Kölner gewinnt Super League Florian Hempel schafft die Quali für die Darts-WM

Niedernhausen · Der Kölner hat sich bei der German Super League in Niedernhausen nach intensiven fünf Tagen im Finale gegen Niko Springer durchgesetzt. Max Hopp verpasste derweil den Finaltag und schied in der Zwischenrunde aus.

Florian Hempel wird auch bei der anstehenden WM dabei sein.

Florian Hempel wird auch bei der anstehenden WM dabei sein.

Foto: dpa/Adam Davy

Der „Elfte im Elften“ – für einen Großteil der Rheinländer ist dieser Tag ein besonderer, ist es doch der Auftakt in die jecke Jahreszeit. Dem Kölner Dartsspieler Florian Hempel war es in diesem Jahr nicht möglich, das närrische Treiben vor Ort mit zu verfolgen. Er war bei der Super League gefordert, dort wurde ein Ticket für die Weltmeisterschaft in London ausgespielt. So ganz ohne Karneval musste Hempel, der bei großen Turnieren zum Brings-Hit „Kölsche Jung“ auf die Bühne kommt, dann doch nicht auskommen. Sein rot-weiß gestreiftes Ringelshirt ist an die typische Kleidung im Kölner Karneval angelehnt, der Dom ziert ebenfalls das Trikot.

Dass der Finalist auf dem Vorjahr, der einer der fünf deutschen Tour-Card-Besitzer ist, als einer der Favoriten ins Rennen ging, war schon vor Beginn des Turniers mit 24 Startern klar. Diesem Anspruch wurde Hempel von Anfang an gerecht. An den ersten beiden Tagen der Vorrunde setzte sich Hempel in allen seinen Spielen durch, in der Zwischenrunde musste Hempel dann insgesamt drei Spiele abgeben. Allerdings erst zu einem Zeitpunkt, als seine Qualifikation für den Finaltag schon feststand. Es seien lange, anstrengende Tage, sagte Hempel vor dem abschließenden Tag. Da sei es wichtig, für ausreichend Entlastung und Pausen zu sorgen.

Dies schien ihm auch geglückt zu sein. Am Finaltag spielte er zunächst gegen den ehemaligen WM-Teilnehmer Dragutin Horvat. In einem engen Match setzte er sich mit 7:5 durch. Noch knapper war es im Halbfinale mit Daniel Klose. Obwohl Hempel fast zehn Punkte mehr pro Aufnahme im Schnitt warf, ging das Spiel in das Entscheidungsleg. Am Ende hieß es 8:7 für den Kölner. Im Finale gegen Niko Springer gelang ihm ein guter Start, er ging mit 2:0 in Führung. Dann aber drehte sein junger Kontrahent aus Mainz auf, gewann sechs Legs in Folge und hatte den Sieg und die damit verbundene WM-Teilnahme schon vor Augen. Doch Hempel profitierte von seiner Erfahrung, kämpfte sich zurück und gewann schließlich 10:8.

Es sei eine Menge Druck von ihm abgefallen, sagte er anschließend im Interview. „Ich habe wirklich kein gutes Jahr gespielt. Ich fand es schön letztes Jahr im Ally Pally und wollte dieses Jahr unbedingt wieder hin. Das ist das Wichtigste“, sagte er. Nachdem er im Finale zwischenzeitlich etwas den Fokus verloren hatte, wollte er sich auf das Wesentliche besinnen. Er habe keine 180 mehr groß gefeiert, wenig Emotionen gezeigt und sich so zurückgekämpft. Die großen Emotionen gab es dann erst, als der entscheidende Dart im Doppelfeld steckte. „Ich freue mich auf alles. Ich freue mich auf London, auf den Dezember, auf Darts, auf Stimmung. Ich freue mich einfach, dabei sein zu dürfen – und dass nicht irgendwie abseits des Boards, sondern am Oche“, ließ er seiner Freude freien Lauf.

Für Florian Hempel ist es die zweite Teilnahme an der PDC-Weltmeisterschaft. Im vergangenen Jahr stand Hempel bereits auf der Bühne im legendären Alexandra Palace. Damals hatte er sich über die Pro-Tour für die WM qualifizieren können. In einem deutsch-deutschen Duell in der ersten Runde stand er Martin Schindler gegenüber, gegen den er im Finale der Super-League zuvor verloren hatte. Beim Jahreshighlight gelang ihm dann die Revanche für die Niederlage in Niedernhausen. In der Runde danach schaffte Hempel dann die große Überraschung und schlug den Belgier Dimitri van den Bergh.

Wie weit es bei der anstehenden Weltmeisterschaft für den in Köln lebenden Hempel gehen wird, die Antwort kann nur er selbst auf der Bühne geben. Die Saison 2022 läuft in weiten Zügen nicht zufriedenstellend für ihn. Die nun geschaffte Qualifikation kann allerdings der erhoffte Wendepunkt werden.

Für Max Hopp, der ebenfalls auf eine solche Wende gehofft hatte, endete das Turnier bereits am Donnerstag, nur drei seiner 14 Spiele in der Zwischenrunde konnte er für sich entscheiden – eine herbe Enttäuschung. Neben Florian Hempel sind Gabriel Clemens und Martin Schindler über die Weltrangliste für die WM qualifiziert.

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