Aktionen geplant Letzte Generation will gezielt gegen „Reiche“ vorgehen

Berlin · Nach zahllosen Straßenblockaden, die sich gegen normale Autofahrer richteten und für Unmut, Kritik und Tausende Anzeigen sorgten, wollen die Klimaschützer der Gruppe Letzte Generation nun einen neuen Gegner ins Visier nehmen.

Klimakleber: Letzte Generation behindert Verkehr in Berlin
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Klimaaktivisten behindern den Verkehr in Berlin

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Foto: dpa/Hannes P Albert

Nach einer Unterbrechung der Straßenblockaden in den vergangenen Wochen will die Klimaschutzinitiative Letzte Generation nun gezielte Aktionen gegen „die Reichen“ starten. Man wolle ab nächster Woche „an die Symbole des modernen Reichtums gehen“ und die „Aufmerksamkeit auf die rücksichtslose Verschwendung der Reichen lenken“, heißt es in einem „Sommerplan 2023“ der Gruppe, dessen Gültigkeit auf Anfrage bestätigt wurde. Die Bundesregierung lasse es zu, „dass superreiche Menschen Tag für Tag unsere Lebensgrundlagen zerstören“. Die Klimakatastrophe werde „in erster Linie von den Reichen“ gemacht. Konkrete Aktionen wolle man noch nicht nennen.

Vom 15. Juli bis 6. August will die Gruppe dann eine Art Sommerpause machen und ihre Aktionen unterbrechen. Ab dem 7. August soll es eine Kampagne besonders in Bayern geben, auch mit Blick auf die dortige Landtagswahl. Im Herbst soll dann wieder Berlin im Mittelpunkt von Protesten stehen.

Die Klimaschützer hatten seit Januar 2022 immer wieder Straßen in Berlin und anderen Städten blockiert und sich dabei teilweise festgeklebt. Sie fordern ein entschiedeneres Vorgehen der Politik für Klimaschutz als bisher. Im Mai durchsuchte die bayerische Polizei und Staatsanwaltschaft 15 Wohnungen und Geschäftsräume der Gruppe in 7 Bundesländern. Der Vorwurf lautete auf Bildung oder Unterstützung einer kriminellen Vereinigung.

Nach der Razzia und der Sperrung einiger Konten habe die Gruppe „in kürzester Zeit“ 450 000 Euro Spenden über eine Unterstützer-Initiative eingenommen, betonte sie in ihren Kommunikationskanälen. Zugleich wurden weiter um Spenden und Hilfe gebeten sowie diverse Schulungen angeboten. So dürfen zum Beispiel normale Demonstranten oder Teilnehmer an Aktionen der Gruppe zunächst nicht mit der Presse sprechen, sondern „müssen“ zuerst ein „Einführendes Pressetraining“ sowie zwei „Übungssessions“ besuchen.

(boot/dpa)
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