Koalition fährt nur noch auf Sicht Erste allgemeine Verunsicherung

Meinung | Berlin · Ob bei Corona, Energie oder Schulden - der Koalition fehlt es im Moment an einem gemeinsamen Gestaltungswillen. Das muss sich zügig ändern, damit die Verunsicherung bei den Bürgern nicht noch größer wird.

 Die Ampel-Koalitionäre im November 2021 auf dem Weg zur Vorstellung des Koalitionsvertrages. Die Gemeinsamkeiten scheinen vielfach bereits aufgebraucht.

Die Ampel-Koalitionäre im November 2021 auf dem Weg zur Vorstellung des Koalitionsvertrages. Die Gemeinsamkeiten scheinen vielfach bereits aufgebraucht.

Foto: dpa/Michael Kappeler

Als die Corona-Pandemie vor zwei Jahren ausbrach, da galt als politisches Prinzip, „auf Sicht“ zu fahren. Das ist die Strategie der Stunde gewesen. Verständlich, weil die gesundheitlichen wie ökonomischen Folgen kaum abschätzbar gewesen sind. Es gab zu viele Unbekannte. Diese Zeit ist jedoch vorbei, Corona ist weitgehend durchdrungen, man weiß, was hilft und was nicht. Doch die Ampel-Koalition surft weiter zögerlich auf der Sommerwelle in den Herbst hinein, sie debattiert lieber, statt stringent zu handeln. Selbst die Freiheitsfreunde von der FDP legen inzwischen eine bemerkenswerte Kurskorrektur hin, indem Justizminister Buschmann plötzlich wieder die Maskenpflicht ins Gespräch bringt. Jetzt also doch?