Energiekrise Chefin des Deutschen Gewerkschaftsbundes will keine längeren Laufzeiten für Kernkraftwerke

Berlin · Die Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) Fahimi hat sich gegen längere Laufzeiten für die drei verbliebenen Atomkraftwerke in Deutschland ausgesprochen. „Uns drohen keine Probleme bei der Stromerzeugung, sondern im Wärmemarkt“, sagte sie.

 DGB-Chefin Fahimi ist gegen längere Laufzeiten für Atomenergie.

DGB-Chefin Fahimi ist gegen längere Laufzeiten für Atomenergie.

Foto: dpa/Kay Nietfeld

Die Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Yasmin Fahimi, hat sich gegen längere Laufzeiten für die drei verbliebenen Atomkraftwerke in Deutschland ausgesprochen. „Uns drohen keine Probleme bei der Stromerzeugung, sondern im Wärmemarkt“, sagte Fahimi den Zeitungen der Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft (Dienstag). „Da helfen Atomkraftwerke wenig.“

Fahimi bezeichnete es den Angaben zufolge als bemerkenswert, dass das Thema gerade in den Bundesländern hochkoche, „die die Energiewende weitgehend verschlafen haben. Dabei ist eine kurzfristige Laufzeitverlängerung selbst in Bayern technisch schwierig“, sagte Fahimi.

Die Energiekrise hat eine Debatte über längere Laufzeiten der verbliebenen Atomkraftwerke ausgelöst. Wie Fahimi führt auch Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) in der Diskussion immer wieder an, dass der hauptsächliche Mangel nicht beim Strom drohe, sondern in erster Linie bei Gas und Wärme für die Industrie - und Atomkraftwerke dahingehend keine Abhilfe schafften.

Die Position der Bundesregierung war bisher, dass die drei Kernkraftwerke Isar 2, Emsland und Neckarwestheim 2 nach geltendem Recht spätestens am 31. Dezember 2022 abgeschaltet werden.

Nun soll ein neuer Stresstest prüfen, ob die Stromversorgung in Deutschland auch unter verschärften Bedingungen gesichert ist. Eine Regierungssprecherin bezeichnete den Stresstest als Grundlage für Entscheidungen und sagte, die Frage der Atomkraftwerke sei für die Bundesregierung von Anfang an keine ideologische, sondern eine rein fachliche Frage gewesen.

(jmb/dpa)
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