CDU dementiert Festlegung auf Wüst Reul warnt vor übereilter Entscheidung über Laschet-Nachfolge in NRW

Düsseldorf · NRW-Innenminister Reul tritt in der Nachfolge-Frage für den scheidenden Ministerpräsidenten Laschet auf die Bremse. Ein Votum für die Spitzenkandidatur „übers Knie zu brechen“ sei „falsch“. Laschet will seine Vorschläge nach dem Wochenende bekanntgeben.

Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul hat vor einer übereilten Entscheidung über die Nachfolge des scheidenden Ministerpräsidenten Armin Laschet (beide CDU) gewarnt. "Ich halte es für falsch, ein Votum für die Spitzenkandidatur übers Knie zu brechen", sagte er dem "Kölner Stadt-Anzeiger" vom Dienstag. Die ganze Partei müsse hinter einer gemeinsamen Lösung stehen. Wenn nun überstürzt ein Laschet-Nachfolger ausgerufen werde, seien Gegenkandidaturen beim Landesparteitag im Oktober zu befürchten.

Einen Medienbericht, demzufolge sich der CDU-Landesvorstand bei einer Sitzung am Montag bereits auf Verkehrsminister Hendrik Wüst als Nachfolger geeinigt hätte, wies Generalsekretär Josef Hovenjürgen zurück. "Der Fahrplan für die inhaltliche und personelle Neuaufstellung steht: Auf dem Landesparteitag am 23. Oktober 2021 in Bielefeld wählen wir einen neuen Landesvorstand", erklärte er.

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet will seine Vorschläge zur Nachfolge als CDU-Landeschef und Spitzenkandidatur für die Landtagswahl 2022 nach Angaben von CDU-Landtagsfraktionschef Bodo Löttgen „nach dem Wochenende“ bekanntgeben. Laschet werde die Gespräche moderieren, so wie es der CDU-Landesvorstand beschlossen habe und nach dem Wochenende eine Entscheidung bekanntgeben, sagte Löttgen am Dienstag vor Beginn einer CDU-Fraktionssitzung im Landtag in Düsseldorf.

„Die Fraktion wird sicherlich diesem klugen Votum eines Ministerpräsidenten und Landesvorsitzenden folgen und dann anschließend darüber beraten, wie wir schnellstmöglich denjenigen oder diejenige zum Ministerpräsidenten wählen, sagte Löttgen.

Laschet, der bei der Bundestagswahl nicht für ein Direktmandat kandidiert hatte, wird über die Landesliste seiner Partei in den Bundestag einziehen. Sein Amt als NRW-Ministerpräsident muss er dann niederlegen, weil die Mitgliedschaft in einer Landesregierung und im Bundestag nicht miteinander vereinbar sind. Sein Nachfolger oder seine Nachfolgerin muss über ein Mandat im Düsseldorfer Landtag verfügen.

(th/AFP)
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