Henrik Haukeland wehrte 94,1 Prozent der Schüsse ab, Stürmer Stephen Harper erzielte gleich beide Treffer. Bereits am Freitag hatte er zwei Tore vorbereitet, da könnte Manager Niki Mondt der nächste Glücksgriff gelungen sein. Noch ist es für solche Urteile natürlich reichlich früh, aber Dolak lobte Harper nicht umsonst auch für sein defensives Spiel. Der 27-jährige Kanadier gefiel am ersten Wochenende in allen drei Zonen.
Dass das mit zwei Siegen zu Ende geht, war trotz der gestiegenen Ansprüche nicht unbedingt zu erwarten. Ingolstadt gehört ins obere Regal der Liga, und auch in Schwenningen hat sich etwas getan. Zwar erreichten die Wild Wings in den neun Jahren seit ihrer Rückkehr in die DEL nur einmal die Play-offs. Aber dank einiger namhafter Zugänge wie Miks Indrasis, Brandon DeFazio und vor allem Trainer Kreis soll es nun wieder ein Play-off-Platz sein. Der Auftakt war schon mal vielversprechend, am Freitag gewannen sie auswärts beim Spitzenteam in Mannheim.
Den Schwung nahmen sie mit ins Spiel am Sonntag. DEG-Torhüter Haukeland musste früh eingreifen, unter anderem einen Alleingang entschärfen. Was auch an seinen Vorderleuten lag. Die sind nun dazu angehalten, stets spielerische Lösungen zu finden, brauchten aber ein paar Minuten, bis sie die nötige Genauigkeit und Passsicherheit im Aufbau hatten. Irgendwann war die DEG aber im Spiel, kurz später stand es auch schon 0:1: Ein etwas glücklich von der Bande abspringender Puck landete bei Harper, der sein erstes DEG-Tor erzielte. Und sich danach im Interview bei Magentasport darüber freute, dass sein Team so die laute Halle beruhigt habe. In der Tat wurde es nun merklich leiser, die DEG hatte mehrere Chancen, die besten durch Alexander Barta.

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Erst gegen Mitte des zweiten Drittels stieg der Geräuschpegel wieder an. Weil es nun wieder wilder und offensiver wurde. Mehrfach verlor die DEG den Puck, mehrfach schalteten die Wild Wings schnell um, mehrfach hielt Haukeland stark. Bis er gegen den Schuss von Tyson Spink in der 36. Minute machtlos war. Das 1:1 war mittlerweile verdient. Und fast wären die Gastgeber zu Beginn des letzten Drittels direkt in Führung gegangen, Tyler Spink traf den Pfosten. Was es für die DEG nicht einfacher machte: Die Verteidiger Kyle Cumiskey und Niklas Heinzinger blieben verletzt in der Kabine.
Also musste es der Rest richten, der den Gastgebern nun einen harten Kampf ohne große Chancen lieferte. Acht Minuten vor Schluss gab es dann doch eine, aus dem Nichts lief Harper allein auf das Tor zu und schob eiskalt ein. Was der DEG neue Selbstsicherheit gab. In den letzten Minuten ließ sie kaum noch etwas zu. Fast hätte Harper sogar noch ein drittes Mal getroffen, sein Schuss aufs leere Tor ging aber an den Außenpfosten. Ärgern konnte das niemanden mehr.
Statistik:
Schwenninger Wild Wings – Düsseldorfer EG 1:2 (0:1, 1:0, 0:1)
DEG: Tor: Haukeland (Hane); Abwehr: Cumiskey, Zitterbart – Geitner, Ebner – Järvinen, McCrea – Heinzinger; Angriff: Gogulla, Barta, Fischbuch – O'Donnell, MacAulay, Harper – Schiemenz, Eder, Ehl – Eham, Blank, Borzecki
Schiedsrichter: Ansons/Hunnius
Tore: 0:1 (13:11) Harper (O'Donnell, MacAulay), 1:1 (35:40) Tys. Spink (Tyl. Spink, Eriksson), 1:2 (52:15) Harper (O'Donnell)
Zuschauer: 3950
Strafminuten: 4:6
Torschüsse: 17:21