Zu große Abhängigkeit DEG sucht noch die Balance im Sturm

Düsseldorf · Die Düsseldorfer EG ist ordentlich in die neue Eishockey-Saison gestartet. Ein Problem aber: Es gab erst vier verschiedene Torschützen. Am Dienstag in Bietigheim muss von den anderen Stürmern mehr kommen.

 Sein Einsatz ist fraglich: Brendan O'Donnell

Sein Einsatz ist fraglich: Brendan O'Donnell

Foto: RP/Ralph-Derek Schröder

Am Wochenende ist die neue Zweckehe zwischen der Düsseldorfer EG und den Krefeld Pinguinen in die nächste Phase eingetreten. Hendrik Hane, eigentlich zweiter Torhüter der DEG, spielte am Freitag erstmals für den Kooperationspartner aus der DEL2. Und er tat das so ausgezeichnet, dass ihm hinterher auch die lautesten Gegner der Zusammenarbeit Respekt zollen mussten. Hane parierte beim 1:0 in Selb alle 34 Schüsse und führte die Pinguine zum ihrem dritten Saisonsieg nach dem Abstieg. Und weil eine gute Beziehung aus Geben und Nehmen besteht, waren am Sonntag die Krefelder dran, überließen den Düsseldorfern ihren Mannschaftsbus für die Fahrten nach Augsburg und Bietigheim. Der eigene der DEG war nicht verfügbar, also half der KEV aus. Was den Augsburger Panthern ein Scherz auf Twitter wert war. Über einem Foto des KEV-Busses vor ihrer Halle schrieben sie: „Wir mögen den neuen Bus der Düsseldorfer EG ja schon irgendwie. Bringt einen Hauch Nostalgie mit...“

Für noch bessere Laune beim AEV sorgte sein 2:1-Sieg über die DEG – die damit ihre erste Saisonniederlage im dritten Spiel der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) kassierte. Alles kein Beinbruch natürlich, zumal die DEG acht Minuten vor Schluss beim Stand von 1:1 die Latte traf und das Augsburger Tor nur 130 Sekunden vor dem Ende fiel. Hätte also in beide Richtungen ausgehen können. Wie eine Woche zuvor in Schwenningen, als die DEG das bessere Ende für sich hatte. Entsprechend entspannt blieben die Düsseldorfer hinterher: „Im Großen und Ganzen war es gar nicht so verkehrt“, sagte Verteidiger Bernhard Ebner. Auch Manager Niki Mondt hatte neben Detailkritik „viele gute Ansätze“ gesehen. Aber: „Wenn du nur ein Tor schießt, dann wird es schwer. Wir hatten ein bisschen Pech, manches haben wir nicht gut zu Ende gespielt.“

Daran dürfte anzusetzen sein, wenn es gleich diesen Dienstag (19.30 Uhr/Magentasport) in Bietigheim weitergeht. Defensiv läuft es rund bei der DEG, 1,99 Gegentreffer pro 60 Minuten können sich mehr als sehen lassen. Und obwohl Henrik Haukeland bereits in den ersten drei Spielen zeigte, was er für ein starker Torhüter ist (Fangquote 92,9 Prozent), ist er kein Alleinunterhalter bei der Gegentorverhinderung. Seine Vorderleute arbeiten verantwortungsvoll nach hinten, verteidigen das eigene Tor kompakt. In Unterzahl hielten sie sich bislang sogar komplett schadlos.

Eine zu große Abhängigkeit gibt es allerdings im Sturm: Von der zweiten Reihe, die für sechs der sieben Tore zuständig war. Insgesamt sind 2,33 Tore im Schnitt ja nicht viel, und die DEG kennt erst vier verschiedene Torschützen. Zum Vergleich: München hatte schon elf. Nur ein Team ist in Sachen Torschützen noch wählerischer als die DEG: die Bietigheim Steelers. Mit gerade mal vier eigenen Treffern von drei Spielern stehen sie nach drei Niederlagen ganz unten.

Das ist keine große Überraschung. Das Team aus der 43.000-Stadt unweit von Stuttgart schaffte vergangene Saison als Aufsteiger zwar souverän den Klassenerhalt, gewann unter anderem beide Heimspiele gegen die DEG. Im Sommer musste es aber einige Hochkaräter ziehen lassen, vor allem Riley Sheen, mit 40 Treffern Toptorjäger und Spieler der Jahres der DEL. Ob die Neuen das kompensieren können? Schwierig. Wobei nicht vergessen werden sollte, dass die Steelers ein hartes Auftaktprogramm hatten: Bremerhaven, Straubing und Mannheim.

Umso wichtiger ist nun das Spiel gegen die DEG. Daheim gegen den Tabellenneunten der Vorsaison soll es unbedingt klappen mit dem ersten Sieg. Zumal die DEG dezimiert ist. Ersatz für Topverteidiger Kyle Cumiskey (Kreuzbandriss) ist noch nicht da, ob Cheftrainer Roger Hansson (Corona) oder Topstürmer Brendan O'Donnell (muskuläre Probleme) dabei sind, soll sich erst am Spieltag entscheiden. Doch ganz gleich, ob er wieder spielen kann, entscheidend dürfte die Frage sein, ob neben der von O'Donnell nun auch die anderen drei Sturmreihen mit dem Toreschießen beginnen.

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