Hubschrauber feuern auf Rebellen in Damaskus

Damaskus (RP) Die Kämpfe zwischen Aufständischen und Soldaten in Damaskus werden offenbar immer heftiger. Die Rebellen erklärten gestern, die Armee habe am dritten Tag der Gefechte zwar mehrere Viertel der syrischen Hauptstadt umstellt, diese jedoch nicht erobern können. Aufständische sprachen von den bislang schwersten Kämpfen im Machtzentrum von Präsident Baschar al Assad. Bei den Gefechten setzte das Regime erstmals auch Kampfhubschrauber ein. Nach Angaben von Augenzeugen gelang es Regimegegnern, einen der Hubschrauber abzuschießen.

Der zur Opposition übergelaufene ehemalige syrische Botschafter im Irak, Nawaf Fare, zeigte sich gegenüber der BBC überzeugt, dass das Assad-Regime nicht zögern werde, auch chemische Waffen einzusetzen. Unbestätigten Berichten zufolge sei bereits Giftgas freigesetzt worden.

Die Gewalt treibt immer mehr Zivilisten in die Flucht: Nach UN-Angaben erreichte die Zahl der Flüchtlinge in den Nachbarländern einen neuen Höchststand. Allein in der Türkei trafen nach Angaben türkischer Medien binnen 24 Stunden 1200 Syrer ein.

Unterdessen unternahm der UN-Sondergesandte Kofi Annan erneut einen Anlauf, Russland zu einem gemeinsamen Vorgehen in dem Konflikt zu bewegen. Annan gelang es nicht, Kremlchef Wladimir Putin zu Sanktionen im Weltsicherheitsrat zu bewegen. "Wir stehen jetzt an einer Kreuzung, einem Scheideweg", sagte Annan nach den Gesprächen. Die Lage in Syrien nannte er inakzeptabel.

Seite an Seite mit Peking stemmt sich Moskau gegen internationale Sanktionen, die bei anhaltendem Blutvergießen greifen sollen. In Peking bemühte sich UN-Generalsekretär Ban Ki Moon, die Reihen der Vetomächte zu schließen. Ein Treffen mit dem chinesischen Staats- und Regierungschef Hu Jintao ist für heute angesetzt.

(RP)
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